Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 13 Monate alt und ich stille noch. Er wird abends zum einschlafen und nachts gestillt. Tagsüber schläft er zweimal, ohne ihn zu stillen ein. Nachdem er um 8 in den Schlaf gestillt worden ist, wacht er zum erstenmal so gegen 11/halb 12 auf und verlangt nach mir bzw. nach meiner Brust. Mein Problem ist, daß er danach 8-10 mal in der Nacht kommt und nicht mehr ohne Brust einschlafen will. Das macht mich total fertig und ich denke, daß nach 13 Monaten ein abstillen auch o.k ist. Ich habe noch einen größeren Sohn, der dann unter meinem Schlafdefizit dann zu leiden hat. Desweiteren kommt hinzu, daß mein kleiner Sohn bei mir im Bett liegt, damit es für mich einigermaßen vertretbar ist, aber mein Mann seit Monaten auf dem Sofa. Nun weiß ich nicht so recht, wie ich die Sache angehen soll, bzw. brauch mein Sohn einen Milchersatz? Bitte helfen Sie mir und helfen Sie mir bitte weiter.
Liebe romy02, es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass das Schlafverhalten eines Babys und seine Ernährung in direktem Zusammenhang zueinander stehen. So wird immer wieder behauptet, dass ein Baby nach dem Abstillen oder einem sättigenden Brei am Abend länger schliefe. Doch das ist nicht so und viele Eltern müssen die Erfahrung machen, dass das Abstillen noch mehr Stress und Unruhe mit sich bringt. Es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema auch noch ein weiteres neues, wunderbares Buch empfehlen von Sibylle Lüpold: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Sie bekommen es im Buchhandel und auch hier im Still-Shop. Dazu hänge ich Ihnen auch noch eine Buchbesprechung an. LLLiebe Grüße Biggi "Ich will bei euch schlafen!" Ruhige Nächte für Eltern und Kinder von Sibylle Lüpold Urania Verlag, Stuttgart 2009, ISBN: 978-3-7831-6164-9 Die meisten Ratgeberbücher zum Thema Kinderschlaf gehen davon aus, dass spätestens ein sechs Monate alter Säugling, welcher nachts mehrmals aufwacht und gestillt (oder mit der Flasche gefüttert) werden möchte, eine falsche Gewohnheit entwickelt habe oder unter einer Schlafstörung leide. Dies verunsichert die Eltern und setzt sie unter grossen Druck, etwas an der Situation ändern zu müssen. Buchtitel wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" versprechen rasche Lösungen und vermitteln Methoden, welche "garantiert" dazu führen, das Kind zum Durchschlafen zu bringen. Ob dieses frühe und erzwungene Durchschlafen, welches meistens - wenn überhaupt - nur kurzfristig erzielt werden kann, auch im Interesse des Kindes und seiner Entwicklung ist, wird vernachlässigt. Das Buch "Ich will bei euch schlafen!" beleuchtet die Thematik von einer ganz anderen Seite. Nächtliches Aufwachen des Kindes wird nicht als Problem, sondern als natürliches und höchst sinnvolles Phänomen betrachtet. Aktuelle Forschungsergebnisse und Aussagen erfahrener Experten unterstreichen diese Sichtweise. Wenn Eltern erkennen, dass sie nicht versagt haben, wenn sie sich auch nachts um die Bedürfnisse ihres Kindes bemühen, und dass dies die kindliche Entwicklung sogar fördert, können sie besser damit umgehen. Gemeinsames Schlafen, wie es weltweit grösstenteils praktiziert wird, erfüllt das kindliche Bedürfnis nach nächtlicher Nähe und Körperkontakt und erleichtert den Eltern die Betreuung. Dadurch entsteht keine ungesunde Abhängigkeit - im Gegenteil: Kinder, die bedingungslose Liebe und Zuwendung erfahren, die nicht zu Trennungen gedrängt werden, zu welchen sie noch gar nicht bereit sind, bauen ein stabiles Urvertrauen auf. Dies ist die Basis einer dauerhaften Selbständigkeit. Dem Thema Schlaftraining widmet sich die Autorin ganz besonders und zeigt auf, warum von einem solchen dringend abzuraten ist. Ziel dieses Buches ist es nicht, eine "Zauberformel" zu bieten, welche zu einem raschen Durchschlafen des Kindes führt (diese gibt es nämlich nicht), sondern es will die Eltern für die nächtlichen Bedürfnisse ihres Kindes sensibilisieren. Eltern sollen ihre Kompetenz zurückerhalten und darin bestärkt werden, eigene Wege im nächtlichen Umgang mit ihrem Kind zu finden.
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