Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Frage für meine Mutter bzgl Unterhalt und JA

Nicola Bader

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Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Frage für meine Mutter bzgl Unterhalt und JA

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Hallo Frau Bader, an Weihnachten habe ich mich länger mit meiner Mutter über meinen Bruder (16 Jahre alt) unterhalten. Sie lebt nicht mit dem Kindesvater zusammen (als er von der Schwangerschaft erfuhr, hat er sie verlassen), bekommt auch normalerweise Unterhalt. Allerdings zahlt er diesen höchstens alle 3 Monate mal und hat zuletzt Anfang des Jahres gezahlt. Er sagte meiner Mutter das er nun selbstständig sei und kein Geld hat um Unterhalt zu bezahlen. Er kümmert sich auch nicht um seinen Sohn und hat auch während seines Angestelltenverhältnis kaum gezahlt. Meine Mutter hat dies auch dem Jugendamt gemeldet, da sie seit der Geburt meines Bruders eine Beistandschaft hat. Das JA mahnt ihn allerdings nur an, weiter passiert dort nichts. Ich hatte ihr geraten damit zum Anwalt zu gehen, worauf sie mir sagte das ihr das JA erklärte, wenn sie damit zum Anwalt geht, wäre die Beistandschaft des JA beendet und sie müsste sich um alles alleine kümmern. Meine Mutter erhält nur eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Die ARGE rechnet den Unterhalt an, wodurch sie keine aufstockende Hilfe erhält. Auch wenn sie gar keinen Unterhalt bekommt. Ist das alles so rechtens? Darf sie sich keinen Anwalt nehmen obwohl das JA sowieso nichts tut und meine Mutter ohne den Unterhalt nicht über die Runden kommt? Mein Bruder macht derzeit sein Abitur und möchte danach studieren, also wird von seiner Seite kaum die Möglichkeit bestehen etwas zum Haushaltseinkommen beizutragen. Vielen Dank und liebe Grüße Angel


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, ich würde einen RA einschalten. Was hilft ihr das JA denn? Der macht eine Auskunftsanfrage u entscheidet dann, wie es weiter geht. Jeder abgeschlossene Monat ist evtl. passé, wenn keine Ansprüche geltend gemacht werden (das kommt darauf an, was das JA gemacht hat u ob ein Titel besteht) Liebe Grüsse, NB


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Hallo Das ist richtig, entweder Anwalt oder Beistandschaft, zusammen geht nicht. Ich empfehle ein Gespräch mit dem Jugendamt, bei dem geklärt wird, welche weiteren Schritte sie gehen können wie Pfändung, Titel etc. Ein Anwalt hat solche Möglichkeiten und sie würde sicherlich Prozeßkostenhilfe bekommen, sodass für sie keine Kosten entstehen. Wenn der Unterhalt vom Vater erst ans JA geht und dann an die Mutter, dann müsste das JA auch bestätigen können, dass nichts eingegangen ist, was dann bei der ARGE vorgelegt werden kann. Sonst prüfen, ob sie Kontoauszüge akzeptieren. Alternativ kann sie auch noch gucken ob sie Wohngeld und den Kindergeldzuschlag erhalten würde, dann müsste sie vielleicht gar nicht zur ARGE ? Alles Gute und vor allem abklären welche Schritte das Jugendamt machen kann, oder ob es besser ist wenn sie sich einen Anwalt nimmt, der vielleicht mehr erreichen kann.


Mitglied inaktiv

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Sie hatte schon mehrere Termine beim JA, aber immer wieder kam die Aussage das sie ihn nur anmahnen können. Pfänden ginge nicht, da er selbstständig ist und kein geregeltes Einkommen hat (angeblich gehts seiner Firma nicht so gut). Der Unterhalt geht direkt an meine Mutter, sie hat aber schon mehrfach lückenlose Kontoauszüge eingereicht und das Jugendamt weiß das da selten was kommt. Die ARGE sagt es muss erst an den Vater gegangen werden da er unterhaltspflichtig ist. In dem Ort wo meine Mutter wohnt, sind die eh reichlich komisch, kenn das aus eigener Erfahrung. Man hat ihr gesagt man kann für sie nichts tun. Sie hat ein Eigenheim, soweit ich weiß gibts da kein Wohngeld, bin mir aber nicht sicher. Ich habe keine Ahnung warum sie so an der Beistandschaft hängt (vor allem da mein Bruder in 2 Jahren eh volljährig ist), denn der Weg über den Anwalt erscheint mir auf jeden Fall sinnvoller. lg Angel


Mitglied inaktiv

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Würde ich dann auch gehen. Vor allem kann der einen Titel erwirken, dann kann man glaube ich 30 Jahre lang pfänden und das auch rückwirkend . Vor allem muss er sich dann richtig nackig machen und alles offenlegen. Steuerschuld und Unterhaltsschuld sind in Deutschland ziemlich haarig. Ich glaube auch bei einem Eigenheim kann man es mit Wohngeld versuchen. Einfach mal Unterlagen für Wohngeld und Kindergeldzuschlag anfordern, ausfüllen und dann weiss Deine Mutter genau Bescheid. Tja, ansonsten habe ich mit 16 nebenher Zeitungen ausgetragen, im Sommer gartenarbeiten, Rasen mähen etc. um mir ein paar Extras leisten zu können.


Mitglied inaktiv

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Es geht ja nicht darum das ER sich ein paar Extras leisten kann, das ist gar nicht die Frage. Wir wurden eh so erzogen das wir etwas für das tun müssen, damit wir es bekommen. Er kann sich schlecht was dazu verdienen, da er bis 16 Uhr in der Schule ist (bei denen ist das normal) und danach geht die Zeit fürs Lernen und die Hausaufgaben drauf. Aber es geht dabei um das ganz normale Leben. Er ist mitten in der Pupertät, meine Mutter sagt immer, er frisst ihr die Haare vom Kopf (habs Weihnachten selbst gesehen *gg*) und wächst natürlich auch. Geschweige denn Sachen für die Schule oder das Busticket. Sein Vater hat sich nie um ihn gekümmert und auch jetzt interessiert es ihn nicht. Meine Mutter bekommt Unterstützung von meinem Stiefvater (getrennt lebend, nicht Vater meines Bruder) und meiner Oma, ansonsten ginge gar nichts mehr. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, gibt es sogar schon einen Titel (weil er sich damals schon geweigert hat), allerdings hilft das ja nun auch nicht weiter. Meine Mutter zweifelt auch an der schlechten Lage seiner Firma, aber das JA kümmert sich halt nicht drum. Unterhalt anmahnen ja, aber dann is Ende -.- lg Angel


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