Namib
Liebe Biggi, vielen Dank fuer deine tolle Beratung und unermuedlichen Einsatz. Ich bin bestimmte die 1 Mio. Kandidatin, die Dich zum naechtlichen Abstillen befragt :-) ... Mein Kind, jetzt 21 Monate, stillt noch Nachts. Tagsueber nur am Wochenende, manchmal Abends, da ich unter der Woche Vollzeit arbeite. Seit Beikosteinfuehrung mit 6 Monaten ist das Kind sehr gut und mit grossem Appetit und Interesse. Nachts zum Einschlafen und dann waehrend der Nacht wird dennoch sehr haeufig gestillt, manchmal kommt es mir so vor, als ob ich die ganze Nacht als Nuckel diene. Schnuller hingegen wurde noch nie verwendet. Leider leidet zunehmend mein Schlaf, aber auch mein Ruecken darunter, da ich im liegen stille und immer zur Seite gedreht schlafe. Ich bin staendig erschoepft und wenn ich stille Nachts faellt es mir oft schwer wieder einzuschlafen. Wenn das Kind mal ausnahmsweise nicht soviel stillt, wache ich dennoch haeufig auf. Das ist uebrigens Kind 2 und ich hatte zwischen Kind 1 und 2 nur einige Monate Stillpause nachts und habe daher seit ich das erste Kind bekommen habe, keine Nacht so richtig durchgeschlafen. D.h. ich habe ca. 3.5 Jahre ohne Durchschlafen und so langsam bin ich einfach erschoepft und haette gerne wieder einigermassen normal Naechte. Gestern Nacht habe ich daher den ersten Abstillversuch gestartet. Das Kind hat ganz fuerchterlich geweint und ist irgenwann unter schluchzen eingeschlafen. Das hat mir natuerlich das Mutterherz gebrochen. Ich habe es dennoch die Nacht durchgehalten, auch wenn es hart fuer uns beide war. Ich habe natuerlich dem Kind gesagt, dass ich hier bin und das ich es sehr liebe und das wir das schaffen, das es jetzt gross ist und Mama gerade einfach nicht mehr kann. Das Kind ist jedesmal wieder, aber erst nach viel weinen, schluchzend eingeschlafen. Nur morgens um 5:30 habe ich dann doch die Brust gegeben, da es so kurz vorm aufwachen, normalerweise gemeinsam mit mir so gegen 6:10-6:20 sonst bestimmt nicht mehr eingeschlafen waere. Nun zu meinen Fragen: - Ist es besser wenn ich begleiten abstille und daneben liege oder mein Mann komplett fuer eine Woche zum Beispiel uebernimmt? Macht es einen Unterschied? - Ist es ok dann doch frueh morgens, also so gegen 5:30 dann doch die Brust zu geben oder ist das inkonsequent und verwirrend fuer das Kind und besser komplett abzustillen. - Gibt es sonst noch Tipps? Und was kann ich tun um mich nicht so schrecklich zu fuehlen wenn das Kind so sehr weint? Tausend Dank schon einmal. Viele Gruesse
Liebe Namib, nein, ich würde das Baby jetzt auf keinen Fall ausquartieren, sonst fühlt es sich doppelt bestraft. in diesem Alter kann dein Kind ganz langsam lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine stillfreie Zeit. Du musst auch gar nicht gleich die ganze Nacht pausieren, wenn du bisher mehrmals in der Nacht gestillt hast. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch Weinen oder Schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Bleibe bei deinem Kind und sei du ruhig und klar, so dass es sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du es ein wenig ablenken wollen (falls es sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald es sich etwas beruhigt hat. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist oder aus dem Schlafzimmer auszieht. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen! Lieben Gruß Biggi
Namib
Liebe Biggi, Ja, vielen Dank, wie immer sehr hilfreich. Ich werde es so versuchen und dabei blieben. Liebe Gruesse
Ähnliche Fragen
Hallo Biggi, ich bin ratlos. Seit zwei Wochen beißt mein elf Monate alter Sohn immerzu in meine Brust. Ich nehme ihn dann immer ab und sage dass er das nicht darf, er sanft sein muss. Ich weiß er tut es nicht extra und ich vermute, er kann es nicht richtig regulieren. Ich Stille ihn "nur" noch nachts (ca 8 mal...) und bin am Limit. Ich will heu ...
