Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen...

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen...

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Hallo, ch möchte bzw muss meine Tochter mit 6 Monaten abgestillt haben. Wegen Medikamenteneinnahme. Nun frag ich mich, ob es besser ist, wenn ich damit schon im 5. Monat anfange langsam oder erst im 6.? Reichen 4 Wochen? Ich habe so ein schlechtes Gewissen und möchte wenigstens das beste draus machen. Welche PRE Nahrung ist zu empfehlen? Was gehört da nicht rein? Ist BIO besser? Preis ist egal... Hoffe auf eine baldige Antwort. Ab wann ich dann Brei zufüttere, überlass ich dann ganz Ihr oder ? Soll ich damit dann auch gleich loslegen?


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Liebe Drechen1509, ich kann gut verstehen, wie sehr es dich belastet, wenn du jetzt abstillen müsstest. Ein abruptes Abstillen ist weder für dich noch für dein Bay eine schöne Sache. Das Medikamentenrisiko wird häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind oft irreführend und geben keine wirkliche Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Es gibt in fast jeder Situation eine Möglichkeit ein Medikament zu finden, das mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Manchmal muss der Arzt etwas suchen, in entsprechender Fachliteratur nachlesen oder auch Erkundigungen einziehen. Bei der weiteren Behandlung sollten sich die behandelnden Ärzte bei Unsicherheiten wegen der Verträglichkeit der Medikamente mit dem Stillen an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) wenden. Das Team von Dr. Schaefer bietet einen Beratungsservice für Ärzte bei Fragen zu Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit an. Mit den entsprechenden korrekten Informationen zu Medikamenten ließen sich nämlich viele Sorgen stillender Mütter vermeiden. Wenn es WIRKLICH keine Alternative gibt (stillverträgliche Medikamente, noch ein wenig Warten mit der Behandlung o.ä.), dann wirst du auf jeden Fall auf Fläschchen abstillen müssen. Dabei ist langsames Abstillen am besten für Mutter und Kind! Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust-Abzess kommen. Außerdem kann abruptes Abstillen ein emotionales Trauma beim Baby verursachen - es empfindet einen plötzlichen "Liebes-Entzug". Beim möglichst raschen Abstillen kannst Du folgendermaßen vorgehen: ersetze am ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig solltest Du, sobald sich deine Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Du kein Spannungsgefühl mehr verspüren. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du deine Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Du lässt dir eine Woche damit Zeit) ersetzt Du die nächste Mahlzeit. Achte auf deinen Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagiere bitte sofort und machen etwas langsamer. Denke daran, dass dein Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Du dich dafür interessierst, wenden dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend deinem Durst trinken. Dein Kind wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenke auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und biete ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). Es kann schwierig sein, ihn nachts bei dir im Bett zu haben, ohne ihn zu stillen, doch auch das können Babys begreifen, und die körperliche Nähe kann ihm viel Trost schenken, als wenn er zusätzlich zum Abstillen auch noch allein liegen müsste. Es gibt keinen Grund für dich, ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn du hast deinem Kind schon unglaublich viel gegeben bislang, und die Sorge, die du hier bei der Frage erkennen lässt, zeigt doch, wie wichtig es dir ist, dass es deiner kleinen Maus gut geht! Und es ist ja nicht so, dass nur eine stillende Mutter eine gute Mutter ist. Liebe geht nicht nur durch den Busen!!! Was die Milch selbst angeht so fragst du am besten deinen Kinderartz, oder schaust mal bei Öko-Test o.ä. nach. Pre ist auf jeden Fall die "Milch der Wahl". Liebe Grüße und lass dich umarmen und trösten! Kristina


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