junemum2013
Hallo, ich wollte mal fragen, wie ich meiner Tochter das nächtliche Stillen abgewöhnen kann? Sie ist im Moment in keinem Wachstumsschub und zahnt auch nicht, aber je öfter ich ihr tagsüber Brei anbiete desto häufiger möchte sie nachts an die Brust. Sie lässt sich durch Wasser, Schnuller etc. nicht beruhigen und isst auch ordentlich, sie scheint also wirklich Hunger zu haben. Am Tag schläft sie ohne Brust ein, oft auch ohne Schnuller Ich habe das Gefühl, sie versucht das Stillen nachzuholen, oder ich habe die Abstände der Mahlzeiten tagsüber zu kurz gelegt, sodass sie sich diese auch nachts angewöhnt hat? Ihr Speiseplan sieht im Moment so aus: 08 Uhr: Stillen 11 Uhr: Getreide-Obst-Brei 200g 14 Uhr: Stillen 17 Uhr: Gemüse-Fleisch/Fisch-Brei 240g, manchmal Obst als Nachtisch 20 Uhr: Milch-Getreide-Brei mit etwas Obst 250g 22 Uhr: Stillen 24 Uhr: Stillen 3 Uhr: Stillen 6 Uhr: Stillen ansonsten trinkt sie ca.200-250ml Wasser (Sie braucht auch nur 10 Minuten beim Stillen, kann sein dass sie einfach schnell isst, wenn sie aber mal ne Flasche kriegt weil ich nicht da bin, trinkt sie immer nur ca. 80-130ml pro Mahlzeit (1er-Nahrung)) Das Stillen um 8 und 22 Uhr würde ich gern beibehalten, um 14 Uhr kann, muss aber nicht, nur das nächtliche Stillen geht mir ziemlich an die Substanz :-( Ich hoffe, sie können mir helfen, Sorry für den langen Text :-) LG
Liebe junemum2013, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi
junemum2013
Danke schon mal für die Antwort, aber sind das dann nicht zu viele Mahlzeiten? Oder mach ich mit der Beikost etwas falsch? Bis zum 7.Monat hab ich voll gestillt, sie kam alle 6-7 Stunden, und jetzt so oft? Sie ist auch ziemlich dünn, daher wundert es mich :-( oder sättigt die Muttermilch nicht mehr so gut?
Liebe junemum2013, keine Bange, deine Milch ist genau so wertvoll wie vorher. Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen. Dein Kind hat wahrscheinlich gar nicht so großen Hunger, sondern braucht deine Nähe. Da es sowieso eher zart ist, solltest Du die nächtlichen Mahlzeiten ruhig geben. LLLiebe Grüße Biggi
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