Mitglied inaktiv
Meiner Tochter Lara reicht die Brust nicht mehr.sie schläft seit knapp 6 wochen nachts durch. aber nur mit der Brust brauchte sie fast 2 stunden bist sie geschlafen hat. Jetzt haben wir mal geschaut wieviel sie noch aus der Flasche trinkt. Meist sind es 120 ml. Abends bekam sie in den letzten Tagen noch etwas aus der Flasche nach dem Stillen. Ich merke das ich meine Brust immer weniger gefüllt ist, auch am Tag. Lara wir nur noch morgens (nach der Nacht) satt. Da war genug Zeit um Milch zu produzieren. Am Tage braucht sie jetzt auch noch die Flasche nach dem Stillen. Da trinkt sie knapp 100 ml. Mein Problem ist das ich Nachts sooooo viel Milch habe, dass ich total auslaufe. Ich habe mal probiert auszustreichen. Aber mir tat danach die Brust so doll weh, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Was kann ich machen, dass die Milchproduktion weniger wird? Danke im Voraus
Liebe Soraja, ich habe den Eindruck, dass Sie nicht ganz die richtigen Vorstellungen vom normalen Trinkverhalten eines Babys haben und daher einiges falsch interpretiert haben. Kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ihre Tochter verhält sich also absolut so, wie es von einem so kleinen Baby zu erwarten ist. Mit etwas Geduld, können Sie wenn Sie es wollen auch wieder zum vollen Stillen kommen, indem Sie die jetzige Menge an zugefütterter Nahrung schrittweise wieder verringern. Günstig wäre dazu, dass Sie ein paar Baby und Stilltage einlegen. Das heißt Sie legen sich mit Ihrem Baby ins Bett und kümmern sich ausschließlich um Ihr Baby und das Stillen. Die Ruhe und eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und Trinken entsprechend Ihrem Durstgefühl können dann viel dazu beitragen, dass alles wieder ins Lot kommt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wenn die Brust nachts sehr voll ist und schmerzt, sollten Sie ausstreichen oder abpumpen, bis der Druck nachlässt oder aber Ihr Baby zum Anlegen wecken. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter
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