Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Dank deiner guten Tipps stille ich meinen Sohn mit 16 Monaten immer noch, doch jetzt hab ich immer mehr das Gefühl, dass auch ich mal wieder was für mich tun muß und das heißt leider abstillen! Unser Sohn wird täglich zweimal gestillt , also mittags und abends vor dem Einschlafen und des nächtens je nach Form und Bedürfnis( öfter z.B. wenn er zahnt)! Durch das abendliche Stillen bin ich der einzige akzeptierte Einschlafpartner, was teilweise sehr anstrengend ist( mit dem Haushalt im Nacken und dem Bedürfnis auch mal fünf Minuten vor dem Zubettgehen was für sich selbst getan zu haben!) Ich lasse mein Kind nie schreien, er schläft neben bzw, bei uns im Bett und wird auch sonst viel geknuddelt. Aber nur Mama darf ihn ins Bett bringen. Da er stellenweise sehr wenig isst und ich dann über seine ausgiebigen Stillmahlzeiten froh bin habe ich ihn bisher so oft er wollte( nachts) gestillt. Aber ist das in dem Alter noch in Ordnung? Führe ich ihn in eine Mangelernährung?Was gebe ich ihm statt der Brust? Flasche will ich jetzt nicht mehr geben! Wie stille ich ihn möglichst sanft ab und bringe ihn trotzdem zum Schlafen? Ich würde so gern mal wieder Sport machen und ein paar Kilos verlieren Danke und liebe Grüße Momo
? Liebe Momo, wir reden hier von zwei verschiedenen Dingen: etwas für sich selbst tun ist eine Sache, Abstillen eine andere. Du musst also keinesfalls abstillen, wenn Du etwas für dich tun willst. Im Gegenteil: Viele Menschen wissen gar nicht, dass eine stillende Frau etwas für sich tut, indem sie stillt! Denn durch langes Stillen senkst Du z.B. dein Osteoporoserisiko und dein Risiko für bestimmte Krebsarten. Langes Stillen hat Vorteile für Mutter und Kind. Selbstverständlich kannst Du auch als stillende Frau etwas für dich tun und Du kannst auch in der Stillzeit Sport treiben (ist sogar empfehlenswert) und Gewicht abnehmen. Dazu muss nicht abgestillt werden. Dein Kind kann sogar lernen, dass es am Abend ohne dich, sondern statt dessen mit einer anderen vertrauten und liebevollen Person zu Bett geht. Unzählige stillende Frauen gehen am Abend mal weg und dann übernimmt der Vater oder die vertraute Großmutter oder eine andere liebevolle und vertraute Person vorübergehend einmal die Betreuung. Die grundlegende Überlegung ist deshalb zunächst einmal: Was brauchst Du für dich und kannst Du realistischerweise vom Abstillen erwarten? Ich fürchte nämlich, dass sich nur durch das Abstillen gar nichts für dich zum Positiven verändern wird, denn wie gesagt alles, was Du als nicht stillende Frau tun kannst, kannst Du so gut wie immer auch als stillende Frau. Deinem Kind schadet es in keiner Hinsicht, wenn es nach Bedarf gestillt wird. Ganz gleich wie alt ein Kind ist, kann es immer nach Bedarf gestillt werden. Es kann sogar sein, dass dein Kind gar nicht wirklich wenig isst. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Eltern den Bedarf Ihres Kindes sehr deutlich überschätzen und gleichzeitig unterschätzen, wie viel das kleine Menschlein so über den Tag verteilt isst. In aller Regel liegt das nämlich einfach daran, dass die Väter nur wenig Zeit mit den Kindern verbringen (können) und so die Mutter automatisch die absolut vertraute Person und damit auch der primäre Ansprechpartner für die Kinder ist. Wie wäre es, wenn ihr erst einmal eine Art „Papa-Training" macht. Meist ist es nicht wirklich so, dass ein Kind den Vater ablehnt, sondern es ist einfach so, dass Vater und Kind nicht genügend Zeit und Raum hatten, um miteinander ausreichend vertraut zu werden. Vielleicht probiert ihr erst einmal am Tag aus, dass die beiden zunächst eine halbe Stunde und dann allmählich länger miteinander allein bleiben oder etwas ohne Du unternehmen. Wenn auf diese Weise eine Basis geschaffen wurde, dann kann auch das abendliche ins Bett bringen bzw. nächtliches Beruhigen auch vom Vater in Angriff genommen werden. Wenn Du zu dem Schluss kommst, dir ist das Stillen zuviel und Du willst nicht mehr, dann ist der wichtigste Punkt, dass Du dies nicht nur sagst, sondern auch mit vollem Herzen hinter dieser Aussage stehst. Jeden Zweifel wird dein Kind spüren und entsprechend reagieren. Ich werde dir nun ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das im Buchhandel, bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Momo, habt ihr denn schon mal probiert, was passiert, wenn Du abends nicht da bist? Ich meine wäre es z.B. eine Möglichkeit dass an diesem Abend entweder der Papa die Schicht übernimmt, was am Anfang vielleicht schon mit etwas Tränen verbunden ist , auf der anderen Seite kapieren Kinder recht schnell, wenn eine andere Person ein anderes Ritual durchführt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Dein Kleiner einfach noch eine Weile aufbleibt, bis Du wieder da bist und schlimmstenfalls vor lauter Müdigkeit auf Papas Arm einschläft. Ich denke es gibt sicherlich Möglichkeiten, dass Du ein bisschen mehr Freiraum bekommst, ohne gleich abzustillen. Ich stille jetzt seit 7 Jahren zum Einschlafen ( natürlich nicht das gleiche Kind) und doch ist es ohne Probleme möglich, dass ich Abends ab und zu nicht da bin. Trau Deinem Kind auch etwas zu. Ich wünsche Euch viel Erfolg Susanne
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