Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe folgendes Problem, dass ich im September wieder zum Studieren muss und ich bis dahin gerne abgestillt hätte, damit sich mein Freund bzw. meine Mutter um meine Kleine kümmern können, während ich in der Uni bin. Die Kleine wird dann 6 Monate sein, aber unser Problem ist, dass sie seit zwei Wochen komplett die Flasche verweigert (mit Mumi oder PreNahrung). Am Anfang hat sie die Flasche bei meiner Mama und bei mir manchmal auch genommen, bei meinem Freund fast nie... Aber zur Zeit fängt sie total zum Schreien an, wenn man versucht ihr die Flasche anzubieten. Seit ein paar Tagen will sie außerdem nur noch von meiner linken Brust trinken, was mir alles nicht leichter macht, da meine rechte Brust trotz Ausstreifen bzw. Abpumpen bald mal weh tut und ich auch das Gefühl habe, dass ihr die linke alleine nicht reicht... Ich dachte erst an einen Wachstumsschub, den sie gerade durchmachen könnte (12 Wochen alt), oder dass sie zahnt (so früh?) weil sie so stark sabbert und immer auf der Zunge und den Fingern rumbeißt.. Sie hatte auch bis zur zehnten Woche wahnsinnig viel zugenommen, und im Moment trinkt sie eher schlecht.. Bis jetzt war es auch nie ein Problem, sie ins Bett zu bringen, hat dann fröhlich an ihrem Daumen gelutscht bis sie eingeschlafen war, jetzt braucht sie sehr lange udn weint immer wieder.... Ich weiß auch, dass bis September noch Zeit ist, aber ich wollte eigentlich so schön langsam abstillen und jetzt ist ja schon bald Juli und ich weiß nicht, wie ich es sonst machen soll mit Abstillen, falls sie wirklich konsequent die Flasche verweigert (soll es ja geben?!) Haben Sie ein paar Tips für mich? Ich hätte sehr gernen die 6 Monate voll gestillt, aber ich muss halt sicher sein, dass ich dann wieder studieren gehen kann.. Liebe Grüße und danke Claudia
Liebe Claudia, Du musst nicht abstillen, wenn Du es nicht möchtest! Es ist sehr gut möglich, Stillen und Arbeiten oder Studium miteinander zu verbinden. Wenn dein einziger Grund für das Abstillen die Wiederaufnahme deines Studiums ist, dann muss es nicht unbedingt sein. Es gibt auch nicht nur die "Alles oder Nichts" Regel, es kann auch zum Teil weiter gestillt werden. Die Ausgabe 2/2000 (März) des "buLLLetin die andere Elternzeitschrift für den Still und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel "Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim LLL online shop) bezogen werden. Beim Abstillen gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Es hat sich als sinnvoll erwiesen in der Abstillphase den Kochsalzkonsum zu reduzieren. Keinesfalls verringern solltest Du jedoch deine Trinkmenge. Du kannst und sollst weiterhin nach deinem Durstgefühl trinken. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/ Arzt oder Hebamme. Dein Kind wird wahrscheinlich sein Saugbedürfnis nicht ausschließlich an der Flasche stillen können. Eine Möglichkeit ist sicher, dass Du ihm weiterhin zeitweise die Brust anbietest. Vielleicht wäre das überhaupt ein Weg für dich, dass Du nicht vollständig abstillst, sondern teilweise weiterstillst. Schnuller, ein Nuckeltuch oder auch die Finger bieten sich als andere Wege zur Befriedigung des Saugbedürfnisses an. Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was sie mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt "Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Du kannst versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken mag. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Geduld dürfte das Wichtigste sein. Dein Baby wird es schon noch lernen. Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielen Dank schon mal für die schnelle Antwort. Natürlich wäre mir weiterstillen am allerliebsten auch während dem Studium.. Aber wenn die Kleine das mit dem Fläschchen oder die Umstellung Brust/Flasche nicht geregelt bekommt, dann habe ich ein Problem... Ich versuche es weiterhin mit deinen Tips. Nochmal zu der bevorzugten Seite von ihr.. Kann es sein, dass sie Ohrenweh hat oder ihr auf der Seite was weh tut? Ich bin aber bei ner Osteopathin, also an den "Knochen" kann es nicht liegen.. Wie erkenne ich den Ohrenweh? Vielen vielen Dank für deine Arbeit und Hilfe hier, hast mir sehr geholfen!!
Liebe Claudia, es gibt natürlich Babys, die Ohrenschmerzen haben und deshalb eine Seite verweigern, das solltest Du beim Arzt ausschließen lassen. Um eine Saugverwirrung zu vermeiden, kannst Du die abgepumpte Milch mit einem Becher geben lassen, wenn Du dann daheim bist, kannst Du ganz normal stillen. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Magst Du dich einmal an eine Beraterin vor Ort wenden? Sie könnte dir das genauer zeigen und Du hast dann auch gleich eine Ansprechpartnerin, falls es zu Problemen kommen sollte. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Wenn Du deinen Wohnort nicht hier öffentlich machen magst, kannst Du auch selbst unter www.lalecheliga.de nachschauen. LLLiebe Grüße Biggi
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