Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen

Biggi Welter

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Frage: Abstillen

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Liebe Biggi, meine Tochter ist 11,5 Monate alt und will immer noch so gern gestillt werden.Ich stille morgens um halb sieben, dann um halb 10 gibt es Milchbrei (mit Vollmilch/Wasser/Schmelzflocken) danach zeigt sie immer auf die Brust und ich stille sie dann auch. Mittags gibt es Gemüse und auch mal Geflügel (alles in Breiform, sie ist essenstechnisch noch nicht so weit), nachmittags gibt es Obstbrei und nach dem Abendbrei wird wieder gestillt. Zwischendurch trinkt sie Wasser aus dem Trinklernbecher, oder, wenn sie herzzerreissend auf die Brust zeigt, stille ich sie auch. Meine Versuche, ihr Milch aus dem Fläschchen oder dem Becher zu geben, scheitern regelmäßig. Da ich gern abstillen würde, frage ich mich, wie ich das wohl anstellen soll??? 1000 Dank, Kerstin.


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? Liebe Kerstin, Stillen ist viel mehr als nur Ernährung und deshalb bedeutet Abstillen auch mehr als das Ersetzen der Muttermilch durch andere Nahrung oder Getränke. Deiner Tochter ist dies auch schon sehr bewusst. Wenn Du abstillen oder teilweise abstillen willst, dann versuche es vielleicht mit einer der folgenden Methoden: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für euch. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Du versuchst dein Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. LLLiebe Grüße Biggi


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