Abstillen wegen Karpaltunnelsyndrom?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen wegen Karpaltunnelsyndrom?

Hallo, mein Baby ist jetzt 4 1/2 Monate alt und wird voll gestillt. Ich habe eigentlich 2 Fragen. Seit Mitte Dezember habe ich ein Karpaltunnelsyndrom rechts >>>links und es wird trotz Nachtlagerungsschiene, Physiotherapie und Injektion mit Procain schlechter (permanentes Taubheitsgefühl, muskuläre Schwäche). Kann die hormonelle Umstellung mit daran Schuld sein? In der SChwangerschaft hatte ich das nicht. Deswegen überlege ich abzustillen bevor ich eine OP in Erwägung ziehe. Oder kennen Sie ähnliche Verläufe und ich halte noch bis zum 6. Monat durch? Desweiteren hat mein Sohn seit gut 2 Wochen grünlichen Stuhl nach jedem Stillen. Davor für 6 Wochen nur alle 5-6 Tage relativ breiigen Stuhl. Liegt es an einer Umstellung der Milch? MAnchmal denke ich, er bekommt zuwenig Hintermilch, nimmt aber ca. 100g pro Woche zu. Laut Waage zuhause. Vielen Dank für eine Antwort

von maggi-cube am 18.03.2014, 18:53



Antwort auf: Abstillen wegen Karpaltunnelsyndrom?

Liebe maggi-cube, das Karpaltunnelsyndrom wird nicht durch das Stillen hervorgerufen, es tritt lediglich in der Schwangerschaft und Stillzeit vermehrt auf, meistens zu Beginn der Stillzeit. Das Karpal-Tunnel- Syndrom tritt auf, wenn die zur Hand führenden Nerven durch eine Schwellung des Gewebes im Handgelenk zusammengepresst werden. Dazu kommt es zum Beispiel durch fortwährend wiederholte gleichförmige Bewegungen oder aufgrund anderer Ursachen. Zu den Symptomen gehören Taubheitsgefühle und Kribbeln in der Hand zusammen mit Schmerzen vom Handgelenk bis zur Schulter. Erkrankt eine schwangere Frau am Karpal-Tunnel-Syndrom, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass es sich nach der Geburt vollständig zurückbildet. Allerdings kann es während der ersten ein bis zwei Monate der Stillzeit weiterhin zu Problemen kommen. Es gibt auch einige Berichte über Fälle von Karpal-Tunnel-Syndrom, die im ersten Monat nach der Geburt auftraten und erst nach dem Abstillen vollständig vergingen (Wand, 1990; Wand, 1989; Snell, 1980). Die Mehrzahl der betroffenen Frauen sagte aus, dass sich ihre Symptome durch Behandlung besserten. Zum Beispiel trugen sie nachts eine Schiene, lagerten die Hand hoch und nahmen Diuretika ein. Da die Mütter keine bleibenden Symptome und Schäden davontrugen, scheint das Weiterstillen bei gleichzeitiger Anwendung konservativer Behandlungsmethoden angemessen (Yagnik, 1987). Abstillen ist also nicht das, was nötig wäre, damit es besser wird. Medikamente kann und darf ich dir jedoch nicht empfehlen, vielleicht schaust du nach einem anderen Arzt oder Physiotherapeuten? Die Unterteilung der Milch in Vordermilch und intermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Der Stuhl eines voll gestillten Babys ist eher dünnflüssig, variiert in der Farbe zwischen gelb, gelblich grün bis braun und es finden sich kleine „Körnchen“ drin. Eine gute Beschreibung ist auch „wie gelber Hüttenkäse nur flüssiger“. So lange dein Kind gut gedeiht, ist das Aussehen des Stuhls jedoch absolut nicht von Bedeutung. An der Luft verfärbt sich Muttermilchstuhl gerne grün, so dass die Windel oft grün aussieht, wenn nicht unmittelbar sofort nach der Darmentleerung gewickelt wird. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.03.2014



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