Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Elternzeit Vater, Chef kommt jeden Tag mit neuen Drohungen

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Elternzeit Vater, Chef kommt jeden Tag mit neuen Drohungen

Kanben

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Guten Tag, meine Frage bezieht sich eigentlich viel mehr drauf, wo man sich Hilfe holen kann wenn der Chef ständig mit irgendwelchen Drohungen kommt um die Einreichung von Elternzeit zu verhindern. Mein Mann möchte gerne im ersten Monat Elternzeit nehmen und dann Zeitversetzt, um eben seinen Aufgaben im Betrieb weiter nachkommen zu können, damit diesem keine Nachteile entstehen, Zeitversetzt noch einmal einen zweiten Monat. Sein Chef meinte beim ersten Anfragen schon "es ginge aber nicht, dass die Arbeit liegen bleibt". Seitdem kommt er ständig mit neuen indirekten Drohungen. Kürzungen der Urlaubstage, aber nicht wie überall geschrieben 1/12, sondern 2/12. Kürzung bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld usw. Es handelt sich um lächerliche 2 Monate und wir wissen langsam nicht mehr was wir machen sollen. Auf Vorschläge alternativer Modelle mit Home Office etc. geht der Chef meines Mannes auch nicht ein. Ausstellung eines neuen Arbeitszeugnis (letzte ist über 10 Jahre alt) wird seit Beginn der Schwangerschaft verweigert. Wo können wir uns Hilfe und Unterstützung holen. Mein Mann liebt eigentlich seine Arbeit und Kollegen, aber das kann es doch nicht sein.


Nicola Bader, Rechtsanwältin

Nicola Bader, Rechtsanwältin

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Hallo, Rein rechtlich kann der Chef da gar nichts machen. Wir sprechen hier vom klassischen Mobbing und das kann er natürlich auch noch nach der Elternzeit betreiben. Liebe Grüße NB


Pamo

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Der Betriebsrat könnte vermitteln, die Gewerkschaft kann beraten. Letztlich werden die deinem Mann ans Herz legen, seine Elternzeit ordnungsgemäß schriftlich anzukündigen, das Thema nicht weiter mit dem Chef zu diskutieren und erst mal abzuwarten, ob der Chef tatsächlich Abrechnungsfehler macht. Erst dann dies schriftlich und sachlich zu klären. Der Chef scheint ja bisher nichts falsch gemacht zu haben, außer dass er viel redet. Natürlich bleibt etwas liegen, wenn er 2 Monate nicht da ist - das ist klar und lässt sich nicht vermeiden - daher würde ich das weder diskutieren noch mich verantwortlich fühlen. Das Zwischenzeugnis sollte er schriftlich anfordern.


KielSprotte

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Die Art des AG ist natürlich fragwürdig, aber grundsätzlich hat er uU nicht unrecht; viele Tarifverträge sehen eine Kürzung von Sonderzahlungen vor für Zeiten in denen kein Entgelt erzielt wird. Da könnte er also sogar im Recht sein. Gibt es einen Betriebsrat? Wenn ja, soll sich dein Mann dort schlau machen.


Himbeere2008

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Elternzeit beantragt man nicht, mein teilt sie dem Arbeitgeber mit. Der AG hat kein Mitspracherecht. Bezüglich der Kürzungen kann im Tarifvertrag evtl. Klarheit geschaffen werden.


desireekk

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Ich rate deinem Mann dringend: Ab sofort jegliche Diskussion um das Thema Elternzeit mit dem Arbeitgeber einzustellen. Wenn der Arbeitgeber es von sich aus anspricht: einfach sagen dass er sich im Moment sowieso noch nicht sicher ist ob er überhaupt Elternzeit nimmt. Und dann fristgerecht einreichen. Wobei zu beachten ist: wenn zu viel Zeit zwischen den zwei Elternzeit Monaten liegt, dann kann er zwischendurch gekündigt werden. Es ist also gut zu bedenken welche Monate gemeldet werden. Und wie schon jemand schrieb: Elternzeit ist ein gesetzliches Recht, das wird nicht beantragt, sondern dem Arbeitgeber einfach nur mitgeteilt. Es ist ein Recht jedes andere auch, manche Arbeitgeber haben das aber immer noch nicht verstanden . Alles Gute! D


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