Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen – Restmilch in der Brust und Trinken nach dem Abstillen

Frage: Abstillen – Restmilch in der Brust und Trinken nach dem Abstillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich möchte meinen 11 Monate alten Sohn allmählich abstillen und stille ihn mittlerweile nur noch 1 x täglich. Aber irgendwann wird er ja zum letzten Mal an der Brust trinken. Was passiert dann mit der Milch, die weiterhin gebildet wird? Wird sie automatisch abgebaut oder muss ich dafür etwas tun? Noch eine Frage: Mein Sohn hat sich schon immer geweigert irgendeine Ersatzmilch (Folgemilch) zu trinken. Mittlerweile trinkt er Kuhmilch, aber nur wenig. Ebenso ist er bei Wasser oder Tee wenig trinkfreudig. Nun habe ich Traubensaftschorle probiert (im Verhältnis 4 Wasser zu 1 Saft-Anteil) und er ist begeistert und trinkt ca. einen halben Liter täglich. Da er aber auch immer weniger Milchbrei möchte, weiß ich nicht, wie ich seinen Milchbedarf decken soll. Und ist die Gesamttrinkmenge so in Ordnung? Über einen Rat würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße, Manuela


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Manuela, es ist normal, dass die Brust auch nach dem Abstillen noch „arbeitet". Es dauert einige Zeit, bis keinerlei Milch mehr gebildet wird (Wochen bis Monate) und die Brust sozusagen wieder „inaktiv" wird. Solange Sie keine Probleme mit einer prallen, schmerzhaft spannenden Brust oder einem Milchstau usw. haben, besteht überhaupt kein Handlungsbedarf. Ihre Brust wird ganz allmählich die Milchproduktion vollständig einstellen und noch in der Brust vorhandene Milch wird vom umgebenden Gewebe resorbiert werden. (Keine Sorge, die Milch in der Brust wird nicht „schlecht"). Sobald Sie jedoch Stauungen oder ein unangenehmes Spannungsgefühl bekommen, können Sie gerade so viel Milch mit der Hand ausstreichen (oder ganz vorsichtig abpumpen), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr ausstreichen, sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Sie brauchen Ihre Trinkmenge NICHT einzuschränken, sondern können und sollen weiterhin entsprechend Ihrem Durstgefühl trinken. Es hat sich allerdings als sinnvoll erwiesen, den Kochsalzkonsum in der Abstillperiode einzuschränken. Manche Frauen empfinden einen stützenden, aber in keinem Fall einengenden BH in der Abstillphase als angenehm. Zwingend notwendig ist es jedoch nicht, einen BH zu tragen. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Widerstehen Sie der Versuchung immer wieder ein bisschen an der Brust herumzudrücken, um zu sehen „ob da noch was ist". Auf diese Weise kann die Milchproduktion auf geringen Niveau weiterhin aufrecht erhalten bleiben. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit und zwar am besten ganz einfaches Wasser (Leitungswasser ist bei uns in den meisten Fällen möglich). Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Essen und Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Den Saft würde ich immer weiter verdünnen, bis ihr bei reinem Wasser angelangt sind. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Es muss nicht zwingend Trinkmilch oder Milchbrei sein. Bei entsprechender Zusammenstellung des Speiseplanes ist es sogar möglich ein Kind jenseits des ersten Geburtstages vollkommen milchfrei zu ernähren. Dann sollte allerdings mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, wie der Speiseplan des Kindes aussehen soll. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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