Hashomy
Liebe Expertinnen, unser mittlerweile fast vierzehn Monate alter Sohn macht mir momentan wieder einige Gedanken bezüglich seines Essverhaltens. Bis vor gut einem Monat hat er alles, wie wir es ihm gegeben haben, gerne genommen und auch meist restlos aufgefuttert. Mittlerweile schleicht sich da aber leider eine Änderung seinerseits ein, die mir so gar nicht gefällt: ich biete ihm täglich zum Frühstück ein belegtes Brot (mit Wurst oder Frischkäse, manchmal auch Scheibenkäse) an, das er bis vor kurzem noch heiß und innig geliebt und verspeist hat, dazu eine Tasse Milch. Mittags dann einen Gemüse-Kartoffel(-Fleich)-Brei und Wasser, abends Hirse-Milch-Brei (eine Zeit lang haben wir es mit Brot versucht, was ihm aber abends definitiv mit seinen viereinhalb Frontzähnchen noch zu anstrengend zu kauen ist). Als Zwischenmahlzeiten am Vor- und Nachmittag bekommt er einmal täglich Obst, ein Joghurt, wahlweise eine Reiswaffel oder Zwieback, ab und an bis zu drei Hipp-Babykeksen, über den Tag verteilt bis zu zwei Gläsern Wasser, je nach Terminplanung, ob wir den ganzen Tag zu Hause oder unterwegs sind. Seit ein paar Wochen nun hat er anscheinend den ganzen Tag nur Hunger, schmatzt ständig mit bettelndem Gesicht vor mir herum, weigert sich zu jeder Mahlzeit, das zu essen, was er sich grade nicht selbst ausgesucht hat und weint ohne Ende, wenn man nach erfolglosem Essensversuch die Mahlzeit abbricht und keine "ihm schmeckende" Alternative mehr anbietet. Tageweise isst er morgens sein Brot komplett auf, ein anderes Mal fängt er während des Kauens an, die restliche Scheibe mit den Händen zu zerkleinern und sie absichtlich mit einem stimmlich untermalten "Bumm" auf den Boden zu werfen. Dann schimpfen wir mit ihm, erklären ihm, daß man Essen nicht durch die Gegend wirft mit dem Ergebnis, daß er wieder endlos weint und jegliche weitere Nahrungsaufnahme verweigert. Den Mittagsbrei mag er momentan überhaupt nicht mehr. Beginnt kurz nach der morgendlichen Zwischenmahlzeit wieder zu schmatzen und wenn er dann seinen Brei essen soll, nimmt er entweder nur ein, zwei Löffel davon und ist dann zu müde zum Weiteressen oder möchte gar nicht erst anfangen, ihn zu essen. Mit dem Abendessen dann das gleiche Spiel. Ich reagiere gleich, wenn ich merke, daß er beginnt müde zu werden und mich anschmatzt, in letzter Zeit aber funktioniert es dann nicht mehr. Ich habe generell das Gefühl, weil er den ganzen Tag nur schmatzt (das tut er allerdings auch, wenn er Zähneputzen möchte), daß er sich entweder nicht richtig satt isst bei den einzelnen Mahlzeiten, daß ihm irgendwie gar nichts mehr schmeckt und er oft einfach zu müde dafür ist, obwohl wir lange einen positiven Rhythmus hatten, wo es wunderbar mit dem Essen klappte. Er hat bisher auch (leider) erst eine Woche lang nacheinander durchgeschlafen, mittlerweile braucht er wieder jede Nacht etwas zu trinken (Milchfläschchen - Tee oder Wasser schlägt er mir aus der Hand und hört nicht auf zu schreien, bis er die Milch bekommt). Bin so langsam ratlos, wir sind total aus dem Rhythmus und ich weiß nicht, wie wir da jetzt wieder einen geregelten Ablauf reinbekommen sollen?!?! Letzte Woche Montag wurde bei ihm eine Mittelohrentzündung diagnostiziert, die bis heute antibiotisch behandelt wurde, sein Verhalten seitdem ist ansonsten ganz normal. Was können wir tun? Danke für die Hilfe! Hashomy
Veronika Klinkenberg
Liebe Hashomy, in Ihrem Fall fällt es mir nicht ganz leicht aus der Entfernung die Situation zu beurteilen. Bei frischgebackene Kleinkindern ist es ganz typisch, dass sich die Essenssituation verändert. Denn in diesem Alter gibt es einen großen Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung. Gegen Ende des ersten bzw. zu Beginn des zweiten Lebensjahres fängt ein sehr spannender Abschnitt in der Entwicklung eines Kindes an: es entdeckt seinen eigenen Willen. Und es entdeckt, dass es Einfluss hat und mit seinem Verhalten die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich ziehen kann. Sich auf diese Eigenwilligkeit und das damit verbundene Essverhalten um zu stellen, fällt uns Eltern oft schwer. Hier ist es wichtig möglichst gelassen und ruhig vorzugehen und das Essverhalten möglichst nicht zum Thema werden zu lassen und weiterhin für die richtigen Voraussetzungen zu sorgen. Der Speiseplan den Sie beschreiben gefällt mir gut. Bleiben Sie weiter dabei, bieten gesundes Essen zu regelmäßigen Zeiten in einer angenehmen Atmosphäre an. Was mich aber bei Ihrem Text stutzig macht, ist das Schmatzen von dem Sie schreiben. Dann reagiert Ihr Spatz sehr empfindlich, ist unruhig, anstrengend und anhänglich. Am Ende schreiben Sie von einer Mittelohrentzündung, die antibiotisch behandelt wurde. Eine Mittelohrentzündung mit einer entsprechenden Behandlung ist eine Erkrankung, die sicher ihre Vorboten hat, sich auf den ganzen Organismus auswirkt und längere Zeit benötigt, bis alles überstanden ist. Die schmatzenden Mundbewegungen können mit der Erkrankung zusammenhängen. Sie sorgen für einen Druckausgleich und können so eine Erleichterung bringen. Während solcher Zeiten ist es normal, dass die Ernährung aus den Bahnen läuft und wie Sie schreiben aus dem Rhythmus kommt. Jetzt ist es wichtig, dass Sie in dieser unangenehmen Phasen vor allem für den Kleinen da sind. Kuscheln Sie viel mit ihm und geben Sie ihm Geborgenheit, versuchen Sie die Zeit geduldig zu überstehen. Ernähren Sie ihn verwöhnend. Lassen Sie beim Arzt, evtl auch HNO-Arzt, auch noch einmal abklären, ob tatsächlich alles abgeheilt und überstanden ist. Ist die Erkrankung wieder vorbei, normalisiert sich das Verhalten sicher wieder und Sie können wieder entspannt ans Löffeln gehen. Dann wird Ihr Junge sicher bald wieder in ein besseres Essverhalten finden. Ich wünsche, dass alles rasch wieder in die gewohnten Bahnen kommt. Veronika Klinkenberg
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