Schnitte7
Liebe Biggi Ich hatte ca 13 Monate eine wunderbare Stillbeziehung mit meinem Kind. Mina ist jetzt knapp 18 Monate alt. Bei aller Liebe möchte ich sie jetzt dann doch sanft abstillen. Sie hat sich vor ca 6 Monaten ein Schneidezähnchen abgebrochen, was meine Brustwarzen ziemlich mitnimmt, aber durch gute Positionierung hat es bisher doch gut weiter funktioniert. Ich merke aber dass ich entnervt bin, wenn Mina mich nachts als Schnuller "benutzt". Und so fühle ich mich tatsächlich! Sie trinkt nicht, sie nuckelt und vibriert mit ihrer Zunge und bringt mich zum Wahnsinn. Dementsprechend ist die Stimmung nachts im Bett. Sie schläft im Familienbett. Der Papa hat schon das Feld geräumt und schläft seit geraumer Zeit auf der Couch. Wir waren als Mina ca 12 Monate alt war schon bei nur noch ca 3x Stillen in 24 Stunden angelangt. Nur noch zum Einschlafen. Mittags und Abends. Auch das 10 Sekunden vor dem Einschlafen abdocken praktizieren wir schon laaange. Es hatte sich ein Einschlafstillen gegen 20.00h und dann ca 2-3 mal kurzes Stillen vor 01.00 eingependelt. Danach schlafen bis ca 06.00 oder 07.00 Das hat sich mit Einschuss der Backenzähne verändert. Sie hat sich ziemlich gequält mit leichtem Fieber und da hab ich sie natürlich nach Bedarf gefühlt halbstündlich gestillt. Das scheint sie sich gemerkt und für gut befunden zu haben. Auch tagsüber wacht sie jetzt regelmäßig in der Mitte ihres Mittagsschlafes zum Stillen wieder auf. Mit Papa macht sie ihren Mittagsschlaf mit Fön. Auch Abends kann er sie ins Bett bringen, haben wir durch Zufall herausgefunden; meine Arbeit hat überraschend länger gedauert. Als ich mit wehenden Fahnen endlich gegen 20h zu Hause war, schlief sie schon. Mit Hilfe des Föns hat es auf Anhieb geklappt. Aber nachts fordert sie dann wieder lautstark das Stillen ein. Sie schreit richtig wütend, bäumt sich auf, läßt sich nicht hochnehmen. Streicheln, trösten, sanft mit ihr reden, Fläschchen, nichts darf an sie ran. Schnuller und Fläschchen hat sie schon immer abgelehnt. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass sie keinen Hunger hat. Wenn ich sie dann irgendwann doch stille weil ich sie nicht so ewig schreien lassen will, nuckelt sie nur. Ich achte sehr genau darauf; sie schluckt wirklich überhaupt nicht. Meine Frage; ist es noch sanftes Abstillen wenn ich nach und nach den Papa die gesamte Schlafbegleitung übernehmen lasse, sie dann aber so herzzerreißend weint? Wir haben überlegt, das Zubettgeh-Stillen als erstes durch Papa zu ersetzen, weil es jetztschon 2x ganz gut funktioniert hat. Ich kann ihr so schlecht beim weinen zusehen. Es sind auch nicht "ein paar Tränen ohne die es wohl nicht funktioniert" wie ich immer wieder hier lese. Es ist ein hysterischer Wutanfall. Ist das noch sanftes Abstillen? Sie sieht ganz verzweifelt aus. Ich weiß gar nicht mehr weiter. Das Buch schlafen statt schreien habe ich auch schon gelesen. Aber es ändert nichts an Minas Wutanfällen. Müssen wir die wirklich überstehen? Ich will meinen Körper zurück. Ich habe wirklich nichts gegen Einschlafbegleitung. Auch stundenlang meinetwegen. Aber ich will endlich wieder meinen Körper für mich haben. Oder muss ich auf Minas Entscheidung warten wenn ich es friedlicher will? Danke schon mal im Vorraus für Deinen tollen Rat. Liebe Grüße Sunny, Hannes und Mina
Liebe Sunny, Hannes und Mina, Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Das Wichtigste überhaupt ist allerdings, dass Du fest zu deinem Entschluss stehst. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird dein Kind diese Zweifel spüren und Du wirst weiterhin `schwach" werden. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Deine Tochter verhält sich gar nicht so "brustversessen" wir Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich selbst abstillt, dann stillen sich die meisten Kinder irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. Ein Abstillen deutlich vor dem zweiten Geburtstag auf Initiative des Kindes hin ist eher unwahrscheinlich. All diese theoretischen Überlegungen helfen dir jedoch nicht weiter, denn Du fühlst dich in der derzeitigen Situation unwohl. Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein knapp zweijähriges Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit Mina darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Lass es Deinen Mann ruhig probieren, wenn er geduldig bleibt, wird das der Vater-Tochter-Beziehung sicher nicht schaden! Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden. Falls Du feststellst, dass das punktuelle Abstillen (also eine Art eingeschränktes Stillen) für dich immer noch nicht der Weg ist, den Du gehen willst, dann solltest Du dich in einem ruhigen Moment mit dir selbst auseinander setzen, was Du willst und dann entsprechend dieser Entscheidung und ohne Zweifel handeln. Wichtig ist dabei, dass Du dir deiner Entscheidung ganz sicher bist, denn jedweden Zweifel wird dein Kind sofort spüren und entsprechend handeln. Wenn Du nicht mehr stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst. Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter. LLLiebe Grüße, Biggi
Zemel
Hallo Sunny, in allem erkenne ich unseren Sohn wieder und stehe nach 18 Monaten am selben Punkt. Wie ging es bei dir weiter? Viele Grüße Melanie
Honeypie
Hallo, Aus meiner verzweifelten Suche heraus bin auch ich auf diesen Post gestoßen und würde auch zu gerne wissen wie es bei euch weitergegangen ist. Meine kleine ist 15 Monate als und macht mit mit dem genuckel irre. Tagsüber will sie dauernd an die Brust und Kurz nuckeln. Verwehrt man es ihr dann gibts den Wutanfall aller Zeiten. Nachts wird auch noch viel genuckelt. Hab Angst vorm abstillen. Stehe auch noch nicht komplett dahinter aber würde dennoch gern mal wissen wie es gelaufen ist. Vielen Dank und Gruß
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