Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, unsere Mara ist jetzt fast 1 Jahr alt. Obwohl ich die Nähe und "Kuscheligkeit" mit Mara während des Stillens sehr genieße, denke ich, daß es an der Zeit ist, abzustillen. Allerdings ist es so, daß Mara immer gezielt nach meiner Brust sucht, und sie sich, wenn wir zusammen spielen und toben, auch selbständig "auspackt" und sich dann selbst anlegt. Sie scheint das Stillen offensichtlich auch zu genießen. Ist das ein Zeichen, daß sie das Stillen noch braucht? Ich habe ein wenig die Befürchtung, daß ich ihren den zwangsläufigen und notwendigen Abnabelungsprozeß mit dem Stillen unterdrücke!? Schade ich ihr also? Außerdem habe ich daß Problem, daß Mara morgens so gegen 6 Uhr wach wird, ihre Milch laut schreiend und sehr ungeduldig einfordert und dann nochmal ca. 2 Stunden schläft. Das Stillen geht dann natürlich morgens am Schnellsten, daher habe ich es auch bisher beibehalten. Eigentlich würde ich aber lieber eine schnelle Alternative wählen wollen. Was bietet sich (außer Fläschen) an? (Eigentlich wäre ja auch eine Milch-Brot-Mahlzeit angebracht, aber Mara hat noch nicht genügend Zähnchen, um Brot zu essen....) Viele Grüße, MarasMama
Liebe MarasMama, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. In diesem Alter muss sich Ihr Baby auch sicher noch nicht abnabeln keine Bange! Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Die Ernährungsempfehlungen der WHO sind (in englisch) nachzulesen unter www.who.int/chd/publications/newslet/diaglog/9/feeding_young_children.htm . Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Die neueste Verlautbarung der American Academy of Pediatrics ist übrigens sehr eindeutig. Dort steht nämlich "There is no upper limit to the duration of breastfeeding and no evidence of psychologic or developmental harm from breastfeeding into the third year of life or longer". (Es gibt keine Obergrenze für die Stilldauer und keinen Beleb für Schädigungen hinsichtlich der Psyche oder der Entwicklung, wenn bis in das dritte Lebensjahr oder länger gestillt wird) Statistisch gesehen stillt sich ein Kind, dem diese Entscheidung selbst überlassen wird, irgendwann zwischen dem zweiten und dem vierten Geburtstag ab. Abweichungen nach oben und unten möglich und niemand kann vorhersehen, wann ein einzelnes Kind so weit ist. Sie könnten die Morgenmahlzeit noch eine Weile beibehalten und ganz allmählich immer weniger stillen, um der Kleinen den Abschied leichter zu machen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo! Also mit einem Jahr wärs bei uns garantiert auch unmöglic gewesen, abzustillen. So mit 13mon haben sie plötzlich ganz super viel gegessen und alles vom "normalen" Essen. Breizeit haben wir sozusagen übersprungen (mehr als 3Löffel waren es nie). Ab da gab und gibt es wenig Ess und Viel Ess Phasen die aber nichts mit dem Stillen zu tun haben (andere nichtgestillte Kinder haben diese Phasen auch) Meine Zwillinge sind 2J4mon und ich konnt mir zu Anfang auch nicht vorstellen, so lange zu stillen. Man wächst da so rein :-) Also wenn Du es Dir noch bequem lassen willst (morgens ne Milchbuddel machen ist niemals so gemütlich wie einfach stillen) udn Deinem Kind noch was gutes tun willst dann still noch ein bissel weiter :-)) glg twinnis mit twins(auch gestillt)
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