Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen

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Hallo! Meine Tochter ist jetzt 3,5 Jahre alt und will immer noch gestillt werden. Unser eigentliches Problem besteht darin, dass sie nur durch Stillen einschlafen will. Vor allem nachts wird sie häufig wach und schläft nur durch das Nuckeln wieder ein. Sie ist auch ein absoluter schlechter Schläfer, was für mich natürlich sehr anstrengend ist, weil ja nur ich sie beruhigen kann. Ich will eigentlich abstillen, aber sie wird völlig hysterisch und schreit und weint und sagt, dass sie ohne Stillen nicht schlafen möchte. Mittags sagt sie mir, dass sie ohne Stillen einschlafen möchte und abends im Bett ist der gute Vorsatz wieder vergessen. Ich will sie gerne sanft abstillen, weil ich glaube, dass es für sie unerträglich wäre, wenn ich von heute auf morgen ihr die Brust verweigere. Stillen sich Kinder wirklich selbst ab? Wie lange kann sowas dauern? Für Tipps wäre ich echt dankbar. Lg Mailo


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Liebe Mailo, jedes Kind stillt sich irgendwann auch von alleine ab, doch seiner natürlichen Veranlagung entsprechend kann das durchaus erst so um das 5. Lebensjahr herum sein. Nur wenige Mütter genießen es heute noch, eine so lange Stillzeit zu haben, und es ist sicher auch nicht einfach, weil unsere Gesellschaft dazu eine ziemlich unnatürliche Einstellung hat. Dennoch, es wäre weder abnorm noch krank... Vielleicht ist es ein guter Ansatz, wenn du zunächst einmal die Nächte nuckelfrei bekommst. Wenn ihr die Hürde genommen habt, und deine Maus die Erfahrung macht, dass sie es auch ohne Brust schafft, dann ist der Schritt zum komplett abstillen sicher nicht mehr so groß! Ich hoffe, dir helfen helfen euch vielleicht unsere Tips zum Thema "Stillfreie Zeit in der Nacht": Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Es gibt von ihr auch ein Buch speziell für ältere Kinder, "The no-cry-sleep-solution for toddlers and preschoolers", aber das ist nur auf Englisch erhältlich. Lieben Gruß, Kristina


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Liebe Mailo ich würde dir auch vorschlagen, dass du als erstes mit deiner Tochter noch einmal ganz in Ruhe sprichst und ihr erklärst, dass und warum du (nachts) nicht mehr stillen möchtest. Dann solltest du dir nachts nach Möglichkeit etwas anziehen, das sie nicht zu leicht an die Brust gelangen lässt, und dich dann, wie Kristina geschrieben hat, auf ein paar Nächte, in denen sie noch protestieren wird, einstellen. Du kannst ihr ja sagen, dass sie trotzdem bei dir schlafen darf, mit dir kuscheln und du sie trotzdem ganz doll lieb hast, aber dass eben nachts nicht mehr gestillt wird, sondern nur noch tagsüber. Es wäre nicht normal, wenn deine Tochter das klaglos und ohne Protest hinnehmen würde, aber sie ist in einem schon recht verständigen Alter und wird es verstehen, auch wenn die Akzeptanz erst später kommt. Ich habe meinen Sohn auch in diesem Alter zum nächtlichen Abstillen überredet. Er hat zwei oder drei Nächte immer noch versucht an der Brust zu trinken, aber das ging ja nicht, und der Protest insgesamt war doch deutlich geringer, als ich befürchtet habe. Insgesamt habe ich ihn 4,5 Jahre gestillt und wenn es nach ihm gegangen wäre, würden wir das wohl heute noch tun (wird 6 im Mai). Such dir ein paar Tage, wo du nicht gerade anderweitig noch viel Stress hast, und dann, wenn du wirklich überzeugt bist, kannst du die Sache auch angehen. Alles Gute! Agnetha


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