Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Anti-Kell Titeranstieg trotz Kell-negativem Kind und Vater

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Anti-Kell Titeranstieg trotz Kell-negativem Kind und Vater

August11-Mami

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, ich hat Ihnen bereits geschrieben, dass mein Kind letzte Woche in der 13. SSW gestorben ist. Mein Frauenarzt rief mich vor einigen Minuten an und teilte mir das pathologische Ergebnis aus der Unersuchung des Fötus mit. Der Pathologe geht davon aus, dass es sich um einen Gendefekt handelte. Das Ergebnis der genetischen Untersuchung erwarten wir in einer Woche. Nun ist es so, dass mein Mann und ich beide Kell-negativ sind. Somit ist auch das Kind Kell-negativ. Ich habe aber schon seit vor der ersten Schwangerschaft irreguläre Kell-Antikörper im Blut. Festgestellt wurden diese bei einer Blutgruppenbestimmung im Jahr 2009. Während der ersten Schwangerschaft im Jahr 2011 lag mein Anti-K-Titer unverändert bei 1:512. Das Kind ist heute 17 Monate alt. Während der zweiten Schwangerschaft, die nun in einem Abort in der 13. Woche endete, lag der Anti-K-Titer in der 8. Woche bei 1:2000 und in der 13. Woche bei 1:16000. Meine Fragen: Das Kind war ja laut Blutgruppen meines Mannes und mir definitiv Kell-negativ. Kann der hohe Anti-K-Titer trotzdem irgendwelche Auswirkungen auf das Kind haben? Wie kann es sein, dass der Titer wärend der Schwangeerschaft so enorm ansteigt, obwohl das Kind Kell-negativ ist? Gibt es noch andere Faktoren, die den Titer beeinflussen? Ist der extrem hohe Titer von 1:16000 völlig zu vernachlässigen, da das Kind ja Kell-negativ ist oder wie soll man den Wert jetzt weiterverfolgen, auch hinsichtlich einer weiteren Schwangerschaft? Welche weiteren Untersuchungen würden Sie uns empfehlen? Vielen Dank für Ihre Mühe, meine Fragen zu beantworten.


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Beitrag melden

Hallo August-11-mami, das Absterben des Kondes kommt definitiv durch die Chromosomenveränderung und nicht durch den Anti-Kell-Titer,der auch bei negativem Kind so hoch sein kann.Bei einer nächsten Schwangerschaft führt nur die Dopplermessung der Spitzengeschwindigkeiten der Hirngefäße weiter-wie ich es schon beschrieben hatte. Alles Gute Prof.Hackelöer


August11-Mami

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, vielen Dank für Ihre Antwort. Die Chromosenenveränderung war erst einmal die Einschätzung des Pathologen, die aber nicht stimmen muss. Wie ich heute erfahren habe, wusste der Pathologe bei dieser Einschätzung auch nichts von dem hohen Anti-K-Titer von 1:16000. Evt. hätte er sonst eher den Verdacht auf Hydrops infolge einer Hämolyse gehabt. Weiterhin ist ja nicht auszuschließen, dass der hohe Antikörper-Titer Auslöser für den Tod des Kindes ist. In diesem Fall wäre noch ungeklärt, weshalb sich die Antikörper gebildet haben, weil ja mein Mann und ich Kell-negativ sind. Gemäß Transfusionsmediziner kann es in sehr seltenen Fällen zu einer Spontanmutation (Vater K-, Mutter K-, Kind K+) oder einer Kreuzreaktion mit irgend etwas kommen. Ich habe in dem Lehrbuch "Sonographische Diagnostik in Gynäkologie und Geburtshife - Band 2 Geburtshilfe" Intenet-Link: http://books.google.de/books?id=nW9nTd6_D3MC&pg=PA184&lpg=PA184&dq=kell+hydrops&source=bl&ots=sGUubp5XSN&sig=k9B6FRB5tZBmW8Xyo04SMa_P8CI&hl=de&sa=X&ei=o6YCUaiYHMXMtAaal4CIBg&ved=0CGIQ6AEwBg#v=onepage&q=kell%20hydrops&f=false folgendes gelesen: "Typischerweise findet sich in späteren Schwangerschaften ein früherer Beginn des mütterlichen Antikörperanstiegs (bzw. ein a priori höherer Titer als in vorangegangenen Schwangerschaften) mit früherer ausgeprägter Fetaler Anämie." Dieser Satz heißt für mich ja, dass es in der nächsten Schwangerschaft noch früher als in der 13. Woche zu einer Hämolyse kommen wird und die Chance auf ein gesundes Kind nicht sehr noch ist. Was meinen Sie? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, ich befinde mich in der 15. Schwangerschaftswoche und bei mir wurde festgestellt, dass ich den Antikörper Kell habe. Ab wann kann man die Blutgruppe (insbesondere den Kell-Faktor) beim ungeborenen Kind feststellen, damit man weiß ob Komplikationen auf einen zukommen könnten? Wäre das durch eine Fruchtwas ...

