Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

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Frage: Abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, meine Tochter ist 2 Jahre alt geworden. Ich wollte ihr das Abstillen überlassen, merke jetzt aber, dass ich nicht mehr kann und möchte aus diversen Gründen. Ich weiß, dass Sie dieses aktive Abstillen nicht unetrstützen, ich hoffe dennoch auf Ihren Rat. In den letzten Monaten habe ich "nicht anbieten - nicht ablehnen" gemacht, so dass sie nur noch abends stillt, also einmal am Tag. Das macht sie seit 4 Monaten. Sie schläft normalerweise auch durch bzw. beruhigt sich nach 2 Minuten alleine. Jetzt wacht sie aber hin und wieder nachts auf und schreit hyterisch, wie am Spieß, lässt sich durch gar nichts beruhigen. Lege mich dann zu ihr, summe beruhigend, mache nicht zu viel Wallung, bin einfach für sie da. Sie schreit nach der Brust, schlägt dann auf mich ein, wenn ich sie ihr nicht gebe, was sie sonst nie macht. Wie gehe ich am besten mit diesem "Rückschritt" um? Ich will sie nicht wieder nachts stillen, denke ja darüber nach, sie ganz sanft komplett abzustillen. Ich möchte aber nicht, dass sie psychischen Schaden nimmt, wenn sie es scheinbar doch so sehr braucht? Sie kann eben gar nicht begreifen, warum ich ihr die Brust verweigere. Ich möchte nicht, dass ihr Urvertrauen gestört wird, möchte aber auch nicht mehr stillen. Ich hoffe auf Ihre Tipps in meinem Dilemma Lili


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Lili, ich bin nicht gegen das aktive Abstillen von Seiten der Mutter, sondern gegen das abrupte Abstillen mit drastischen Methoden. Es ist nämlich ein gravierender Unterschied, wie vorgegangen wird. Rückschritten wird am besten mit Geduld begegnet. Oftmals ist ein scheinbarer Rückschritt in Wirklichkeit sogar ein Fortschritt, weil das Kind gerade dabei ist einen neuen Entwicklungsschritt zu meistern und dabei in einem anderen Bereich vorübergehend „zurückfällt". Wenn Sie nun jedoch für sich entschieden haben, dass Sie Ihr Kind abstillen wollen, dann geht es in erster Linie darum, dass Sie sich Ihrer Entscheidung ganz sicher sind. Jeden Zweifel spürt das Kind sofort. Ein radikaler Brustentzug wird für Ihr Kind sicher sehr schwierig sein und mit vielen Tränen verbunden. Vielleicht können Sie, statt von jetzt auf gleich nicht mehr zu stillen, die Zeit an der Brust schrittweise immer weiter verkürzen, so dass der Übergang fließend ist. Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch darüber, dass Sie nicht mehr gewillt sind (in der Nacht) zu stillen. Ihr Kind versteht viel mehr als viele Menschen denken. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sieallmählich und mit viel Liebe vorgehen und nicht zu schnell die Geduld verlieren. Ab März gibt es übrigens das Buch „Wir stillen noch - Leben mit einem gestillten Kleinkind" von Norma J. Bumgarner in neuer deutscher Auflage. Vielleicht ist dieses Buch auch etwas für Sie. Sie können es im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder im Stillshop hier auf der Seite bestellen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Ihre einfühlsame Antwort. Die Zeit an der Brust schrittweise zu verkürzen ist sehr schwer. Sie nuckelt abends bis zu 30 minuten und danach bin meist ich diejenige, die sie abdockt. Schon das ist mit Tränen verbunden. Wie soll ich das nur hinbekommen? Wenn mein Mann nachts zu ihr geht, was er problemlos machen würde, dann gibt es noch mehr Tränen und furchtbares Geschrei. An unserer Liebe und Zuneigung und Geduld wird es nicht liegen, ganz sicher. Ich habe nur Angst, dass sie dennoch Schaden nimmt, obwohl wir da sind um sie zu trösten. Danke Ihre Lili


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