Hallo liebe Biggi, ich habe eine wundervolle 11 Monate alte Tochter, die momentan auch noch gestillt wird. Wir wollen aber gerne bald mit unserem Versuch für Wunder 2 starten. Hierzu hat mir mein Frauenarzt allerdings geraten, vorher abzustillen. Ich habe vor meiner ersten intakten Schwangerschaft leider zwei Fehlgeburten gehabt. Eine i ...
Hallo, ich werde in 2 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gehen. Aktuell ist meine Tochter fast 9 Monate und will noch sehr viel an der Brust trinken. Brei oder BLW nimmt sie nur relativ wenig zu sich. Ich stelle mir nun die Frage wie ich möglichst stressfrei das Abstillen tagsüber einleiten kann, damit mein Kind in 2 Monaten die 9 Stunden ohne Still ...
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist vier Jahre alt und wird immer noch gestillt (2-4x am Tag bzw. nachts). Ich warte auf den Moment, in dem er sich selber abstillt... aber scheinbar tut er es zu gerne ;) Mittlerweile denke aber auch ich ans Abstillen, doch ich weiß wirklich nicht, wie. Er reagiert sehr, sehr trotzig und wütend, wenn ich ablehne. ...
Liebe Biggi Welter, Mein Sohn ist 8 Monate alt und ich würde gerne abstillen. Er ist sehr neugierig und das Stillen ist oft ein Kampf, da er sich furchtbar ablenken lässt und es belastet mich mittlerweile sehr. Er isst sehr gerne Brei, nimmt pre, aber ausschließlich aus einer Schnabeltasse. Ein normaler Tag sieht so aus: Gegen Morgen c ...
Liebe Biggi, unser Kind ist 16 Monate alt und wurde bis jetzt immer nach Bedarf gestillt. Das Kind nutzt das Stillen vor allem zum einschlafen und stillt fast nur noch Abends/ Nachts und beim Mittagsschlaf. Nun ist es so, dass das nächtliche Stillen mich sehr belastet, da das Kind Nachts in einer normalen Nacht fast jede Stunde aufwacht und ...
Hallo Frau Welter, meine Tochter ist nun 20 Monate alt und so allmählich möchte ich nicht weiter stillen, zumal sie kommendes Jahr ab Januar in die Krippe kommt und ich da Probleme auf uns zukommen sehe. Ich habe zunächst voll gestillt, dann Beikosteinführung und Stillen. Sie mochte nie sich do richtig satt essen, Brust war ihr stets lieber. ...
Liebe Biggi, vor zwei Wochen habe ich stufenweise und langsam abgestillt. Zunächst am Tag, dann in der Nacht. Meine Tochter (22 Monate) isst seit dem ständig und sehr viele kleine Portionen über den Tag verteilt. Gegen Abend versuche ich, dass sie etwas mehr isst, um wirklich gesättigt in die Nacht zu gehen. Am Anfang wollte sie sobald wir i ...
Liebe Biggi, mein Sohn ist 8,5 Monate alt. Bis er 4,5 Monate alt war, hat er super geschlafen. Seitdem ist der Schlaf sehr schlecht geworden und er wird nachts alle 40 Minuten wach und verlangt die Brust zum weiterschlafen. Alles andere akzeptiert er nicht und schreit solange, bis er gestillt wird (auch keinen Schnuller). Mittlerweile schläf ...
Unsere Tochter ist 13,5 Monate alt und wird mehr gestillt denn je. Vor einem Urlaub im Mai wollte sie tagsüber nicht mehr an die Brust, seit diesem Urlaub trinkt sie wieder rund um die Uhr. Sie fordert das Stillen wehement ein. Nachts wacht sie seit 6 Monaten stündlich auf und weint, bis ich sie stille. Von meiner Frau lässt sie sich überh ...
Die letzten 10 Beiträge
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis
- Nur knapp 10ml Muttermilch am Tag - lohnt es sich, dran zu bleiben?
- Stillen immer mehr ein Kampf
- Muttermilchmenge erhöhen