Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

1. Zahn

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 1. Zahn

Beccy

Hallo, meine kleine (26 Wochen) hat nun ihren ersten Zahn, bzw. die Spitze ist nun fühlbar durch das Zahnfleisch getreten, aber man sieht nur eine mini Spitze des Zahns. Man soll ja nun mit der Zahnpflege anfangen. Was mache ich Abends/Nachts (die kleine schläft beim stillen meist dann ein)? Ich habe auch das Gefühl, dass sie mit ihrem Zahn an meine Brustwarze kommt, die Brustwarzen sind sehr empfindlich geworden und zwicken manchmal beim trinken. Was kann ich dagegen tun? Vielen Dank, Beccy


Biggi Welter

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Liebe Beccy, wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die „neuen Dinger“ in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter „eingräbt“. Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die wunden Stellen abheilen können. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen auftragen, um die Heilung zu unterstützen. Außerdem kannst Du deiner Tochter vermitteln, dass ihre derzeitige Trinktechnik dir weh tut. Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden Strategien bewährt haben: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Die Zähne unserer Kinder sollten ab dem ersten Zahn gepflegt werden und regelmäßiges Zähneputzen sollte selbstverständlich sein. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, aber Stillen führt nicht zu Karies. Muttermilch greift die Zähne nicht an. Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans. Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet entgegen der immer wieder geäußerten Meinung dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillteKinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Am besten kaufst Du dir eine Babyzahnbürste, manche Mütter verwenden auch tatsächlich einen weichen Lappen für die erste Zeit. LLLiebe Grüße, Biggi


Jendriks_Mama

Hallo, das "Problem" haben wir auch gerade. Na, an sich ist es ja kein Problem ;). Ich wechsle öfter mal die Stillpositionen, damit der Zahn nicht immer an derselben Stelle scheuert. Binnen weniger Tage hat sich Dein Schätzchen mit den neuen Gegebenheiten arrangiert und Du wirst den Zahn nicht mehr spüren. Das ist alles Übungssache. Du kannst ja mal beobachten, ob die Zunge zwischen Zahn und BW liegt. Mit der Zahnhygiene machen wir es so, dass wir den Zahn abends putzen. Das ist mehr symbolisches Putzen mit einem Fingerling, aber so gewöhnt sich Mausbär schon mal an das Ritual. Ich achte dabei darauf, dass er noch nicht zu müde ist. Danach wird zwar immer noch gestillt, aber nichts anderes mehr verputzt. Bald werde ich anfangen auch mittags nach dem Essen zu putzen. Jendrik findet das bis jetzt ganz witzig. Wir haben ein Zahnputzlied - das gefällt ihm ;). (Aber auch ohne Lied hat er es gut angenommen. Alles ganz easy, ohne Zwang. Noch reicht es ja, wenn sie ein bisschen auf der Bürste herumkauen). LG Sarah


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