Hallo Biggi !
Mein Sohnemann ist 7 Monate . Er ißt mittags ein Gläschen mit Fleisch und ein halbes Gläschen Obst als Nachtisch . Abends bekommt er HA - Milchbrei mit Obst . Nachts möchte er 2-4 mal gestillt werden , wobei er nur eine Brust nimmt und die auch nicht ganz leert und dabei einschläft .
Seit ein paar Tagen trinkt er morgens nach dem Aufstehen so gut wie garnicht mehr . Das zweite Frühstück ist dann wieder o.K. Mittags ißt er gut . Die Nachmittagsmahlzeit trinkt er wieder sehr wenig . Abends mit dem Brei klappt es auch gut .
Muß ich davon ausgehen , dass sich mein Kind langsam abstillt ? Er läßt sich nachts immer öfter auch mit einem Nucki beruhigen . Das mache ich bloß nicht so oft , weil meine Brüste steinhart mit Milch voll sind und ich mir eine Erleichterung schaffen will ( auf Abpumpen mitten in der Nacht habe ich keine Lust ) . Auch tagsüber sind jetzt meine Brüste immer öfter steihart , weil er so schlecht trinkt . Kann es sein , daß er morgens so schlecht trinkt , weil er die nötigen Kalorien nachts zu sich nimmt ?
Ich hatte eigentlich vorgehabt die beiden Morgenmahlzeiten und nachts bei Bedarf so lange zu stillen , wie es gut klappt . Kann das funktionieren ? Muß ich dann bei den Mahlzeiten , wo mein Sohn schon Gläschen oder Brei bekommt abpumpen ? Oder verschlimmere ich damit alles , weil ich in das Angebot/Nachfrage-Verhältnis eingreife ?Werden sich die Brüste mit der Milchproduktion darauf einstellen , dass nachmittags keine Milch benötigt wird ?
Im Augenblick ist das alles eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit . Meine brüste spannen dermaßen , daß rein garnichts mit ihnen in Berührung kommen darf , schon garnicht ein strampelndes Baby ! Da ist es teilweise schon schwierig mit Begeisterung zu stillen ( was mir bisher keine Probleme bereitet hat ) . Oder wäre es bei dem Durcheinander ratsamer abzustillen und die Milchmahlzeiten durch " Flaschenmilch " zu ersetzen ?
Wenn ich mich zum Abstillen entschließen würde , wie müßte ich vorgehen ?
In welchen Behältern kann ich Mumi einfrieren ? Und wie lange kann ich die eingefrorene Mumi aufbewahren ? Wie lange Hält sich Mumi im Kühlschrank ?
Nun habe ich Ihre Zeit lange genug in Anspruch genommen . Vielen Dank im Voraus für die Antwort .
Liebe Grüße , Vali
Mitglied inaktiv - 20.03.2002, 22:43
Antwort auf:
Abstillen
?
Liebe Vali,
selbstverständlich kann es klappen morgens und nachts zu stillen und ansonsten andere Nahrung zu geben und ein sieben Monate altes Baby stillt sich auch nicht selbst ab, es wird abgestillt. Allerdings ist den Müttern nicht immer bewusst, dass sie auf dem Weg zum Abstillen sind, wenn sie zum Beispiel in der Nacht einen Schnuller statt der Brust anbieten.
Die Tatsache, dass Ihre Brust hart und schmerzhaft ist, weißt darauf hin, dass das Ersetzen der Stillzeiten zu schnell ging und auch, dass Sie wohl den Schnuller als Ersatz für die Brust für Ihre Brust zu häufig einsetzen. Die Brust ist ein recht träges Organ, das schnelle Veränderungen nicht mag.
Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche oder Beikost anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung bzw. Beikost, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich während der gesamten Stillzeit immer dann, wenn die Brust zu voll wird und das Kind nicht trinken kann oder will.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt (s.o.)
Außerdem sollten immer nur kleine Mengen (30 bis 60 ml) abgepumpt werden, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nicht zu sehr zu stören.
Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch.
Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen.
Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch:
Bei Raumtemperatur
Reife Muttermilch
• 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996)
• 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987)
• 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985)
Im Kühlschrank
Reife Muttermilch
• 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994)
Im Tiefkühlgerät
• 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank
• 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird)
• 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C.
(Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997)
Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden.
Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Sie Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren wollen, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch).
Sie könnenMuttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt.
So, das war jetzt ein Schnellkurs über die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Falls noch Fragen offen geblieben sind, einfach nochmal melden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 21.03.2002