Mitglied inaktiv
Ich wende mich heute mit gleich mehreren miteinander verbundenen Fragen an Sie. Meine Tochter Chiara ist 8 Monate alt. Sie ist ein sehr fröhliches, lebhaftes, aber auch ausgeglichenes Kind, weint so gut wie gar nicht und entwickelt sich sehr gut, ich beschäftige mich viel mit ihr, sie kann sich aber auch alleine schon sehr gut beschäftigen und spielt ganz viel. Bis zum 6 Monat habe ich sie voll gestillt, dann auf Anraten des Kinderarztes angefangen mit Beikost, da sie nicht zunahm. Anfangs hat sie kaum etwas davon gegessen, mittlerweile schafft sie mittags ca. ein ¾ Gläschen und danach noch ein ¼ Glas Obst. Bis vor ca. 2 Wochen habe ich mittags immer noch danach gestillt, seitdem sie aber so relativ gut isst, habe ich diese Mahlzeit komplett ersetzt. Abends bekommt sie Brei und Obst, was sie auch sehr gerne isst, sie freut sich richtig drauf und reißt immer wieder das Mündchen auf, aber nur in einer kleinen Menge – sie schafft noch nicht einmal die Hälfte der empfohlenen Portion. Dann macht sie einfach den Mund nicht mehr auf, keine Chance, ihr noch etwas zu geben. Also stille ich nach dieser Mahlzeit noch immer (den Abendbrei bekommt sie seit ca. Mitte August). Danach – gegen 20.00 Uhr, 20.30 – bringe ich sie ins Bett und sie schläft problemlos (zwar auf dem Arm, aber das genieße ich noch sehr, da sie ansonsten eher kein Kuschelkind ist) ein. Sie schläft dann ca. bis 23, 23.30 Uhr und wenn sie wach wird, stille ich sie nochmal. Allerdings kam sie immer nachts nochmal, was ich auch irgendwie richtig fand, da sie sehr zart ist und ich so eher das Gefühl hatte, dass sie genug zu sich nimmt. In letzter Zeit wurde sie jedoch in kürzeren Abständen wach, was vielleicht auch an den Zähnen lag (sie hat mit 6 Mon. die ersten beiden bekommen und ich denke die nächsten kommen bald). Ich habe sie nicht anders als durch Stillen beruhigen können, sie „jammert“ und brummt ganz monoton vor sich hin und wenn man sie nicht stillt, weint sie trotz Herumtragen und Schaukeln ganz jämmerlich. In ihrem Bett bleibt sie dann gar nicht mehr und selbst in meinem kommt sie nicht mehr zur Ruhe. Auch Schnuller und Kuscheltuch helfen gar nichts. Also habe ich – ein Fehler sicherlich – sie dann auch immer gestillt, da sie das zum einen beruhigt hat und sie dann auch wieder einige Stunden ruhig geschlafen hat. Dieses nächtliche Stillen versuche ich ihr jetzt seit einigen Tagen abzugewöhnen, was den oben beschriebenen Zustand zur Folge hat. Allerdings ist sie jetzt nicht nur öfter mal unruhig und läßt sich wieder beruhigen, sondern das Ganze zieht sich mittlerweile über 1, 2 Stunden mindestens und läßt sich nur mit Stillen beenden, sie trinkt dann viel, scheint also auch richtig Hunger zu haben. Mein Kinderarzt hat gesagt, dass man gegen 5, halb sechs schon wieder den Tagesrhythmus annehmen kann, daher versuche ich, diese Uhrzeit zu erreichen, was aber nicht immer gelingt, manchmal ist es auch 4 Uhr. Ist es jetzt denn wirklich richtig, ihr die Nachtmahlzeit abzugewöhnen, wo sie abends nur so wenig isst? Und gibt es eine Möglichkeit, die abendliche Menge zu steigern? Oder soll ich ihr dann später nochmal Brei geben? Ich bin echt ratlos, da wir natürlich alle dadurch sehr wenig Schlaf bekommen und dementsprechend gerädert sind. Chiara holt sich den fehlenden Schlaf schon irgendwie, sie schläft tagsüber, seit sie 4 Monate ist, 3 mal ca. 1 Stunde. Ich denke, dass Ihnen viele Mamas derartige Probleme schildern, brauche ich nur mehr Durchhaltevermögen oder soll ich weiter stillen? Generell möchte ich auf jeden Fall so lange wie möglich stillen. Vielen herzlichen Dank für Ihren Rat im voraus und viele Grüße, Evelyn PS: Und vielen Dank für Ihren Rat vor einigen Monaten, wo ich wegen Unruhe beim Stillen geschrieben hatte. Nach einem Telefonat mit der von Ihnen empfohlenen Stillberaterin war ich viel beruhigter, habe einfach öfter gestillt, damit sie genug bekam und das Unruhe-Problem hat sich nach einiger Zeit vollends gegeben.
