Mitglied inaktiv
hallo biggi, ich hab edie oft geschrieben, dass meine tochter mit 8/9 mon. immer noch gestillt wird. ende des monats feiert sie ihren ersten geburtstag. es hat sich nicht viel geändert, sie isst zwar etwas mehr am tag, aber viel ist es nicht. sie krabbelt hinter mir her und möchte unbedingt angelegt werden. sie macht sich immer ganz gemütlich, ruht sich aus und dann ist sie wieder wie neugeboren. total fit und gutdrauf. was soll ich machen, ich sage ganz ehrlich, ich mag nicht mehr. mein hausarzt sagt, dass ich abstillen soll, weil ich von ihr "ausgesaugt" werde und für mich sozusagen nichts mehr übrig. er hat mir jetzt auch aufbauspritzen verschrieben, damit ich etwas zu mir komme. es tut mir so leid, denn ich liebe meine kleine über alles, aber ich bin der meinung, dass es zuviel ist. was kannst du mir empfehlen? gib es vielleicht etwas zu essen, was die milch nicht schmackhaft macht. ich warte auf deine antwort und hoffe, dass du mir helfen kannst. danke schön und wünsche dir ein schönes wochenende. kornelia mit clarissa
Liebe Kornelia, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte dir absolut bewusst sein, wenn Du Clarissa abstillst: Du ersetzt nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Wenn Du jetzt für dich beschlossen hast, dass Du deine Tochter abstillen willst, so kann ich dir nur davon abraten es auf durch "kalten Entzug" zu tun. Die immer wieder vorgeschlagene "Curry Methode" (auch Senf Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stelle dir einmal vor, deine kleine Tochter kommt vertrauensvoll zu dir, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Kannst Du dir den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Ich werde dir jetzt ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch hier im Still-Shop) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
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