Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, Ich haben Ihnen schon mehrmals wegen meiner etwas bedürfnisstarken Tochter Marie (mittlerweile ein Jahr) geschrieben. Kurz zu Erinnerung: Sie schläft ausschließlich an der Brust ein und läßt dabei erst nach einer haleben Stunde nukeln los. Wenn sie nachts aufwacht (5-6mal) läßt sie sich nur durch neuerliches Nukeln einschläfern. Obwohl mich meine Brust schon seit langem sehr schmerzt, habe ich mich immer wieder überwunden, u sie nukeln lassen. Jetzt ist für mich aber der Moment gekommen, wo ich nicht mehr will. Ich weiß dass dies gemein klingt, und unfäir meiner Tochter gegenüber ist, aber ich bin ein korperliches Frack , dass nur mehr wenig lächelnd durch den Tag geht. Bevor ich was an der Situation ändern will/kann, wollt ich noch was wissen, um es wirklich "durchziehen" zu können, um Marie möglichst schonend auf eine neue Schlafsituation einzustellen. Ich war bei einer Ostheophatin, die mir bestätigte, dass meine Tochter durch die sehr schwere Geburt (steckte 22 stunden bei 3 minuten wehen im Geburtskanal fest, bevor sie endlich durch Einsatz von Antibiotika auf "natürlichem Wege" auf die Welt durfte) mehrere Blokaden im Schulter, Kopf und Beckenbereich hat. Sie versuchte die Blokaden zu lösen, u meinte dass man Marie schonend auf ein neues Einschlafritual umstellen könne, ich aber zuerst den Vormittagsschlaf, dann Nachmittag u zuletzt Nachtschlaf angehen sollte. Mein Problem ist nun, dass ich meine Tochter nicht schreien lassen will, da bin ich dann inkonsequent, und gebe ihr wieder die Brust zum Beruhigen. Also schieb ich die Änderung immer wieder auf, obwohl ich mich schon sehhhhrrr danach sehne!!!! Bei wem andren würde sie noch weniger einschlafen. Nur unter Brüllen. Mein Mann, den die Situation ja nicht so betrifft wie mich, meinte ich solle doch einfach abstillen (möglichst schnell , ev mit Hilfsmitteln wie Homeophatie ) damit sie meine Milch nicht mehr riecht. Dann würde sie das Nukeln schon lassen. Dann erst würde er die Einschlafsituation ändern. Was tue ich aber in dieser Zeit? Denn wenn ich abstillen möchte, darf Marie ja nicht nukeln (würd ja wieder die Produktion anregen). Wie bring ich sie zum Schlafen? Abends könnte das mein Mann übernehmen. Aber TAGSÜBER???? Im Kiwa schläft sie nicht mehr ein. Wie lange würde es ihrer Meinung nach dauern, bis sich Marie auf die neue Situation einstellen wird. Was halten Sie generell von dieser Methode. Oder haben Sie einen anderen Tip? wiegen oder tragen hilft leider auch nichts, hab ich schon probiert. Ich bin mir sicher dass meine Maus die Milch ansich nicht mehr braucht, da sie sehr brav am Tisch mitißt. Aber durch den Vormittagsschlaf u Nachmittagsschlaf bekommt sie doch wieder was und meine Brust nicht zur Ruhe. Sorry dass es so lang geworden ist. Aber ich hoffe Sie können mir bei den angeführten Punkten helfen. liebe grüße und danke schon mal im vorraus!!!! claudia
Liebe Claudia, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihre Tochter abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch "kalten Entzug" zu tun, dies kann zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen. Es ist ebenfalls sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen. Jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht. Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi
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