Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen und schlafen

Biggi Welter

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Frage: Abstillen und schlafen

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Hallo Biggi, vor etwa zwei Monaten hatte ich Dich um Rat gefragt, weil ich mit Noah Einschlafprobleme hatte. Die haben sich glücklicherweise gegeben. Er schläft zwar trotzdem nur ein, wenn er herumgetragen wird (oder in Ausnahmefällen auch beim Stillen), aber es dauert nicht mehr so lange. Heute habe ich zwei andere Fragen. Noah ist ja jetzt 8 1/2 Monate alt (10 Wochen zu früh geboren, also eigentlich erst 6 Monate) und ich weiß natürlich, dass es völlig normal ist, dass er nachts häufiger wach wird (alle 1,5 bis 2 Stunden). Mich würde aber interessieren, ab wann das wieder besser wird. Sicherlich ist das für jedes Kind verschieden, aber gibt es etwaige Angaben? Meine andere Frage betrifft das Abstillen. Ich möchte Ende des Jahres mit dem Stillen aufhören. Probeweise habe ich Noah mal "Kunstmilch" in der Flasche angeboten. Er hat kurz gekostet und dann einfach nicht getrunken. Es liegt wohl nicht am Sauger, da ich nur mit Stillhütchen stillen kann. Wahrscheinlich schmeckt ihm die Milch einfach nicht. Wie ist das bei Müttern die abstillen, weil die Milch nicht mehr ausreicht. Trinken die Kinder dann notgedrungen die Flaschenmilch? Vielen Dank für Deine Antwort im Voraus! Iris


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Liebe Iris, leider kann ich die nicht sagen, wann dein Noah durchschlafen kann. Die Fähigkeit längere Zeit in einem Stück zu schlafen (bzw. beim leichten Aufwachen unmittelbar wieder einzuschlafen) entwickelt sich bei einem Kind mit zunehmender Reife, beim einen früher, beim anderen später. Es gibt keine Möglichkeit, ein Kind dazu zu bringen durchzuschlafen, wenn es dazu noch nicht in der Lage ist. Du kannst versuchen die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, vor allem die letzten Stunden des Tages, damit dein Sohn nicht zu „aufgeputscht“ zu Bett geht. Das nächtliche Aufwachen solltest Du so langweilig wie möglich gestalten (kein Licht, keine langen Gespräche, kein Spielen usw.), damit dein Kind lernt, es gibt einen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Aber ansonsten bleibt dir nur abzuwarten, bis dein Sohn so weit ist, dass er längere Zeit am Stück schlafen kann. Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich (auch wenn Du Stillhütchen verwendest). Ein Baby muss erst lernen, was sie mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt „Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt“. Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Du kannst versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken mag. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Manchmal hilft es auch, dem Baby den Sauger nicht in den Mund zu stecken, sondern so wie beim Stillen durch Berührung mit der Brustwarze der Suchreflex ausgelöst wird, mit dem Sauger die Unterlippe des Babys zu berühren und zu warten, bis es den Sauger selbst nimmt. Es kann auch helfen, den Sauger mit Hilfe von warmem Wasser auf Körpertemperatur zu bringen. Weitere Tipps sind: • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Es kann auch sein, dass dein Kind nur diese eine Sorte von Ersatzmilch ablehnt und eine andere Sorte gerne mag. LLLiebe Grüße Biggi


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