Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

Frage: Abstillen

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Ich habe 5 Monate lang voll gestillt. Dann hab ich langsam mit Beikost angefangen( da er auch sehr neugierig war) und später auch angefangen einige Stillmahlzeiten durch die Flasche zu ersetzen. Zum Schluss jetzt wurde er noch nachmittags gestillt und nachts( also 2-3 Mahlzeiten je nach Bedarf). Nun hat mein Sohn schon die ersten 3-4 Monate starke Koliken gehabt mit Schreianfällen( hauptsächlich tagsüber , nachts hat er seit ca. 2,5 Monate bis 5 Monate von ca. 21.30 Uhr bis 7.30 Uhr geschlafen mit nur 1 Mal Hunger dazwischen- also perfekt) Kurz nachdem wir die Nahrung umgestellt haben wachte mein Sohn bis jetzt schon kurz nach dem Einschlafen immer ein paar mal weinend auf und nachts auch aqlle 1,5 bis 2 Stunden. Er hat aber keinen Hunger, er krümmt sich weint und hat Blähungen. An der Brust beruhigt er sich zwar, trinkt ein paar Schluck , aber schon kurz danach weint er wieder. Jetzt habe ich von der Saugverwirrung gehört. kann er so was haben ? Verwende aber die Sauger von Avent, die ja brustähnlich geformt sind. Kann auch Kaffeekonsum während der Stillzeit Blähungen hervorrufen ?( habe meist nur morgens 1 Tasse, und selten mittags nochmal 1 getrunken). Da Ben jetzt gerade eine Infektion mit Durchfall hat, kann ich momentan nur reisbrei füttern (laut Kinderarzt)und nutze das jetzt wo ich eh nicht stillen soll zum abstillen. da ich sowieso die nächsten 1-2 Monate abstillen wollte ist das o.k. und wenn es wirklich Saugverwirrung ist gibt es ja keine andere Alternative als sich zwischen Brust und Flasche zu entscheiden, oder? ( da ich wie gesagt eh abstillen will , kommt für mich nicht in Frage wieder ganz auf Brust umzusteigen) Jetzt die Fragen: 1.Kann es Saugverwirrung sein? Wenn ja wie lang dauert es bis mein Sohn sich ganz an die Saugtechnik an der Flasche gewöhnt hat und Besserung eintritt? 2.Ich habe jetzt schon 2 Tage nicht mehr gestillt. Mein Sohn scheint kein Problem damit zu haben, denn er verhält sich wie immer( ist tags gut gelaunt und nachts Bauchweh/ Weinend aufwachen???) Aber meine Brust ist schmerzhaft, weil zu voll, ich habe bisher immer wenn der Druck zu stark wurde ganz wenig abgepumpt. Ist das o.k? Hört die Milchbildung dann irgendwann auf oder rege ich sie durchs abpumpen immer weiter an, auch wenn ich nur wenig abpumpe? Was kann ich ausser Tabletten nehmen, sonst machen um die Produktion zu stoppen? ( habe immer viel Milch gehabt und auch schon Milchstau und Brustentzündung mit hohem Fieber, will ich nicht nochmal erleben) Danke schon mal, hoffe es ist einigermassen verständlich und sorry für langen Text. Grüsse Meli


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Meli, auch wenn so manche Werbung das Gegenteil behauptet: Jeder Schnuller/künstliche Sauger kann zu einer Saugverwirrung führen. Ich denke auch nicht, dass der Kaffee schuld an den Blähungen ist, vielleicht reagiert Ihr Baby auf die viele Beikost, die es schon bekommt. Sicher ist es richtig und gut, einem sieben Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Sie nicht mehr stillen möchten, sollten Sie noch künstliche Säuglingsmilch geben. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Warum sollen Sie Ihr Baby nicht stillen, wenn es krank ist???? So lange ein Baby irgendetwas durch den Mund zu sich nehmen kann und darf, sollte dies Muttermilch sein. Muttermilch ist bei Magen Darm Problemen die beste Heilnahrung, die es gibt. Zitat aus "The Breastfeeding Answer Book" Ausgabe 1997: "Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Bitte sprich mit deinem Kinderarzt, warum er der Meinung ist, dass dein Kind nicht gestillt werden dürfe. Muttermilch ist auch in dieser Situation NICHT mit künstlicher Säuglingsnahrung zu vergleichen. LLLiebe Grüße, Biggi


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