Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen nach fast drei Jahren

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen nach fast drei Jahren

sunyside

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Liebes Stillteam, unser Sohn wird in drei Monaten drei Jahre alt. Wir hatten eine gute Stillbeziehung und ich habe ihn von Geburt an nach Bedarf gestillt. Die Nächte waren hierbei schon von Beginn an durch das viele Erwachen sehr anstrengend für mich. Nach 2,5 Jahren habe ich ihn dann versucht nachts abzustillen. Ich habe es nach der Weckermethode gemacht, ihn abends noch zum einschlafen gestillt und dann versucht ihm zu verdeutlichen, dass er erst morgens wieder seine Brust bekommt, wenn er das Signal bekommt. Bevor ich nachts diesen Prozess gestartet habe, hat er mich noch immer alle 2h geweckt und nach 2,5 Jahren war ich erschöpft. DAs schlafen wurde damit viel besser, manche Nächte schläft er durch, aber meistens wird er einmal wach und fordert selbst nach 3 Monaten jetzt nachts noch die Brust ein bei diesem einen Mal. Ich verneine und sage erst, wenn er den Alarm hört, dann schreit er los und ist öfter 1-2h wach und wir somit auch. Ich wollte nun über Ostern komplett abstillen, aber es ist so schwer, nachdem er es verstanden hat, fordert er tags über viermal und mehr die Brust und wenn ich es verweigern möchte, schreit und weint er aus voller Verzweiflung. Meine Hoffnung war, dass er sich in diesem Alter selbst abstillt. Leider passiert es nicht, mein Mann setzt mich zunehmend unter Druck mit dem Abstillen und ich bin selbst seit ein paar Wochen nun auch nur noch genervt davon. Er nuckelt auch noch ganz viel. Einen Schnuller hat er nie genommen und somit war ich immer sein lebendiger Schnuller, der möchte ich nun nicht mehr sein. Haben Sie Ratschläge wie ich den kompletten Absprung ohne allzuviel Stress und Tränen bei meinem Sohn schaffen kann? Er kennt seit drei Jahren nur die Brust, aber es ist Zeit tschüss zu sagen. Danke schon jetzt und beste Grüße


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Liebe sunyside, ohne Tränen und Wutausbrüche wird es wohl nicht gehen. Die Frage könnte auch sein, ob es etwas gibt, das hinter seinem Bedürfnis nach der Brust steckt. Bzw. könnte es sein dass es spürt, dass das Abstillen nicht DEIN aufrichtiger Wunsch ist sondern dass er den Druck, den du von deinem Mann verspürst, selbst auch empfindet und sich deshalb dagegen wehrt? Vielleicht magst du mal eine Homöopathin oder auch einen Osteopathen zurate ziehen? Sie können manchmal wahre Wunder bewirken... Ansonsten bleibt tatsächlich nur, dass du konsequent bleibst, egal wie dein Kleiner reagiert. Ich würde schon bei stillfreien Zeiten bleiben, nicht ganz komplett abstillen. Wenn du weißt, dass es EINE Zeit gibt, die für ihn wichtig ist, kannst du ihm DIESE ja vielleicht lassen. Lieben Gruß, Kristina


sunyside

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Liebe Frau Wrede , herzlichen Dank für die Antwort. Ja , wenn er es akzeptieren würde nur zum einschlafen u aufwachen zu trinken, also eine Zeit mit Brust noch zu haben , wäre das für mich in Ordnung . Aber mit knapp drei versteht er diese Trennung entweder noch nicht warum es nur dann erlaubt ist und er Tags u nachts dann sinnlos verlangt oder er möchte es einfach nicht akzeptieren . Wie weit Kinder kognitiv in seinem Alter sind , um die Unterscheidung davon zu begreifen, weiß ich nicht ? Dieses ein bis zwei Stunden nachts wach liegen , weil er die Brust fordert , ist auch für mich schwierig. Wie meinen Sie den Tipp mit dem Osteopath Bzw Homöopath ? Er schreit nur , wenn er seine Brust möchte , ansonsten ist er kein Schreikind u war es noch nie , zum Glück Die Brust war bisher für alles Trost u hat ihn sofort beruhigt , egal ob bei Unfällen , Wut oder Zorn . Wie kann ich ihm denn besser klar machen , dass es nur zu zwei oder einem Zeitfenstern noch die Brust gibt . Ansonsten werde ich wirklich abstillen u wie sie schreiben , Sind Tränen dann wohl bei dem Ablösungsprozess unumgänglich liebe Grüße


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Liebe Sunyside, im Prinzip versteht ein Dreijähiges das schon sehr wohl. Vielleicht hat er aber in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass du deine Meinung auch wieder änderst, wenn er nur lang genug/intensiv genug protestiert? Dann dauert es auch ein wenig, bis er verinnerlicht, dass das jetzt anders ist. Tatsächlich IST es sehr anstrengend, nachts konsequent zu sein, darum geben viele von uns ja auch auf und stillen nachts eben doch weiter, weil es unterm Strich (vor allem wenn das Kind im Elternbett liegen darf) mehr Ruhe für alle bedeutet. Wenn DU das nachts alleine durchstehen musst, dann ist es extrem wichtig, dass du tagsüber so viel Entlastung wie möglich bekommst und viel ausruhen kannst, um die Nervenstärke für nachts zu haben. Einfach mal so neben Haushalt und/oder Arbeit ist es extrem schwer, nicht doch einzuknicken oder gar aggresiv zu werden (was total nachvollziehbar ist). Der Gedanke mit Osteopathie/Homöopathie ging weniger in Richtung Schreikind, das habe ich bei deinem Sohnemann auch nicht vermutet. Manchmal ist aber dennoch etwas im Ungleichgewicht und schon wenige Kügelchen oder die Veränderung von Bändern oder Sehnen lassen das Kind ganz anders "drauf" sein... War nur so ein Gedanke. Lieben Gruß und lass dich mal virtuell umarmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade nicht leicht für dich ist! Kristina


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