Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen statt Stillen - wie Milchmenge steigern?

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Frage: Abpumpen statt Stillen - wie Milchmenge steigern?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, Du hast mir bei meinen ersten beiden Kindern, die ich beide je 2 Jahre gestillt habe, schon oft sehr geholfen. Unser drittes Kind, Noel, wurde am 28. 2. mit einer vollständigen einseitigen Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelspalte geboren.Trotz aller Mühen gelang ihm das Stillen nicht, auch aus normalen Saugern kann ernicht trinken, er erhält abgepumpte Muttermilch mit dem Haberman sauger. Wie Du Dir vorstellen kannst, ist das Abpumpen mit drei kleinen Kindern eine stressige Sache und Pumpne ist bei mir anscheinen nicht so effektiv wie Stillen, da ich oft Probleme mit der Milchmenge habe. Vielleicht hast Du ein paar Tipps für mich, wie ich das Pumpen noch efffektiver gestalten kann? Ich pumpe doppelseitig mit der Medela Classic, etwa alle drei bis vier Stunden, mit einer Nachtpause von 9 Stunden (denn so lange schläft er seit ein paar Wochen schon durch!).Er trinkt so alle 3-4 Stunden 180 ml und meistens kann ich diese Menge erreichen, manmchmal aber auch nicht. Kann ich die Milchbildung sinnvoll unterstützen??? Bitte schicke mir jetzt keine Tipps über das Stillen von LKG.Kindern, ich habe, denke ich, wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft und kenne alle Publikationen. Noels Gaumenspalte ist so ausgeprägt, dass er einfach kein Vakuum herstellen kann, was er zum Ausmelken der Brust wohl nicht bräuchte, wohl aber zum Positionieren der Brustwarze im Mund, die im sofrt immer wegflutscht, so dass er gar nicht erst mit Melken beginnen kann. Keine Stillhaltung hilft. Ich hege die Hoffnung, dass es nach der Weichgaumen -OP (mit 9-12 Monaten) vielleicht doch noch mit dem Stillen klappt, fürchte aber, dass ein so grosses Baby es dann doch nicht mehr lernen wird - was denkst Du? Liebe Grüsse, Kirsten mit David (5/00), Fiona (5/02) und Noel (2/04)


Biggi Welter

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Liebe Kirsten, ich wünsche dir sehr, dass das Stillen nach der OP noch klappt, es gibt Kinder, die das sehr gut geschafft haben. Voresrt gebe ich dir jetzt ein paar Tipps zum Abpumpen: Das Abpumpen oder Ausstreichen von Milch ist eine Sache, die gelernt und geübt werden muss. Und dann kommt es auch noch sehr auf die verwendete Pumpe an. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpen sind schlichtweg untauglich Es gibt auch Frauen, die trotz reichlicher Milchproduktion keinen Tropfen Milch abpumpen können, diese Frauen kommen oft mit dem Handausstreichen besser zurecht.. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Es wäre gut, wenn Du dir einmal von einer Kollegin beraten lassen könntest, soll ich dir die Nächste heraus suchen? Auch das Handausstreichen wäre vielleicht eine Möglichkeit für dich. Hier noch eine Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. • Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. • Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet. • Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. • Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. • Die Finger nicht spreizen. • Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. • Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. • Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. • Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. • Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. • Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. • Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. • Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. • Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum andausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: • das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. • an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. • mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber wie schon erwähnt, besser wäre es, wenn Du es dir zeigen lässt. Wenn Du möchtest, schicke ich dir ein Heftchen der LLL, es heißt "Mit Spalte geboren" (DM 8, ) und gibt Infos von betroffenen Eltern weiter. Außerdem kann ich Dir noch ein anderes Heft empfehlen; es ist von Christa Herzog Isler und Klaus Honigmann und heißt: "Lasst uns etwas Zeit Wie Kinder mit einer Lippen und Gaumenspalte gestillt werden können" (kostenlos, nur Porto). Es gibt in Deutschland auch eine Selbsthilfevereinigung für Lippen Gaumen Fehlbildungen e.V. Wolfgang Rosenthal Gesellschaft Hauptstr. 184 35625 Hüttenberg Tel: 06403/5575 Fax: 06403/926727 eMail: wrg huettenberg@t online.de Homepage: http://www.t online.de/home/wrg huettenberg Ich wünsche dir alles Gute, solltest Du noch Fragen haben, bin ich jederzeit gerne für dich da! LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Kirsten ich hatte ein ähnliches Problem mit Ellert der auf Grund extremer Frühgeburt auch nie gestillt werden konnte, er hat auch nie aus der Flasche richtig getrunken trotz aller Tricks und Kniffe wurde er leider dann sondiert. Ich habe 18 Monate abgepumpt und habe es noch schrecklich in Erinnerung auch weil eben einfach nicht die Milchmenge kam die ich von meinen Langstillkindern her kannte. Biggi wird sich schütteln, aber ich hab die ganze Zeit nur mit dem SyntocinonSpray überlebt mehr Milch machte es nicht, aber zumindest ist se geflossen das Problem hab ich nämlich auch noch, dass der Milchflussrefelx nicht kam, auch heute bei Neele nicht da hilft eher noch ausstreichen. Was mit noch einfallen würde wäre Abstände zu verringern oder doch nachts den Wecker stellen ich hab damals aufgeschrieben wann wieviel kam und da kam nachts fast mehr vielleicht weil der Trubel aussenrum gefehlt hat und Ruhe im Haus war. Aber ich hab den Wecker oft verflucht... Liebe Grüße und alles Gute dagmar www.ellerts-delfine.de


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