Lieber Herr Doktor hackelöer Ich habe mal eine Frage ich verfolge hier im Forum manchesmal Einträge bezüglich Unverträglichkeiten in der Schwangerschaft bei bestimmten Blutgruppen Konstellationen ich habe Blutgruppe AB positiv bin auch kell positiv meine Frage nun hat das irgendwelche Auswirkungen bei einer Schwangerschaft eine andere Frage ist ic ...

Guten Abend Herr Prof. Hackelöer, ich habe heute von meiner Frauenärztin erfahren, dass der Antikörper-Suchtest positiv ausgefallen ist. Ich habe Kell-Antikörper. Es handelt sich um meine zweite Schwangerschaft. Meine Frauenärztin konnte mir hierzu leider nicht viel sagen. Angesichts des "Wissens", das ich mir nun selbst angelesen habe bin ich ...

Hallo Herr Professor Dr. Hackelöer, ich bin zurzeit in der 10. SSW Woche, es handelt sich um meine erste Schwangerschaft. Ich bin Kell-negativ, während mein Mann Kell-positiv ist. Ob er das Merkmal homozygot oder heterozygot vererbt wissen wir leider nicht. Bei der Erstuntersuchung beim Frauenarzt wurde mein Blut untersucht und es konnten keine ...

Hallo Herr Prof.Dr.Hackelöer, Ich bin auf Sie gestoßen, da ich in einem Beitrag schon mal was von diesem scheinbar „seltenen Fall“ gelesen hatte bei Ihnen hier im Forum. Ich habe 2018 ein gesundes Kind auf die Welt gebracht (keine Komplikationen in der SS) hatte jetzt im Jahr 2022 zwei Frühaborte und einen SS Abbruch wg. Der diagnose fetaler A ...

Lieber Prof. Dr. Hackelöer, bei mir wurden Antikörper (Anti-Kell) gefunden. Jedoch sind sowohl der Kindsvater als auch ich laut Blutgruppenbestimmung Kell-negativ (kk). Demnach müsste das Kind auch Kell-negativ sein, oder? Welche Auswirkungen können die Antikörper dann noch auf das Kind haben? vielen Dank für Ihre Antwort und liebe Grüße  ...

Leider trage ich das Kell-Antigen homozygot positiv (K,K). Mein Mann wurde noch nicht getestet, wird wohl aber negativ sein (k,k). Meine Schwester und meine Mutter sind schon mal Kell positiv.  Die Auswertung der Genotypen stehen noch aus.  Meine Schwester und ich haben die Blutgruppe A+, meine Mutter AB. Alle 3 haben dieselben Rhesus-Unterfaktor ...

Sehr geehrter Herr Professor,  Ich bin durch eine Information meiner Frauenärztin sehr in Sorge. Ich erfuhr heute telefonisch, dass in meinem Blut Kell-Antikörper gefunden worden sind. Ich selbst bin eigentlich Kell-Negativ, bei meiner ersten Schwangerschaft wurden auch keine Antikörper gefunden. (Jetzt 2. Schwangerschaft, 8.Ssw). Sie sagte nun ...

Hallo Herr Professor,  Ich hätte noch eine kurze Rückfrage. (Hatte schon unter Ihrer Antwort auf meine Frage gestern geschrieben, aber ich weiß gar nicht, ob das bei Ihnen überhaupt ankommt. Daher nochmals kurz auf diesem Weg). Vielen Dank zunächst für Ihre Antwort gestern. Ich bin nun aber leider gar nicht mehr so sicher, ob bei mir über ...

Lieber Herr Hackelöer, ich bin in der 20 SSW und wir haben gestern heraus gefunden, dass meine Tochter (1. Schwangerschaft) Kell positiv ist. Mein Mann ist auch Kell positiv und ich bin leider Kell negativ. Meine Tochter wurde in der 31. SSW aufgrund eines Blasensprung per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Im ersten Antikörpersuchtest in der 7 S ...