? Liebe Chiara-Mama, Warum wird nur immer wieder verbreitet, dass Babys ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr an die Brust dürften? Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Doch selbst wenn es nicht körperlicher Hunger, sondern ein Nähebedürfnis des Kindes ist, das es nachts nach seiner Mama und der Brust suchen lässt: Es ist ok, das Kind dann zu stillen. Von der Natur ist es für ein Baby und Kleinkind nicht vorgesehen, dass es alleine (ein)schläft. Genau so wenig wie es `normalA ist, dass ein Baby oder Kleinkind durchschläft, denn das ist lediglich eine Wunschvorstellung der Eltern. Man muss ein Kind nicht lehren, alleine einzuschlafen und alleine in einem Bett zu schlafen, sondern es genügt, ihm die Nähe zu geben, die es braucht und abzuwarten, bis es von selbst so weit ist, dass es diese Nähe nicht mehr in dem Maße braucht. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses `natürlicheA Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit `ModeA ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Das Problem ist der `DenkfehlerA vieler Menschen in unserer Gesellschaft, die erwarten, dass ein Baby ab einem bestimmten - möglichst frühen - Alter durchschlafen und alleine schlafen müsse. Babys und Kleinkinder wachen seit Urzeiten nachts immer wieder auf. Da unserer Kinder mit dem gleichen genetischen Programm auf die Welt kommen wie vor Tausenden von Jahren, verhalten sie sich auch so, wie das Babys von Anbeginn der Menschheit getan haben. Das `passtA aber nicht unbedingt in unsere Vorstellung des `modernen MenschensA. Deshalb wird das Thema `DurchschlafenA für Eltern mit zu den wichtigsten Themen in unserer Gesellschaft gemacht. In anderen Kulturen, in denen es als normal angesehen wird, dass Babys und Kleinkinder nachts aufwachen, wird überhaupt nicht so ein Aufhebens um dieses Thema gemacht - und den Erwachsenen und Kindern geht es nicht schlechter als bei uns - eher im Gegenteil. Wenn Ihr Kind so weit ist, dass er ohne Sie einschlafen kann, dann wird er das von ganz alleine tun und mit Sicherheit wird er deutlich vor der eigenen Hochzeitsnacht aus eurem Bett ausziehen, ohne dass ihr Druck ausüben müsst. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
...muss man doch nichts ändern?! Liebe Evelyn, das Theater würde ich mir sparen und die KLeine lieber einfach stillen. So kommen doch alle besser zur Ruhe...aber das hast Du ja schon selbst geschrieben. Man muss es sich (und dem Baby) doch nicht selbst schwer machen! ;o) LG Steffi, die gerne nachts stillt...erstens ist es schön kuschelig und zweitens freue ich mich über jeden Tropfen Milch, den meine Tochter von mir nimmt! Es macht uns glücklich! ;o)
Mitglied inaktiv
Liebe Evelyn, ich würde auch nicht versuchen, nachts irgendwelche Aktionen zu starten, die euch die Nächte und die gute Laune vermiesen. Warum denn? Ich kann keinen vernünftigen Grund dafür erkennen. Natürlich gibt es Kinder, die schon recht zeitig nachts keine Nahrung mehr brauchen und mehr oder weniger friedlich schlummern, bis am nächsten Morgen Frühstückszeit ist. Mein Sohn ist jetzt 16 Monate alt und wird ebenfalls nachts noch gestillt. Wir waren schon bei nur zwei Malen angekommen und mittlerweile ist er nachts so unruhig und lässt sich auch mit nichts anderem als der Brust beruhigen, dass es z. T. sogar 6 Male sind. Aber es ist unterschiedlich und auf jeden Fall hat er jedes Mal richtig Hunger oder Durst. Man könnte, so wie er trinkt, meinen, er würde den ganzen Tag über nichts zu essen bekommen. ;-) Ich glaube nicht, dass es sich beim nächtlichen Stillen um etwas handelt, das man einfach so abgewöhnen kann. Vielleicht gewöhnt sich deine Tochter dran, dass nicht mehr gestillt wird, aber das heißt ja nicht, dass sie nicht trotzdem noch wach wird (und dann viel schwieriger zu beruhigen ist) oder dass sie tagsüber mehr isst. Sicher gibt es zu diesem Thema (wie zu allen anderen Themen) x verschiedene Meinungen. Ich war auch eine Zeitlang beunruhigt, weil mein Sohn nachts immer noch so viel stillen will und tagsüber z. T. doch recht wenig isst. Dann habe ich aber gedacht, dass er natürlich nur eine bestimmte Nahrungs- bzw. Kalorienmenge in 24 Stunden braucht und er teilt sie sich eben für den ganzen Zeitraum ein, statt nur in den Tagstunden. Bei Dr. Gonzalez ("Mein Kind will nicht essen") habe ich dann gelesen, dass die Mehrheit aller Kinder (vermutlich weltweit, denn Deutschland kann er nicht gemeint haben) in ihren ersten Lebensjahren noch nachts gestillt wird. Das hat mich einfach unglaublich beruhigt, weil ich auf einmal dachte: Ja, warum auch nicht? Wen stört das denn oder wen geht es etwas an? Keinen Menschen und auch nicht unsere Kinderärztin, obwohl die jedes Mal, wenn wir uns sehen, total glücklich ist, dass mein Sohn immer noch ein Stillkind ist. Also mein Rat: lass die Situation wie sie ist, wenn du bisher gut damit leben konntest. Es wird nicht ewig so sein und deine Tochter wird schnell größer und irgendwann braucht sie das nicht mehr. Genieße die Nähe und freu dich an der kleinen Maus! Alles Gute und viele Grüße, Agnetha
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