Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 7,5 Monate alt und bekommt mittlerweile auch 200 gr. Abendbrei, den er komplett aufisst. Den Abendbrei gibt´s gegen 18.30 Uhr und um 19.00 Uhr geht´s ins Bett. Direkt vor dem Schlafengehen stille ich ihn noch mal. Meiner Meinung müsste er ja durch den Brei und das Stillen erst mal satt sein. Allerdings kommt er trotzdem noch 3 mal in der Nacht - ca. 23.00 Uhr, 2.00/2.30 Uhr und 5.30 Uhr. Manchmal können mein Mann und ich ihn durch rumtragen und Körperkontakt beruhigen, aber meist möchte der kleine Mann die Brust. Wie gehe ich am besten vor, um das nächtliche Trinken auf 1 x zu reduzieren? Oder benötigt er diese nächtlichen Mahlzeiten noch? Liebe Grüße Judith16
Kristina Wrede
LIebe Judith16, leider ist es so, dass unsere Kinder nicht allein aus Hunger nachts wach werden. Zunächst einmal liegt es mit daran, dass sie ganz andere Schlafmuster haben als wir Erwachsenen und noch gar nicht in der Lage sind, so tief und fest zu schlafen wie wir das erwarten. Die nächtliche Unruhe hat viel mit dem (neurologischen) Reifeprozess des Kindes zu tun; es gibt so viel zu verarbeiten, was eben in der Nacht geschieht. Es ist also ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass auch dein Kleiner in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwacht bzw. nur so kurze Schlafphasen hat. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten - aber davon wissen die Kleinen ja nichts! Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Die nächtliche Mahlzeit(en) schaden ihm also auf keinen Fall, ihr gewöhnt ihm dadurch auch nichts "falsches" an. Und das Tragen und Ablenken ist gewiss eine größere Herausforderung, als ihn mit ins Bett zu nehmen und trinken zu lassen. Ob er aus Hunger oder aus dem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, das er beim Saugen an der Brust bekommt, stillen mag, kann ich dir natürlich nicht sagen. Aber eben dies: Es ist normal. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet... Nur wenn du entscheidest, dass du es nicht mehr machen willst, egal welche Beweggründe er hat, dann geht es mit Konsequenz: Du legst fest, wann er stillen darf, und wenn er zur "Unzeit" unruhig wird, müsst ihr ihn, wie ihr das ja auch schon getan habt, auf andere Weise ablenken und beruhigen. Nur eines solltet ihr nie tun, auch wenn viele es noch empfehlen: Ihn schreien lassen. "Jedes Kind kann schlafen lernen" basiert auf dieser Methode, und die meisten Experten haben sich mittlerweile von ihr distanziert, da das Kind dadurch zutiefst in seinem Urvertrauen erschüttert wird. Trotzdem probieren es immer wieder Mütter aus, weil sie so verunsichert sind, wenn die Umwelt ihnen zu verstehen gibt, ihr Baby habe ein Problem - dabei verhält das Kind sich einfach nur gemäß seiner Natur, und die hat es nicht vorgesehen, dass Babys allein einschlafen oder durchschlafen... Lieben Gruß, Kristina
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