Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen bei einer blutstammzellen-transplantation?

Frage: abstillen bei einer blutstammzellen-transplantation?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo,bei mir soll vielleicht eine blutstammzellen-transplantation für meinen an leukämie erkrankten bruder stattfinden,ich stille aber meinen 10 monate alten sohn noch voll,er möchte weder die flasche noch brei.die ärzte sagen ich muß klompett abstillen.stimmt das ?vielen dank im voraus


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe halloalex, ich werde die Frage an den medizinischen Beirat der LLL weiterleiten und melde mich sofort, wenn ich eine Antwort habe. LLLiebe Grüße, Biggi


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe halloalex, habe schon Antwort von der Leiterin des med. Beirates bekommen und zitiere hier Denise Both, IBCLC und LLL Stillberaterin: Prinzipiell geht es beim Thema Stammzellenspende um zwei mögliche Verfahren: die Knochenmarkspende, von der vermutlich so gut wie jeder schon mal was gehört oder gelesen hat und die periphere Blutstammzellspende, bei der durch eine Stammzellapherese Blutstammzellen aus dem Blut herausgefiltert werden. In der Regel wird heute die periphere Blutstammzellspende bevorzugt. Damit möglichst bei der Stammzellapharese möglichst viele Stammzellen gewonnen werden können, wird mit Hilfe eines Medikamentes die Mobilisierung von Blutstammzellen in das periphere Blut angeregt. Dazu wir der Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor (engl. Granulocyte-Colony Stimulating Factor, G-CSF) eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Präparat mit dem Wirkstoff Lenograstim, das gentechnisch aus den Ovarialzellen des chinesischen Hamsters hergestellt wird. Wenn nun also bei der Typisierung festgestellt wird, dass jemand als Spenderin oder Spender in Frage kommt, dann muss als nächstes geprüft werden, ob sie oder er die Einschlusskriterien bezüglich der Laborparameter und der klinischen Parameter für eine Spende erfüllen, insbesondere ob die hämatologischen (d.h. Kriterien hinsichtlich der Physiologie und Pathologie des Blutes) Einschlusskriterien erfüllt sind. Spender über 60 Jahre und Kinder werden in der Regel nicht angenommen, da es zu diesem Personenkreis keine oder keine hinreichenden Studien über die Auswirkungen von Lenograstim gibt. Ohnehin gibt es bislang nur wenige Langzeitbeobachtungen. Dem oder der Spender/in wird über mehrere Tage hinweg mit Lenograstim subctan (unter die Haut) gespritzt oder als 30-minütige intravenöse Infusion, verdünnt in isotoner Kochsalzlösung verabreicht. Neben den bei fast allen Spendern auftretenden direkten Folgen dieser Behandlung, die sich in leichten bis mittelschweren, grippeartigen Symptomen mit Knochen und Muskelschmerzen zeigen. sind auch lokale Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Abdominalschmerzen, Splenomegalie (Vergrößerung der Milz) bis hin zu Milzruptur, hepatobiliäre Erkrankungen, sowie Lungenödem und Entzündungen der Gefäßwände beobachtet worden. Auch Langzeitfolgen sind nicht auszuschließen. Deshalb steht in der Fachinfo des Herstellers der Hinweis: „Die periphere Stammzelltransplantation ist ein Verfahren, das für den gesunden Spender keinen direkten Nutzen hat. Sie sollte nur auf solche Fälle begrenzt werden, die sich in Übereinstimmung mit den lokalen Richtlinien für die Knochenmarkspende befinden, sofern diese anwendbar sind.“ Bei 24 % der Patienten wurde eine ausgeprägte Leukozytose (Vermehrung der weißen Blutkörperchen) und bei 42 % der Versuchspersonen apheresebedingte Thrombozytopenien (Mangel an Blutplättchen, die sind wichtig für die Blutgerinnung) beobachtet. Außerdem wird die Möglichkeit der Stimulation eines malignen myeloischen Klons (Umwandlung einer Normalzelle in eine Tumorzelle) nicht ausgeschlossen. Spender und Spenderinnen sollten daher unbedingt durch das Transplantationszentrum über einen längeren Zeitraum nachbeobachtet werden. Langer Rede, kurzer Sinn: Eine Stammzellenspende ist vom Risiko für den Spender nicht mit einer Blutspende zu vergleichen. Nun zum Thema Stillen: Es gibt bislang noch keine Untersuchungen, auch keine Tierversuche über den Übergang von Lenograstim in die Milch und damit ist auch keine Aussage über die Vereinbarkeit mit dem Stillen zu machen. Außerdem ist es fraglich, wie sehr die möglichen Nebenwirkungen die Stillfähigkeit einer Frau alleine dadurch beeinträchtigen, dass die Mutter sich nicht mehr in der Lage fühlt zu stillen, weil sie zu sehr mit den Nebenwirkungen kämpfen muss. Alles alles Gute für deinen Bruder! Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi,  unsere Tochter ist 7,5 Monate alt und ich für mich ist die Zeit gekommen, abzustillen. Im Moment wird sie noch voll gestillt, wir führen langsam Beikost ein, es ist aber noch im Stadium des Probierens😊. Stillen war von Anfang sehr schwierig, trotz korrektes Anlegen und qualifizierter Stillberatung funktioniert es nur im Schaukeln ...

