Mitglied inaktiv
Ich stille noch meine 15 Monate alte Tochter, 1-2 x nachts und auch immer wieder tagsüber, auch zum Einschlafen beim Mittagsschlaf. Ich habe mich bisher damit wohl gefühlt. Jetzt war sie allerdings krank, da wollte sie dann öfter trinken, was ich auch verstehe. Doch jetzt, wieder gesund, will sie eben auch noch sehr häufig trinken, vorallem abends, auch oft mehrmals hintereinander und dann es wird mir oft einfach zuviel und ich spüre einen richtigen Widerwillen. Ich würde gerne das Stillen einschränken, evtl. auf 1 x abends und morgens. Allerdings schreit sie wie am Spieß, wenn sie die Brust nicht bekommt, wenn sie sie will. Sie will dann auch nichts anderes und niemand anderen (Papa) und ich habe Schuldgefühle, mich „auf einmal“ zu verweigern. Meine Fragen sind nun: Gibt es irgendwelche Tipps und Anregungen zum sanften Abstillen, ohne dass alle mit den Nerven am Ende sind? Ist es besser, ganz abzustillen als einzelne Stillwünsche zu verweigern? Ist es sinnvoll, in diesem Alter ein Milchfläschchen einzuführen, wenn sie bisher noch nie Fläschchen getrunken hat und eigentlich schon aus dem Becher trinkt? Vielen Dank! Rosa
? Liebe Rosa, eine Flasche würde ich jetzt nicht mehr einführen. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihr Kindabstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun. Dies kann zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Wichtig ist, dass Ihr Sohn spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was machen frau, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
habe meine große auch 15 monate gestillt. sie kam mir dann irgendwie so reif und groß vor und ich hielt es für mich besser, sie abzustillen. hatte mich wohl endlich von ihr abgenabelt. *g* ich hab, so wie von biggi beschrieben, einfach nicht angeboten, bin dem heiligen stillplatz aus dem weg gegangen, hab den stillsessel einfach mit einer deck und einem bunten kissen "getarnt" und in typischen stillsituationen versucht abzulenken. nachts hab ich statt zu stillen, ihr wasser aus einer sportflasche angeboten und dann eben eng mit ihr gekuschelt. hat super funktioniert. es gab kein weinen, keine entzugserscheinungen, nichts. nach etwa 3 oder 4 tagen war sie abgestillt, hat nicht mehr danach gefragt, kam von sich aus nicht mehr auf die idee. es lief total harmonisch und ganz ohne zwang und irgendwie vergaß sie es wohl nach ein paar tagen einfach. hatte mir das auch viel schiweriger vorgestellt! also, wenn du das willst, nur mut!
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ganz vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort und die Anregungen, die ich sehr hilfreich finde. Ich bin auch erleichtert, dass es sanfte Wege gibt, und werde jetzt erstmal versuchen, das Stillen am Tag langsam abzugewöhnen, bevor ich mich an die "kritischen" Abends-/Nachtstillen wage. Auch für den Buchtipp bin ich dankbar. Danke und viele Grüße, Sandra
Mitglied inaktiv
Liebe Rosa! Meine Tochter ist 18 Monate alt und ich habe bis vor einer Woche gestillt, vorm schlafen gehen (mittags und abends)wenn sie einfach nur "Mama spüren wollte", zum entspannnen und natürlich nachts 1-3mal. Letzte Woche wollte sie nicht von der Brust trinken und ich habe beschlossen "jetzt ist schluss", was ich eh schon laaaaaaaaaaange machen wollte da es schon anstrengend war (sie ist einfach zu gross und zu schwer geworden) ausserdem kommt sie bald in den kindergarten und da wollte ich abgestillt haben. Doch sie wollte dann doch nochmal an die Brust aber ich blieb hart und habe sie nicht lassen, was mir ehrlich gesagt nicht leicht fiel.Anstatt trinken zu lassen habe ich mit ihr gekuschelt, gespielt einfach abgelenkt. Ich muss sagen es hat sehr gut geklappt,manchmal möchte sie noch aber es kommt sehr selten vor!!! Ich wünsche dir alles gute und halte dir ganz fest die daumen!! LG Ilona77
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