Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abgepumpte Milch

Frage: Abgepumpte Milch

Mitglied inaktiv

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Liebe Stillberaterinnen, ich habe ein paar Fragen zu abgepumpter Milch: 1. Wenn ich Muttermilch eingefroren habe, wielange ist diese haltbar und wie erwärmt man sie? Kann man die eingefrorene Milch einfach ins heiße Wasserbad geben? 2. Wie erwärmt man Muttermilch die sich im Kühlschrank befand? Muss sie in ein Wasserbad oder kann man die Flasche etwas unter laufend heißes Wasser halten? 3. Wenn ich Milch abpumpe, diese in ein Fläßchen gebe und das dann in ein "Flaschentäschen" (wie z.b. bei der Wickeltasche dabei ist) gebe, wie lange kann mein Baby diese Milch dann trinken ohne das sie erwärmt werden muss? Oder müsste das grundsätzlich geschehen? Für Situationen wie z.B. ein Arztbesuch. Wenn ich vorher abpumpe und das Fläßchen mitnehme, da stillen dort leider sehr schwierig ist. Vielen Dank!


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Liebe Angie2013, links unten hier im Forum gibt es einen Bereich "Stillen - so klappt es", da findest du auch ganz detaillierte Informationen rund ums Abpumpen und die Aufbewahrung von Muttermilch. http://www.rund-ums-baby.de/stillen/ Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant 19 ° C Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Im Prinzip wäre es jedoch immer besser, du stillst als du fütterst abgepumpte Milch. Erstens greift das Abpumpen in das gesunde Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein, zweitens kann dein Kind durch die Flasche "saugverwirrt" werden und dann klappt das Stillen nicht mehr, drittens könntest du einen Milchstau bekommen. Es ist gar nicht so schwer, unauffällig zu stillen, und das geht fast überall... Vielleicht magst du es dir mal von einer Stillberaterin in deiner Nähe zeigen lassen? Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Danke liebe Kristina! Bisher habe ich die Kleine immer und überall gestillt, sie hat noch nie Milch über die Flasche bekommen. Das waren mehr allgemeine Fragen für den "Ernstfall"...Damit z.B. auch mal der Papa füttern könnte wenn ich mal weg müsste oder so.


Mitglied inaktiv

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Hallo, nur so aus Erfahrung berichtet: Ich habe meine Tochter auch direkt während der Besprechung mit dem Arzt noch gestillt. Der fand das auch völlig ok. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich mir wahrscheinlich jemanden gesucht, der etwas stillfreundlicher gewesen wäre. Wir haben überall gestillt, und das klappte auch bestens. In den meisten Fällen waren die Leute mindestens verständnisvoll, oft sogar positiv beeindruckt oder gar hilfsbereit. Je älter das Kind wird, desto mehr ändert sich das leider noch immer. Aber dennoch haben wir uns so daran gewöhnt, dass wir noch immer überall stillen, wenns nötig ist. Die Flasche wollte ich auch anfangs durch Papa mal geben lassen, aber unser Kind war so schlau, das abzulehnen, und so hatten wir zum Glück keine Probleme mit Saugverwirrung etc. Letztendlich ist die Zeit kurz, schnell kann das Kind essen, und ab etwa einem Jahr kann man auch beim Weiterstillen wieder alles Mögliche tun, die Kinder begreifen, dass es ohne Stillen geht, wenn Mama eben nicht verfügbar ist, und sie finden andere Wege zum Schlafen, Beruhigen, Trösten usw. mit Papa oder einer anderen nahen Bezugsperson, so lange Mama noch oft genug für sie da ist und genügend Stillzeiten bleiben, vor allem wohl auch nachts. Man denkt immer, man braucht so viel Equipment, aber bei uns ist das am Ende alles nutzlos gewesen. Milchpumpe, Milchwärmer etc. Brauchten wir außer den Fehlversuchen nicht. Nun ist das Kind 19 Monate alt, stillt und isst und kann also auch mal ohne Mama, weil es ja essen kann. Alles Gute für Euch! Sileick


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