Hallo Frau Welter, ich habe eine etwas spezielle Frage. Vor genau einer Woche habe ich meine 14 Monate alte Tochter zum letzten Mal gestillt. Vorgestern war mein Schwangerschaftstest positiv (5. SSW) und seit heute habe ich schmerzhafte Verhärtungen in der rechten Brust sowie eine Berührungsempfindlichkeit beidseits. Eigentlich waren die Beschw ...

Hallo Biggi,  ich möchte meine bald 2-jährige Tochter gerne nachts abstillen und am liebsten auf sanftem Wege, weil sie noch ein echter Busen-Fan ist.  Ich war bei einer Stillberaterin und sie empfahl mir grob folgendes Schema: Am Abend auf dem Sofa Stillen, dann Abend-Routine. Dann meine Brust mit Pflaster abkleben, vorher Bitterstoff auftr ...

Hallo meine zahnärtzin von der kleine 1 jahre 10 monate meint ich soll komplett abstillen da sie still Karies bekommen hat mein problem aie nimmt sie flasche nicht an ich biete es ihr nichg an sie sagt aber wenn sie gestillt werden möchte am tag ab hnd zu sum rungerkommen und wenn sie ein schlafen ich will aber abstillen sie tut mir aber auch leid ...

Liebe Frau Welter,  ich wende mich mich einer Frage an Sie, weil ich wirklich müde bin 😅 Unsere Tochter (13 Monate) wird nachts noch gestillt. Tagsüber isst sie gut und verlangt die Brust seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr. Nachts kommt sie dafür alle 30-60 Minuten. Mal gibt es dazwischen eine Pause von 1,5 Stunden, aber länger schläft s ...

Guten Tag, ich möchte gerne abstilllen wegen Kindergarten. Meine Tochter wird in 3 Wochen 1 Jahr alt und ich stille fast voll. Meine Tochter isst wenig und verweigert Brei sie isst auch nicht im Kindergarten wirklich. Dort weint sie 1,5 Std. Lang während der Eingewöhnung. Eingewöhnung dauert bei Ihr sehr lange schon seit 1 September und wird ni ...

Hallo Biggi, mir geht es ähnlich wie vielen Frauen, die hier bereits vor mir ihre Situation und ihre Geschichten geteilt haben. Ich stille meine 3,5 Jahre alte Tochter und ihre 4 Monate alte schwester parallel und spüre dass eine Grenze erreicht ist. Die Große hat direkt nach der Geburt der kleinen extrem viel stillen wollen und ich habe sie gelas ...

Liebe Biggi,   mein Sohn ist nun 21 Monate alt und fordert die Brust noch sehr aktiv. Er zieht am T-Shirt und weint fürchterlich, wenn ich ihn nicht trinken lasse. Insbesondere zu Mittag und am Abend, wenn er schlafen soll, aber es kommt auch vor, dass er es einfach so mal will. Ich würde ihn gerne bald abstillen, weil ich wieder schwanger w ...

Hallo :) Ich möchte gerne meine 6 Monate alte Tochter abstillen, da ich in 3 Wochen anfangen muss zu arbeiten & sie mich auch ständig beißt... Wir hatten von Anfang an zugeführt mit pre. Die Fläschchen hatte sie auch immer gut angenommen.. Phasenweise habe ich sie dann aber voll gestillt. Nachts wurde sie in den letzten 4 monaten komplett ...

Hallo ich bin Myriam, ich habe eine 14 monate alte tochter und bin sie immernoch am stillen. Ich möchte aber gerne abstillen. Ich kriege nachts kein auge mehr zu. Sie ist dauernd an der brust. Ich habe den fehler gemacht und sie an das ,,Einschlafstillen" gewöhnt. Wqs anderes akzeptiert sie auch nicht zum einschlafen. Kein schaukeln, kein kuscheln ...