Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Krankenversicherung wer zahlt nach 2 Jahre

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Krankenversicherung wer zahlt nach 2 Jahre

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Bader, ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir meine Frage beantworten könnten. Folgende Situation ist leider bei uns eingetreten: Wir wurden im April 2015 Eltern einer wunderbaren Tochter und ich habe bei meinem alten Arbeitgeber 3 Jahre Elternzeit beantragt und 2 Jahre Elterngeld. Mein Mann ist privat versichert und befindet sich in einem Angestelltenverhältnis. Somit ist unsere Tochter seit sie auf der Welt ist auch privat versichert und ich schon immer gesetzlich. Mein alter Arbeitgeber hat meinen Vertrag nicht verlängert und die Filiale geschlossen. Seit Oktober 2015 bin ich beitragsfrei in meiner Krankenkasse sozusagen übers Elterngeld versichert. Meine Tochter wird mit 3 Jahren in den Kindergarten gehen, April 2018. Ich haben mich an mehreren Stellen erkundigt und jeder trifft die Aussage da ich verheiratet bin, mein Mann privat versichert ist, muss ich mich freiwillig gesetzlich mit dem Höchstbetrag versichern, den ich selbst tragen muss! Um ehrlich zu sein sieht das wirklich unser Rechtssystem so vor? Der Staat spart einen Kindergartenplatz, Betreuungsgeld wurde auch wieder abgeschafft soviel ich weis und zu keinem Einkommen meiner Seite müssen wir den Höchstbetrag wegen des Einkommens meines Mannes, wofür er schließlich auch hart arbeitet, bezahlen? Gibt es keine andere Möglichkeit? Vielen Dank im Voraus für ihre Kompetenz. Mit freundlichen Grüßen


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, Leider nein, das ändert sich, wenn Sie wieder eine neue Arbeit gefunden haben. Liebe Grüße NB


Mitglied inaktiv

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ich fürchte, du wirst nur durch einen versicherungspflichtigen job um deinen eigenen versicherungsbeitrag rumkommen (der beitrag bemisst sich aber m.w. nach deinem einkommen, also im geplanten fall bei 0 und nicht am einkommen deines mannes). das ist die crux der privatversicherung, wenn er nicht beamter ist, würde ICH immer jedem davon dringendst abraten, wenn man eine familie gründen will. was ein nicht beanspruchter betreuungsplatz unter 3 mit der krankenkasse zu tun hat verschließt sich mir....


Ninu

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Ja, das ist wirklich schlimm, dass Ihr Eure persönlichen Ausgaben von Eurem Einkommen tragen müsst! Dieses fürchterliche Rechtssystem aber auch! Wäre doch viel besser, wenn das andere Menschen, die für ihr Einkommen auch hart arbeiten über ihre Sozialabgaben finanzieren würden...


Sternenschnuppe

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Nicht jemand anderes ist für Eure Finanzen zuständig, sondern ihr ! Wie Millionen anderer könnt ihr es Euch dann eben nicht leisten, dass Du 3 Jahre Zuhause bleibst. Du bist auch nicht mehr in Elternzeit ohne Arbeitgeber, sondern derzeit Hausfrau. Ungerecht ist das alles nicht, vor allem war Dein Vertrag eh befristet und das absehbar.


mellomania

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ja, so wie du es schreibst ist es. wer sich ohne beamter zu sein privat versichert zahlt immer viel. dann musst du dir halt arbeit suchen und kannst nicht drei jahre daheim bleiben. ihr müsst für euch selber sorgen. warum sollen die leute das tun, die auch hart arbeiten?


Lina_100

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Das ist in dieser Situation wegen der wohl unerwarteten Betriebsschliessung misslich aber rechtlich zutreffend. Für die freiwillige GKV gilt das hälftige Ehegatteneinkommen als maßgeblich, das ist recht schnell der Höchstsatz. Das ist schlicht die Konsequenz der Privatversicherung als Nichtbeamter. Ich hab auch in der Elternzeit meine Beiträge voll selbst getragen und hatte damit rund 450 EUR weniger als gesetzlich Versicherte - allerdings ohne mich zu beklagen. Wer bewusst nichts zum Solidarsystem der GKV beiträgt kann auch nicht davon profitieren. Was Kindergärten damit zu tun haben erschließt sich mir auch nicht, diese werden nicht durch Beiträge zur GKV finanziert.


Sternenschnuppe

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Dann wäre das ohne Betriebsschliessung genau so gewesen. Also eher sehenden Auges, wenn man über das Vertragsende hinaus Elternzeit nimmt ....


Mitglied inaktiv

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Dein Mann und deine Tochter sind privatversichert, entweder weil er Beamter ist oder weil das so eure Entscheidung war. Privatversicherung hat seine Nachteile (teurer, usw.) aber auch Vorteile (Privilegien in der Behandlung). Niemand kann etwas für eure Lebensplanung, die Konsequenzen mit allen Vor- und Nachteilen müßt ihr eben selber tragen.


Lina_100

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Ich hab hier mal unterstellt, dass erwartet wurde, dass der Vertrag verlängert worden wäre. So naiv kann man sonst auch kaum sein ohne sich vorher Gedanken um die KV zu machen.


Himbeere2008

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Du musst nicht in die gesetzliche Krankenkasse eintreten, kannst dich auch gerne Privat versichern. Denk' dran, es gibt bei privat versicherten Kindern auch keine Kinderkrankentage. Falls du in den Genuss kommst zu arbeiten.


Mitglied inaktiv

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....mein mann war freiwillig gesetzlich versichert, weil selbstständig, da wurde mein einkommen nicht zur beitragsberechnung herangezogen.


Lina_100

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Das kann verschiedene Gründe haben: Sie sind selbst in der GKV oder Ihr Mann war ohne Zuschuss oder Beitragsermässigung nachweislich hauptberuflich selbständig und/oder hat über einer bestimmten Grenze verdient. Bei Hausfrauen funktioniert das nicht.


Mitglied inaktiv

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ersteres war der fall, dann weiß ich das jetzt auch! bin ja lernfähig :-) danke. dann ist mir klar, daß so manch gutverdiener die ehefrau nach der elternzeit wieder zum arbeiten schickt....


Andrea6

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...."daß so manch gutverdiener die ehefrau nach der elternzeit wieder zum arbeiten schickt"... Die Frau als willenloses Wesen, das sich nach der Elternzeit gefälligst wieder die Krankenversicherung verdienen soll... Andere Gründe um arbeiten zu gehen gibt`s ja offenbar bei Gutverdienern nicht.


Mitglied inaktiv

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es ist nicht MEIN frauenbild, ich habe das im bekanntenkreis in der tat erlebt. da war das alles perfekt geplant, die kinder, das bv, das elterngeld, eben auch die kv der ehefrau und zwar vom ehemann. macher und machenlasser. gibt es.


Mitglied inaktiv

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Kann ich bestätigen. Ich kenne einige Frauen welche nur wegen Krankenversicherung überhaupt arbeiten gehen.


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kann deinen Ärger verstehen, ist bei mir auch so. Und es war ganz gewiss nicht meine Entscheidung, dass mein Mann sich privat versichert, das hat er lange gemacht bevor wir geheiratet haben. Es ist leider tatsächlich so, dass das Einkommen des Partners angerechnet wird. Das finde ich tatsächlich unfair, nicht, dass es keine Familienversicherung gibt, sondern dass, nur weil man verheiratet ist, ein höherer Beitrag fällig wird.


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