Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen zum durchschlafen??

Anzeige momcozy milchpumpe
Frage: Abstillen zum durchschlafen??

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Biggi, mein Sohn ist 10 Monate alt und wird zu ca. 60 % noch gestillt. Als Beikost dient ab und an ein Griesbrei, oder gerade das, was ich gerade für uns Erwachsene koche, denn eine typiche Babykost ist ihm nicht nahe zu bringen. Ich versuchte nun, ihn seit drei Wochen in der Nacht nicht mehr zu stillen, denn er wird, unveränderlich, zweistündig wach und leider hat sich das auch immer noch nicht gebessert. Seit ein paar Tagen schreit er bis zu zwei Stunden und nun stille ich wieder. Da er sich dann auch nicht wieder in sein Bettchen legen lässt und das auch noch nie getan hat, (nach dem stillen in unserem Bett), liegt er nun wieder bei uns. Wenn das nicht so unruhig verlaufen würde, wäre es ja nicht das Problem. Was kann ich denn noch versuchen???? Anfang April muss ich dann sowieso eine Woche ins Krankenhaus und dann muss eh eine Lösung gefunden sein. Vielen Dank für die Antwort...............


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Jaklin, wieso soll dein Kind durchschlafen, nur weil es abgestillt ist? Immer wieder erlebe ich, dass Frauen gesagt bekommen oder selbst glauben, dass das Abstillen das Allheilmittel bei allen Problemen sei und vor allem die Patentlösung, wenn ein Kind nicht durchschläft oder häufig aufwacht. Wenn eine Frau der Meinung ist, dass für sie und ihr Kind der Zeitpunkt zum Abstillen gekommen ist, dann soll sie abstillen, aber sich keine Wunder davon erwarten, denn die Enttäuschung kann sehr groß sein. Auch wenn viele Schlaftrainingsprogramme eine schnelle und einfache Lösung versprechen: es gibt kein Patentrezept, wie ein Kind schneller als es in seinem persönlichen Zeitplan vorgesehen ist, durchschläft, krabbelt, läuft, spricht oder rechnen lernen wird. Nachdem dein Kind nun einige Zeit erlebt hat, dass es schreien musste und es von niemandem getröstet wurde, ist es absolut nicht erstaunlich, dass er jetzt sehr durcheinander und noch unruhiger ist als zuvor. Ihr braucht jetzt beide Zeit, um wieder Ruhe und Vertrauen zueinander zu finden. Ich verstehe, dass dir der Gedanke an deinen Krankenhausaufenthalt in gut zwei Monaten Bauchschmerzen verursacht. Doch auch hier ist es nicht das Stillen, das das eigentliche Problem ist. Für dein Kind wird eine Trennung von dir immer problematisch, ob es gestillt wird oder nicht. Es ist daher immer eine Überlegung wert, einen notwendigen Krankenhausaufenthalt so kurz wie möglich zu halten und/oder das Kind mit aufnehmen zu lassen. Es klingt ungewöhnlich, doch es gibt tatsächlich Kliniken, die bereit sind Mutter und Kind aufzunehmen, vorausgesetzt es ist eine Begleitperson dabei, die sich zumindest tagsüber mit um das Kind kümmert. Für viele Mütter und ihre Kinder ist eine solche Mitaufnahme der einfachste Weg, eine solch schwierige Situation zu meistern. Wenn eine Mitaufnahme nicht möglich ist, dann kann zumindest tagsüber durch längere und regelmäßige Besuche viel erreicht werden. Auch wenn Väter keine Brust zum Stillen haben: sie können Kleinkinder ebenfalls beruhigen, sich mit ihnen beschäftigen und sie trösten. Wir Mütter können unseren Partnern da durchaus mehr Kompetenz zugestehen als wir es oft tun. Gerade in Krisensituationen sind unsere Kinder zudem meist sehr viel einsichtiger als wir uns oft vorstellen können. Dabei ist es ganz wichtig, dass mit dem Kind gesprochen wird, auch wenn es scheinbar zu klein ist, um etwas zu verstehen. Es wird wahrscheinlich nicht so sein, dass dein Kind nie protestiert, aber es ist ein großer Unterschied, ob es alleine in ihrem Bett (oder Zimmer) weinen muss oder geborgen in deiner Nähe oder der Nähe des Vaters erfährt, dass es Grenzen gibt. Kinder brauchen liebevolle Führung und Anleitung und ein beständiges Eingehen auf ihre Bedürfnisse. Das heißt keineswegs „laisser faire" wie es Kritiker behaupten, sondern liebevolle und verständnisvolle Konsequenz und ein Eingehen auf die Bedürfnisse, die sich langfristig auszahlt. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo liebe Biggi, besten Dank für die schnelle Antwort. Ich fürchte, in meiner kurzen "Problembeschreibung" habe ich mich ziemlich dürftig ausgedrückt. Eigentlich wollte ich wissen, ob ich mit einer anderen Ernährung ein anderes Schlafverhalten erreichen kann, denn ich bin der Meinung, das die Muttermilch nicht mehr satt macht und Victor deshalb nicht schlafen kann. Ich lasse ihn nicht stundenlang alleine schreien, er ist immer unter Aufsicht und wird auch immer getröstet, wenn er weint. Nur besteht weiterhin die Frage, in wie weit macht das Sinn, wenn mein Mann und ich die halbe Nacht wachliegen, weil Junior gestillt werden will, bzw auch nur nuckeln möchte. Ich leide zur Zeit halt unter diesem Schlafentzug und kann ihn am Tage auch nicht nachholen, da Victor dann auch kaum schläft. Ich bin ansonsten gegen das Abstillen, denn es geht ihm ja sehr gut dabei. lieben Gruß, Jaklin............


