Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Rechte als Arbeitnehmer

Frage: Rechte als Arbeitnehmer

Johnny

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Sehr geehrte Frau Bader, mich beschäftigt seit langem etwas sehr. Und zwar welche Rechte habe ich/wir als Arbeitnehmer was die Familie anbelangt. Wir selbst haben ein Kleinkind mit 2 Jahren (geht jetzt dann in die Krippe) und noch ein Kind das jetzt in die Schule kommt. Personell sind wir sehr wenige Mitarbeiter und wenn einer fehlt ist das schon nicht gut. Es kann ja jederzeit auch mal sein, das jemand vom Kindergarten oder Schule anruft das ein Kind abgeholt werden muss. Die Frage: Muss der Arbeitgeber mich oder meine Frau gehen lassen wenn eines der Kinder abgeholt werden muss? Auch wenn viel Arbeit da ist und diese erledigt werden muss/müsste. Generell auch gesehen welche Rechte hat man als Arbeitnehmer. Ich selbst bin im öffentlichen Dienst tätig. Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, grds. gilt "Ohne Arbeit kein Geld" und "der AG ist weisungsbefugt". Wenn ein Notfall vorliegt, sieht das BGB eine Ausnahme vor. Dann darf man (ausnahmsweise und nur in Ausnahmefällen, bis zu 5 Tage/Jahr) eher gehen. Schauen Sie aber in den Arbeitsvertrag, häufig ist das ausgeschlossen. Liebe Grüße NB


cube

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In solchen Fällen muss der AG dich freistellen, um dein Kind abholen zu können. Natürlich musst du ihn vorher darüber informieren - einfach den Arbeitsplatz verlassen geht nicht. Für Fehltage wegen "Kind krank" gibt es ja die je 10 tage pro Elternteil, die dafür mit Attest genutzt werden können. Sind diese aufgebraucht, muss man Urlaub nehmen oder sich unbezahlt freistellen lassen. Die personelle Unterbesetzung ist Problem des AG. Aber: habt ihr ein Kind, das häufig krank ist, würde ich euch empfehlen, sich Back up im Freundes/Bekanntenkreis zu suchen. Recht hin oder her - es ist dann wie bei einem Mitarbeiter, der oft mal hier früher geht, da mal 1 tag fehlt, dort mal 3 Tage ... das schadet auf Dauer dem Verhältnis AN/AG. Sinnvoll ist es auch, sich so zu organisieren, das man seine nicht beendeten dringenden Arbeiten problemlos an Kollegen übergeben kann. Auch hier wäre es auf Dauer so: gehst du und dadurch bleibt Arbeit einfach unerledigt/Aufträge können nicht bearbeitet werden, wird sich eher negativ auswirken.


Rotkehlchen

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Soweit ich den öffentlichen Dienst kenne - mein Mann und ich arbeiten beide auch im öD (er Kommune, ich Bund) und ich habe viele Bekannte/Freunde, die auch im öD arbeiten - ist doch dort Gleitzeit sehr verbreitet. D.h., wenn man es schafft mal ein bisschen länger zu bleiben und Pluszeit hat, kann man in solchen Notfällen spontan - oder natürlich auch angekündigt zB wegen Vorsorgeterminen beim Kinderarzt, Kita-Feiern oder was weiß ich - auch mal früher gehen. Und auch Homeoffice/mobile Arbeit ist doch im öD jedenfalls für die typischen Bürojobs immer verbreiteter, so dass man wenigstens die dringenden, unaufschiebbaren Arbeiten auch von zu Hause aus noch erledigen könnte. Wie sieht es denn damit bei dir und deiner Frau aus? Solltet ihr beide häufig Termine/Kundenkontakt o.ä. haben, wo ihr tatsächlich nicht mal eben alles stehen und liegen lassen könnt, wäre es tatsächlich gut, ein Back-Up wie Oma/Opa o.ä. zu haben. Ansonsten denke ich, dass jedenfalls eine/r von euch schon mal früher gehen können müsste im Notfall...


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