Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich praktiziere die sogenannte Zwiemilchnahrung, sprich ich stille und zweimal täglich, ca. alle 12Std. bekommt meine Tochter zusätzlich eine Flasche. Franziska ist jetzt 4 Monate alt und ich möchte anfangen abzustillen bzw. die Flaschennahrung einzustellen. Ich hatte mir vorgestellt zuerst Mittags vor der Flasche nicht mehr anzulegen und vor dem anlegen um 18h anzufangen mit ein bis zwei Löffel Frühkarotten. Meine Frage ist, ob man so vorgehen kann oder ob das zuviel aufeinmal ist zum Abstillen bzw. ob es dann zu schnell geht? Welches Tempo ist überhaupt ratsam in diesem Alter? Ich hoffe Sie können mir helfen, denn bisher habe nur sehr ambivalente Infos bekommen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. MfG Franziska Korte
? Liebe Franziska, wenn Sie jetzt abstillen wollen, dann ist es empfehlenswert, dass Sie zunächst einmal zur Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung hin abstillen und noch keine Beikost anbieten. Inzwischen gilt einhellig die Meinung, dass dein Baby bis zum vollendeten sechsten Monaten ausschließlich Milchnahrung (Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung als Muttermilchersatz) erhalten soll und erst ab dem siebten Monat mit Beikost begonnen werden sollte. Wie lange das Abstillen dauert ist individuell sehr verschieden. Sechs bis acht Wochen sollte in etwa als Mindestzeit angesehen werden. Ein langsames Abstillen ist sowohl für das Kind wie für die Mutter immer besser, als ein schnelles Abstillen. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einnschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was als angenehm empfunden werden kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Naturheilkundliche Mittel wie Salbeitee können ebenfalls helfen. Keinesfalls sollten Sie jetzt jedoch „literweise" Salbeitee trinken, zwei bis drei Tassen über den Tag verteilt sind normalerweise sinnvoll. Pfefferminztee hat ebenfalls eine milchreduzierende Wirkung und schmeckt nicht so scheußlich wie Salbeitee. Es gibt auch homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, ich möchte mich nur bedanken für Ihre ausführliche Antwort. Mit Ihren Ausführungen kann ich wirklich etwas anfangen, im Gegensatz zu vielen anderen Infos, die ich bisher gelesen habe. Ich sehe jetzt klarer für mich. Ich bin froh diese Internetseite gefunden zu haben. Alles Gute Franziska Korte
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