Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen? Stillberaterin?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abpumpen? Stillberaterin?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, zunächst möchte ich sagen, dass ich die Beratung hier ganz toll finde! Ich habe bislang zwar nur 1 x eine Frage gestellt - und eine super Antwort erhalten - aber das liegt daran, dass alle anderen Fragen hier meistens schon von anderen Müttern gestellt waren und ich so über die Suchfunktion zu den benötigten Informationen gekommen bin. Also schon mal vorab VIELEN DANK. Nun zu meinen Fragen: 1. Mein Sohn Till ist knapp 15 Wochen alt und ich stille ihn voll und nach Bedarf. Es hatte sich bereits ein 3-4 Std. Rhytmus eingestellt (am Abend auch mal kürzer, was ja normal ist). Er hat aber bis vor ca. 3 Wochen auch jede Nacht nach ca. 4 Std. die Brust verlangt. Sicherlich hatte er dann einen Entwicklungsschub und wollte dann auch plötzlich öfter trinken. Aber alle 3-4 Tage schläft er auch mal 6-7 Std. am Stück. Mein "Problem" ist, dass dies sehr unregelm. ist. Letzte Nacht hat er 7,5 Std. geschlafen und als er trinken wollte, waren die Brüste schon entsprechend hart. Da er oft nur eine Brust trinkt, habe ich ihm zuerst die härtere Seite (li)gegeben. Ich habe dann versucht aus der anderen Brust (re) etwas Milch auszustreichen, was mir aber nicht gelang. Nach 3 Std. hat mein Sohn dann aus der anderen (re) Seite getrunken und nach nur 1 1/2 Std. wieder links. Nun habe ich schon wieder das Gefühl, die Brüste sind "leer". Ich habe mir eine Handpumpe zugelegt, da ich damit beginnen wollte gelegentlich Milch abzupumpen, da wir Ende August auf ein Konzert gehen wollen und meine Schwester sich dann um ihn kümmert. Zur Sicherheit will ich ihr dann möglichst eine Flasche mit Mumi da lassen. Allerdings wollte ich vorher rechtzeitig probieren, ob Till problemlos aus der Flasche trinkt und daher jetzt mit dem Abpumpen beginnen und hin und wieder eine Flasche probieren. Ich weiß allerdings nicht so recht, wann der beste Zeitpunkt zum Abpumpen ist. Heute Nacht wäre es ja ideal gewesen. Andererseits habe ich noch nie abgepumpt und sollte nicht unbedingt damit beginnen, wenn ich selber sehr müde bin. Nun zu meinen Fragen: Wann ist der beste Zeitpunkt um Abpumpen? Wie lange soll man pumpen? Pumpt man dann auch am besten die Brüste re/li im Wechsel? Wie oft sollte ich dann pumpen.? Gibt es eine Stillberatung in meiner Nähe? PLZ 22159, die mir ggf. helfen kann, wenn ich nicht damit klar komme? Vielen Dank Liebe Grüße Petra


Biggi Welter

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Liebe Petra, es ist normal, dass ein Kind keinen festen Rhythmus hat und immer wieder mal längere oder eben kürzere Pausen macht. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Manche Kinder werden durch den Flaschensauger saugverwirrt und vielleicht probiert deine Schwester eher, die abgepumpte Milch mit einem Becher zu geben. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Wende dich auch einmal an Frau OPITZ-LÜDERS, Christel, Tel.: 040 - 701 55 79, sie kann dir sicherlich weitere Tipps geben. LLLiebe Grüße, Biggi


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Schau mal hier. http://www.afs-stillen.de/cms/cms/front_content.php?idcat=8&plz=2 oder http://www.lalecheliga.de/ Gruß Yvonne


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