Physeline
Guten Tag Herr Professor Hackelöer, herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort auf meine Frage vom 1.10.2024. Hierzu hätte ich noch Rückfragen bzw. Verständnisfragen. Sie haben das bisherige ETS beschrieben (NT/Nasenbein/Ductus venosus/Tricuspidalinsuffizienz sowie ßHCG und Papp-A. 2) sowie die Modifikation in Richtung NIPT in der 11. SSW in Kombination mit einer frühe Fein-Organdiagnostik in der 13. SSW. 1. Eine frühe Feindiagnostik unterscheidet sich im Umfang deutlich von dem üblichen Ultraschall im Rahmen des normalen ETS und erfordert auch eine umfassendere Qualifikation, ist das richtig? Meinen Sie daher, man könnte auf das klassische ETS verzichten und beim Spezialisten eine frühe Feindiagnostik plus NIPT machen lassen und diese Kombination wäre aussagekräftiger? Ürigens: Laut Infoblatt meines Gynäkologen wird "im Rahmen des ETS die NT bestimmt, die Vollständigkeit der Exremitäten sowie die korrekte Anlage der Organe inkl. Herz und Gehirn überprüft". Entspricht dies nicht im Grunde einer Art Feindiagnostik? Der Begriff "Feindiagnostik" wird hier nicht verwendet - ansonsten würde es in Kombi mit dem NIPT ja Ihrer Beschreibung entsprechen. 2. Was mich verunsichert, dass mein Gynäkologe das ETS anbietet, aber hierbei statt ßHCG und Papp-A nur den NIPT macht. Alle Fachinformationen, die ich bisher dazu gelesen habe, beschreiben, dass die Bestimmung von ßHCG und Papp-A die Risikobestimmung im Rahmen des ETS ergänzt und aussagekräftiger macht. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, die beiden Werte wären ungenau. Alle Spezialpraxen im Umkreis bestimmen aber immer das ßHCG und Papp-A mit. Ich verstehen nicht, warum mein Arzt davon abweicht. Ich frage mich, ob mir das ETS in dieser Form überhaupt etwas bringt. Finden Sie es sinnvoll, darauf zu verzichten und nur den NIPT durchzuführen? 3. Ist der NIPT in dieser Kombination auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich? Ich habe aktuell bereits die 11. SSW überschritten. In verschiedenen Fachquellen wird immer nur beschrieben, ab wann der Test möglich ist, aber nicht wie lange er möglich ist. Gibt es hier eine Limitierung? Vielen Dank schon mal vorab und beste Grüße
Hallo Physeline, 1. die Möglichkeiten und die Aussagekraft einer "Feindiagnostik" bzw.frühen Organdiagnostik hängt einmal von der Zeit ab,wann dies dirchgeführt wird (je später umso mehr kann man erkennen,vor 13.Wochen (12+5) macht es keinen Sinn) und natürlich von den Kenntnissen der Untersucher.Ein qualifizierter Untersucher kann z.B. auch bereits eine gute Herzdiagnostik und differenzierterer Organdiagnostik durchführen,als ein Untersucher ohne spezielle Ausbildung 2.Wenn man einen NIPT durchführt braucht man keine Biochemie (ßHCG/Papp-A) mehr für eine Risikoberechnung.Jedoch ist die Papp-A Untersuchung in Zusammenhang mit der uterinen Dopplersonografie zur Bestimmung des Präeklampsie-Risikos von Bedeutung 3.Ein NIPT kann während der gesamten Schwangerschaft durchgeführt werden. Alles Gute Prof. Hackelöer
Physeline
Guten Abend Herr Professor Hackelöer, herzlichen Dank erneut für Ihre Antwort! Eine letzte Frage hätte ich noch zum Präeklampsie-Screening. Kann dieses auch noch später nach der 14 SSW durchgeführt werden? Braucht es dafür eine spezielle Qualifikation? Mein Gynäkologe hat es nicht angesprochen. Auf der Seite eines Spezialisten hier vor Ort hingegen lese ich, dass es schon für Erstgebärende als sinnvoll erachtet wird. Wie sehen Sie das? Würden Sie es bei Erst- und Spätgebärenden grundsätzlich empfehlen? Beste Grüße
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