Zebratiger
Hallo Biggie, Mein Sohn ist 18 Monate alt und ich möchte ihn langsam abstillen. Ich merke, dass ich einfach nicht mehr kann. Zehn Monate lang lief das Stillen absolut problemlos, aber seit mein Sohn Zähne hat, habe ich immer wieder Verletzungen an der Brustwarze (ich stille fast von Anfang an nur mit einer Brust). Seit April ist die Brustwarze eigentlich nie ganz verheilt und ich merke, dass ich langsam mit meiner Kraft an meine Grenzen komme und das Stillen für mich einfach nicht mehr schön ist, was mir widerum für meinen Sohn sehr leid tut, er merkt das ja sicher auch. Tagsüber stille ich schon seit einem halben Jahr nur noch zum Mittagsschlaf. Unter der Woche geht mein Sohn in die Kita und wird dann Tagsüber gar nicht mehr gestillt. Das Abstillen Tagsüber hat sich einfach ergeben. Irgendwann hatte sich bei meinem Sohn ein Schalter umgelegt und er hat quasi von einem Tag auf den anderen richtig gut gegessen und Wasser aus der Trinkflasche getrunken und ich habe dann nach ein paar Wochen festgestellt, dass ich Tagsüber ja gar nicht mehr stille. Nachts möchte mein Sohn dafür umso mehr an die Brust. Er braucht das Stillen zum Einschlafen. (Hunger und Durst schließe ich eigentlich aus, er isst und trinkt sehr gut). Mein Plan ist jetzt ihn sanft an andere Einschlafmethoden zu gewöhnen. Ich dachte ich stille ihn abends erstmal weiter, damit er ein bisschen runterkommen kann und den Tag gut abschließen kann. Ich möchte ihn aber nicht mehr an der Brust einschlafen lassen, sondern ihn anders in den Schlaf begleiten. Morgens möchte ich ihn auch erstmal noch weiterstillen, damit er nochmal ein bisschen Nähe tanken kann, bevor wir in den Tag starten. Nachts möchte ich aber gerne abstillen. Ist es hier besser ihn erstmal noch ein bisschen trinken zu lassen, wenn er nachts an die Brust will, und ihn dann abzunehmen oder sollte ich lieber die Brust Nachts ganz verweigern? Ich hab manchmal das Gefühl, dass ihn das ständige abnehmen von der Brust mehr frustriert als ein klares Nein. Er schläft bei mir im Bett, ich bin bei ihm und streichel und tröste ihn, wenn er die Brust vermisst. Ich möchte ihm mit dem Abstillen nicht schaden, aber ich merke auch, dass ich nicht mehr möchte und leider nicht darauf warten kann, dass er sich von alleine abstillt.
Liebe Zebratiger, wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht abzustillen. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für dein Baby ein leibgewonnenes Ritual und es wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt dein Baby das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Vielleicht versuchst du es damit, die Stillzeiten immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt du die Zeit an der Brust immer mehr. Auch wenn es deinem Kleinen nicht gefällt, musst du klar und konsequent bleiben. Ich möchte dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Es kann auch ablenkend wirken, wenn du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn du dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeitausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt, oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin Deine Liebe und Zuneigung spürt und du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Liebe Grüße Biggi
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