Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen, braucht mein Kind nun die Flasche?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen, braucht mein Kind nun die Flasche?

Mitglied inaktiv

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Hallo. Mein sohn, 7 Monate bekommt seit er ca. 5 einhalb Monate alt ist Beikost. Wir sind nun so weit, dass er morgens zum Fruehstuck Muttermilch bekommt und in der Nacht noch leider mehrmals. Der Kinderarzt meinte ich solle doch ganz abstillen, da das Stillen bis in den 6Monat ok ist alles andere aber nicht sein muss. abgesehen von seiner Meinung wuerde ich es auch gern, da nun wo er seit einem monat fast keine muttermilch mehr isst/ trinkt es sich einfach komisch fuer mich anfuehlt. ich war ein grosser Stillfan als ich vollstillte. teilstillte aber nun ist einfach komisch und er hat eben auch seit geraumer Zeit Zaehne....!! Meine Frage der arzt meine er brauechte keine extra Fluessigkeit. jedoch ist es so mein Mann hat ihm hier und da aus einer pet flasche wasser gegeben was ich nie so lustig fand wie er und er will dann auch immer daraus trinken. jetzt habe ich so viieeel Trinklernbecher gekauft und gebe sie ihm immer wieder und wieder aber er kaut nut mit den Zaehnen darauf rum und ist ueber die Geraeusche total amusiert. als ich dann getestet habe ob er trinken wuerde mit der pet flasche, hat er einen schluck genommen und wollte garnicht mehr aufhoeren. wie ein fisch. ich war so ueberrascht und bin der ueberzeugung, dass er doch durst hast. muss ich ihm extra fluessigkeit anbieten/ geben oder nicht? und wenn ja, wie?er nimmt nichts an mit dern Trinklernbechern. wie kann ich ganz abstillen?muss ich die morgenmahlzeit mit einer flasche geben? nachts muss ich ja nichts unbedingt ersetzten, weil er ja in diesem alter 10 Stunden auch ohne essen zurecht kommen sollte, richtig? (er nuckelt eh nur fuer 1,2 max. 3 min an der brust nachts mehrmals herum...mit richtigem trinken hat das nichts zu tun. aber da muss man denke ich noch gedulg haben ihm das sozusagen absugewoehnen, nachts zu trinken richtig???) Ich bedanke mich so sehr im voraus fuer Antwort.


Biggi Welter

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Liebe honeycakes, mit sieben Monaten sollte noch nicht unbedingt so viel Beikost gegeben werden, Milch sollte noch immer die Hauptnahrungsquelle sein. Außerdem hat Ihr Baby noch ein recht starkes Saugbedürfnis und wenn Sie jetzt abstillen, sollten Sie noch Flaschenmilch anbieten. So wird auch gewährleistet, dass Ihr Baby ausreichen Flüssigkeit bekommt. Lassen Sie Ihr Kind außerdem mit dem (leeren) Becher oder der Pet Flasche spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie weiterhin aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Sie können die Morgenmahlzeit nun also durch Säuglingsmilch ersetzen. Sollte die Brust zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Vielen dank. Ich muss sagen ich bin von meinem Kinderarzt ein wenig enttauschy. ich began mit der beikost, weil unser kleiner meine milch auf einmal verweigerte und sehr zornig wurde wenn er uns essen sah. so habe ich begonnen eine mahlzeit oder zwei mit ein paar loeffelchen obst oder brei nicht zu ersetzen aber erweitern und weiter zu Mehrheit gestillt. da der Arzt meinte ich solle doch abstillen um die 6 monats marke herum,da alles andere so eine Art abhaengig von mir machen sei habe ich das so angenommen und weil er ja auch gazn grosses inter.mir nichts dabei gedacht und meinen wunsch nach dem Stillen beiseite gelegt. auch meinte der kinderarzt als er dann noch hoerte ich stille auch nachts haeufig, dass das nicht der norm entspricht was ich mache. ich solle ihm angowoehnen, dass es nachts nichts zu essen gibt und er 10 bis 12 h ohne Essen in der Nacht durchhalten muesse alles andere waere von mir eine Art verziehen und ihm etw. angewohenen das nicht richtig sei. ich muss sagen, ich haette doch einfach darauf hoeren sollen was ich fuer richtig halte. dies ist mein 1 kind und ich bin umgezogen wo ich eben so keinen kenne oder mitbekomme wie wo was. ich bin sehr enttaeuscht von dem kinderarzt. kann ich theoretisch wieder vermehrt anfangen zu stillen solange ich nicht abgestillt habe???


Biggi Welter

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Liebe honeycakes, Ihrem Arzt kann ich nur dringend empfehlen einmal eine Fortbildung in Hinblick auf das Stillen zu besuchen. Die WHO empfiehlt ausdrücklich für ALLE Kinder eine Stillzeit von bis zu zwei Jahren und darüber hinaus. Es steht in der Innocenti Deklaration ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Drittweltländern Anwendung finden. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt ebenfalls eine mindestens einjährige Stillzeit für alle Kinder und darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen. Nach sechs oder auch zwölf Monaten enthält die Muttermilch noch die gleichen Inhaltsstoffe wie vorher. Die Milch wird ab diesem Zeitpunkt keineswegs plötzlich „schlechter" oder „weniger gehaltvoll". Der Kaloriengehalt der reifen Muttermilch liegt bei etwa 68 kcal/100 ml. Reife Muttermilch enthält etwa 7,3 g/100 ml Laktose sowie kleinere Mengen anderer Kohlenhydrate (Oligo und Polysacharide, Glykoproteine, Glukosamine usw.). Der Fettgehalt der reifen Muttermilch beträgt 4,2 g/100 ml, wobei der größte Teil davon auf die Triglyceride entfällt. 57 % der Fettsäuren der Muttermilch sind ungesättigt. Der Fettanteil der Muttermilch beinhaltet auch die fettlöslichen Vitamine, Phospolipide und Cholesterin. Reife Muttermilch enthält 0,9 g/100 ml Eiweiß. Zu den Molkeneiweißen gehören die Immunglobuline, Lysozym, Laktoferrin und Alphalaktalbumin. Außerdem enthält Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Weitere Bestandteile sind Hormone, Enzyme und Wachstumsfaktoren. Reife Muttermilch bleibt in Bezug auf Kaloriengehalt, Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate usw. in ihrer Zusammensetzung während der gesamten Stillzeit gleich, lediglich bei den Antikörpern und bei einigen Vitaminen und ergeben sich Veränderungen. So steigt der Antikörpergehalt mit etwa einem halben Jahr und dann nochmals im zweiten Lebensjahr (jeweils dann, wenn das Kind mobiler wird und mehr Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt) an. In der Abstillphase kommt in Bezug auf den Salzgehalt zu Veränderungen. Klar können Sie Ihr Baby wieder vermehrt anlegen und dadurch die Milchmenge wieder steigern! Ich kann Ihnen gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


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