Sarahstar
Hallo, ich bin neu hier und suche Rat. vor drei Wochen habe ich unsere super süße Tochter zur Welt gebracht. Leider kann ich nicht genügend Milch produzieren, im Krankenhaus wurde alles probiert (dort gab es super Stillberaterinnen, ganz viel auch mit Homöopathie) aber leider klappte es nicht. Ich produziere immer nur etwa die Hälfte, die sie braucht. Und da sie im Krankenhaus so viel abnahm, mussten wir ab dem 4 Tag zufüttern über eine Ernährungssonde, die am kleinen Finger festgeklebt wurde, also keine Flaschenfütterung. Ich lege sie nun mit Stillhütchen (habe zu flache Brustwarzen) an und pumpe zusätzlich immer noch danach ab, aber es wird nicht mehr Milch. Meine Frage bezieht sich aber nun auf die Zukunft. Ich muss ab dem 4.Monat wieder arbeiten (mein Mann bleibt ein jahr zu Hause) und da ich eine Leitungsstelle in einer Kita habe, und dementsprechend viele auswärtigen Termine. Ich würde gerne so lange es geht die Milch, die ich geben kann dazu geben (müsste auf der Arbeit abpumpen). Nun weiß ich nicht, ob das immer geht. Ist es "sinnvoller" mit 4 oder 5 Monaten dann abzustillen, sofern meine Milchproduktion nicht ansteigt? mir geht es nicht gut dabei, von Anfang an nicht, da es immer heißt stillen ist so wichtig. Das weiß ich, und ich habe über Globulis, Malzbier, Schlehensaft etc. alles probiert. Ich habe Angst, dass mir das mit dem ganzen abpumpen auf der Arbeit zu stressig wird und ich das terminlich alles nicht schaffe. Auf der einen Seite hab ich den beruflichen Druck, auf der anderen Seite den Druck als Mutter nichts falsch machen zu wollen. Danke, Sarah
Liebe Sarah, probieren Sie es aus! Ich kenne unzählige Mütter, die ohne Probleme gepumpt haben und trotzdem voll arbeiten konnten. Mit etwas Organisation und einer guten Pumpe können Sie das schaffen. Und wenn es nicht klappt, dann haben Sie es wenigstens probiert und werden keine Zweifel mehr haben! Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ihr Babys würde anfangs mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße Biggi
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