Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen - Zu wenig Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen - Zu wenig Milch

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt knapp 5 Wochen alt. Da ich nach dem Ende des Mutterschutzes gleich wieder voll berufstätig sein werde, hatte ich vor, die Milch tagsüber abzupumpen, damit er sie dann über die Flasche bekommen kann. Ich habe jetzt damit angefangen, 'vorzumpumpen', um einen Basisvorrat anzulegen und den Ablauf ein bisschen einzuüben. Heißt, morgens, abends und nachts wird mein Sohn an der Brust gestillt (wegen flachen Warzen mit Stillhütchen, schon im Krankenhaus gelang es keiner Stillberaterin, das Kind zum direkten Trinken an der Brust zu bewegen), tagsüber pumpe ich derzeit alle 2 Stunden ab. Das Problem ist nur: Die Milch reicht nicht, um das Kind sattzubekommen, geschweige denn, um einen Vorrat anzulegen. Im Schnitt kommen alle 2 Stunden ca. 60 ml, und da er ein echter 'Nimmersatt' ist, zieht er die komplette Menge tagsüber auch weg und brüllt trotzdem noch vor Hunger, so dass er ab und zu eine Flasche HA-Pre-Nahrung zugefüttert bekommt. Es war übrigens von Anfang an schon so, dass die Milch knapp bis zuwenig gewesen ist, als er noch nur direkt an der Brust gestillt wurde war er davon gar nicht wegzubekommen und brüllt auch auch immer vor Zorn, weil kaum was rauskam (und meine Brustwarzen waren schon blutig gekaut). Nun die Frage: Was kann ich noch tun, um die Milchmenge zu erhöhen? Ich würde die Zufütterei so gerne sein lassen. Grüße, Martina + Daniel (5 Wochen)


Biggi Welter

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? Liebe Martina, um die Milchbildung anzuregen bzw. zu erhöhen ist es notwendig, die Brust durch Entleerung gut zu stimulieren. Am besten kann dies ein effektiv trinkendes Baby und auch mit einer effektiven Brustpumpe, die zu der Frau passt und von ihr korrekt verwendet wird, kann diese Stimulation erfolgen. Nach Ihrer Beschreibung muss ich davon ausgehen, dass Ihr Kind nicht korrekt und effektiv saugt und die Verwendung der Stillhütchen erschwert die Situation noch weiter, da sie gerade bei einem falsch oder ineffektiv saugenden Kind die Stimulation der Brust noch weiter herabsetzen. So haben Sie als erstes das Problem, dass das Kind die Brust nicht gut stimuliert und als nächstes wahrscheinlich eine Pumpe, die entweder nicht für den ihr zugedachten Zweck geeignet ist, nicht zu Ihnen passt oder nicht korrekt verwendet wird. Ich kann Ihnen daher nur wärmstens ans Herz legen, sich so rasch wie möglich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich zum einen das Trinkverhalten Ihre Kindes anschaut und mit Ihnen gemeinsam daran arbeitet, das Saugverhalten des Kindes zu korrigieren und Ihnen zum anderen eine ausführliche Pumpberatung geben kann. Das Abpumpen ist eine Kunst, die gelernt und geübt werden muss. Dazu kommt, dass nicht jede Pumpe für den ihr zugedachten Zweck geeignet ist (manche sind schlichtweg ungeeignet) und nicht jede Frau mit jeder Pumpe gleich gut zurecht kommt. Es gibt allerdings auch Frauen, die trotz absolut reichlichem Milchangebot und guter Pumpe nicht erfolgreich pumpen können. Für diese Frauen kann das Handausstreichen die bessere Wahl sein. Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, danke für die Antwort. Ich benutze zum Pumpen eine elektrische Pumpe von Ameda (Ameda egnell elite), die ich schon im Krankenhaus veordnet bekam (weil das Kind ja nicht an der Brust trinken wollte), habe auch den Eindruck, dass es damit bis auf die Menge ganz gut klappt. Auch beim Trinken an der Brust ist mein Eindruck, dass das Kind ordentlich trinkt (zumindest zu Anfang des Stillens , bis die Brust wohl leer ist, schluckt er nach jedem Zug und es fühlt sich auch so an, als bekäme er ordentlich was raus). Aber ich lasse mich gern von der Kollegin beraten. Ich wohne in 12051 Berlin. Danke&Gruß, Martina


Biggi Welter

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? Liebe Martina, die nächstgelegenen LLL-Stillberaterinnen dürften Ines Hubert Tel.: 030-64398765 Eleanor Emerson Tel.: 030-40585867 Katrin Purkat Tel.: 033397-62626 Susanne Holz Tel.: 030-4714492 Adrienne Tscherniak Tel.: 030-80908507 sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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