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Jaklin, ich denke ich habe das schon richtig verstanden und auch so beantwortet: eine Nahrungsumstellung bringt keine Garantie für bessere Nächte, denn das nächtliche Aufwachen ist an so viele andere Komponenten gebunden als die Ernährung. Allerdings ist es für ein zehn Monate altes Kind absolut normal nachts noch Nahrung zu bekommen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Stillberatung-Team, ich bin am Verzweifeln. Meine Tochter ist heute genau 6 Monate alt. Sie hatte starke Koliken in den ersten 3-4 Monaten, das war zwar schlimm, ist aber vorbei. Und immerhin hatten wir damals annähernd einen 4-Std-Rhythmus auch nachts und sie hat noch zur Beruhigung Schnuller und Fläschchen genommen. Nach 2 kleinen Erkältun ...

Liebe Biggi! Ich stille meine Kleine (21 Monate) schon immer nach Bedarf und immer noch trinkt sie viel und oft. Auch Nachts, die Abstände werden jetzt allmählich länger. Mich stört es nicht, wir schlafen zusammen im Bett, was so wunderschön ist und es gibt im Vergleich zu anderen Familien, die sonst was anstellen müssen nachts überhaupt keinen ...

Hallo, mein Sohnemann Roman ist inzwischen 13 Monate alt. Ich stille noch, möchte aber (möglichst sanft und bald) abstillen. Ich habe die Stillzeit sehr genossen aber nun bin ich der Meinung, dass ich genug gegeben habe und möchte einfach wieder ein Stückchen freier sein. Und mein Sohn sollte auch bisschen Freiraum von mir bekommen und vielleicht ...

Meine Tochter ist fast 11 Monate alt und schläft leider immer noch sehr schlecht. Ich stille sie jetzt nur noch vor dem /zum Einschlafen, wenn es sein muß nachts und am frühen Morgen (ca. 5 Uhr), dann schläft sie nochmal bis 7. Nun ist es so dass sie leider immer noch sehr schlecht schläft , nachts gelingt es mir manchmal sie nur mit Tragen wieder ...

Hallo liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist 8,5 Monate alt und wurde die ersten 6 Monate voll gestillt. Tagsüber isst er mittlerweile schon brav und gerne Beikost (Gemüse/Fleischbrei, Obstbrei,...). Ein Problem haben wir aber nachts. Vor zig Wochen habe ich schon versucht, abzustillen bzw. mit Fläschchen zu füttern. Aber er hat es immer abgele ...

Liebes Stillteam, ich wende mich heut an sie bzgl einer Frage zu meiner 16 Monate alten Tochter. Ich habe sie von Anfang an gestillt und dank Baby led weaning auch sehr lang sehr intensiv. Sie hat erst mit ca 11 Monaten wirklich nennenswerte Mengen gegessen. Sie war noch nie ein guter Schläfer. Ich musste sie von Anfang an mindestens 3-4 mal jede ...

Hallo Biggi, ich habe dir schon mal geschrieben. Mittlerweile stillt mein Sohn (26 Monate) fast voll tagsüber seit das Baby da ist (16 Tage). Ich bin mit meinen Nerven am Ende, ich schlafe wenn überhaupt nur 2 Stunden nachts und nicht mal mittags kann ich Schlaf nachholen, weil mein Ältester auch da alle 10-20 Minuten aufwacht. Er kann ohne Stille ...

Hallo. :) Unser Kleiner ist 10 Monate alt und ganz kurz und knapp: ich möchte gerne abstillen, auch in der Hoffnung, dass er dann längere Phasen am Stück in der Nacht schläft. Pre-Milch mochte er von Anfang an nicht und hat diese verweigert. Auch einen Schnuller oder Kuscheltier nimmt er nicht an, obwohl ich ihm alles angeboten habe. Die Mutt ...

Hallo liebe Biggi, ich möchte mich erstmal für die tolle Arbeit im Forum bedanken und würde mich über deinen Input zu meinem Problem freuen. Mein Sohn (8,5 Monate) war bis vor ca. 6 Wochen ein extrem guter Schläfer nachts. Bereits mit ca. 4,5 Monaten hat er nachts 10h und mehr geschlafen, sodass wir quasi nachts schon abgestillt hatten und er ...

Hallo, Meine Tochter ist 3 Jahre alt und trinkt sehr gerne an der Brust. Sie sagt es auch oft. Vor 3 Monaten etwa habe ich sie tagsüber abgestillt. Froh war sie nicht aber ich konnte sie ablenken so dass es trotzdem ohne grosse Tränen geklappt hat. Sie schläft abends noch an der Brust ein und wacht alle 2 Stunden, wenn es gut geht, oft stündliche ...