Mein Kleiner 14 Monate alt, stillt tagsueber nur noch kurz aber noch ca. 2 bis 4 mal und zwischendurch will er immerzunur kurz mal nuckeln,andauernd und auch kurz hintereinander. Warum macht er das denn das ist fuer mich ziemlich stressig.Ausserdem biete ich ihm tagsueber eine Flasche mit Wasser an. Er verschlucktsich aber immer sogar wenn er aus der Tasse trinkt was er eigentlich schon malkonnte.
Ich frage mich...
Wenn ich ihm jetzt wieder einen Sauger anbiete damit er tagsueber wasser zu sich nimmt welche auswirkungen das haben koennte.? Stillt er nachher vielleicht gar nicht mehr? Wie bekomme ich es hin das er nur noch morgens stillt? Und wenn ich ihm tagsueber verweigere? Ich moechte ja nicht das er traurig ist. Beikost wird langsam mehr aber langsam eben. Ich wuenschte es ginge etwas schneller.Wie lange wird es noch dauern bis er tagsuber nur isst oder kann man das so pauschal gar nicht sagen?
von
Photonenhexe
am 30.01.2012, 21:48
Antwort auf:
Abstillen bzw. weniger stillen
Liebe Photonenhexe,
Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen.
Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen.
Lass dich nicht beirren und hab noch Geduld, dein Baby wird lernen, weniger oft an die Brust zu wollen.
Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen.
Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt.
Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern.
Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug.
Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen.
Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten.
Ich würde keine Flasche geben, sondern weiterhin die Tasse anbieten.
Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut).
Kopf hoch, auch diese Phase werdet Ihr überstehen!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.01.2012