Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

9 monate- gestillt- wieder blähungen.....

Frage: 9 monate- gestillt- wieder blähungen.....

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hallo! mein sohn ist 9 monate und wird nach bedarf gestillt. mittags bekommt er allerdings gemüse bzw. fleisch, nach mittags obst und hie und da babykeks oder brot zum knabbern eigentlich bis klappte bis dato alles prima , auch mit der verdauung lief alles problemlos. seit einigen nächten allerdings wird er weinend wach windet sich so lange bis er pupsen konnte, dann schläft er wieder ein. kann es sein dass seine blähungen vom brotverzehr kommen???? vielen dank


Biggi Welter

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? Lieb Birgit, ich denke nicht, dass Sie zu wenig Milch haben. Weder die weiche Brust noch die Tatsache, dass die Brust wieder kleiner ist, sind Belege für zu wenig Milch, sondern beides entspricht einer normalen Entwicklung nach einigen Wochen oder Monaten Stillzeit. Auch das nächtliche Aufwachen ist kaum ein Anzeichen für zu wenig Milch, sondern einerseits entwicklungsbedingt und andererseits wohl darauf zurückzuführen, dass Sie seit der Einführung der Beikost am Tag nur mehr wenig stillen und Ihr Kind nachts nachholt, was ihm am Tag fehlt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass Ihr Kind an Ihre Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen zu können. Sie machen nichts falsch, wenn Sie Ihr Baby dann stillen, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt Ihrem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, das kann das Brot sein, es kann aber auch etwas anderes aus seinem Speiseplan sein. Lassen Sie doch das Brot einfach für einige Tage weg und beobachten Sie, ob die Blähungen wieder nachlassen. Wenn ja, dann ist es sinnvoll zunächst einmal kein Brot mehr zu geben und dann verschiedene Brotgetreide einige Zeit später einzeln auszutesten. Dabei bitte zunächst auf Weizen noch ganz verzichten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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