Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Wie viel und oft muss ein fast 10 Monate altes Baby essen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Wie viel und oft muss ein fast 10 Monate altes Baby essen?

AHelsper

Liebe Expertin, mein Sohn ist jetzt 9 Monate und 2 Wochen alt. Er ist ca. 73 cm groß und wiegt ca. 9,5 kg. Er ist ein sehr aktives Kind und kann keine 5 Minuten Ruhe geben, daher haben wir bereits seit Monaten auch Schlafprobleme (man könnte ja etwas verpassen). Nachdem ich nun schon beim Kinderarzt, Naturheilpraktiker und Ostheopathen war, wende ich mich an Sie, da ich allmählich verzweifel. Ich hatte letzte Woche tatsächlich das Erfolgserlebnis, dass mein Sohn zwei Nächte durchgeschlafen hat. Dies brachte mich auf die Idee, dass die Nachtruhe in Verbindung mit dem Essen steht. Da ich von keinem eine klare Antwort erhalte, wie ich das mit dem Füttern "richtig" mache, wende ich mich nun an Sie. Ich habe momentan das Gefühl, dass mein Tag nur noch aus füttern und wickeln besteht. Vielleicht haben Sie ein Tipp für mich. Unser Tagesablauf sieht momentan so aus: zwischen 7.00 und 7.30 Uhr: Aufstehen, dann waschen und anziehen dann gibt es Milch (momentan 140 ml Folgemilch 3, da ich gegen 9.00 Uhr noch Brei geben möchte) gegen 9.00 Uhr: GOB (zwischen 50 - 100 g) gegen 10.30 und 11.15 Uhr wird der Kleine müde, dann gibt es Milch (170 ml Folgemilch 3) - diese braucht er um herunter zu kommen und zu schlafen gegen 13.30 Uhr wacht er wieder auf ca. 13.45 - 14.00 Uhr Gemüsebrei mit etwas Obst als Nachtisch (insgesamt ca. 200 - 220 g) - allerdings ist es meistens Gemüsebrei ab dem 4. und 6. Monat, da er noch keine Zähne hat und sich mit dem dickeren Brei sehr schwer tut. Ich gebe ihm alle 3 Tage den dickeren Brei, damit er sich allmählich daran gewöhnt. gegen 15.30 Uhr trinkt er nochmal 200 ml Folgemilch 3 (er würde theoretsch auch nach dem Gemüsebrei noch 100 ml Folgemilch trinken, würde dann aber auch um 15.30 wieder Milch fordern. gegen 18.00 Uhr bekommt er Milchbrei (ca. 80 - 140 g), da er später nur 3 - 4 Löffel isst und zu müde ist gegen 19.00 Uhr nocheinmal eine Folgemilch 3 zum herunterkommen und zum schlafen gehen (140 ml - 170 ml) Somit kommen wir auf eine Gesamtfüttermenge von ca. 650 - 730 ml Folgemilch 3 und ca. 400 g. Brei. Zu allen Breimahlzeiten und auch zwischendurch bekommt er Wasser oder Fencheltee (alles andere trinkt er nicht). Hier kommen wir auf eine klägliche Menge von ca. 50 ml pro Tag. Ich gebe ihm das Getränk überwiegend aus einem Fläschchen mit 2er Sauger und mittags aus einer Trinklernflasche (aber dann sieht er meistens aus wie geduscht). Außerdem macht er beim Breifüttern IMMER den Mund auf, wenn ich mit dem Löffel komme - auch wenn er dabei meckert. Selbst beim Breifüttern hält er keine Ruhe, daher ist es häufig ein Breizielschießen anstatt ein Füttern, d. h. ich muss viel Geduld aufbringen, um den Mund zu treffen, weil er nach links, rechts, oben und unten guckt. An den beiden Tagen, als er durchgeschlafen hat, kam ich auf eine Gesamtfüttermenge von 650 - 790 ml Folgemilch 3 und 430 - 530 g Brei (Abendbrei war Milchbrei aus Schmelzflocken). Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass er, wenn er abends 170 ml Milch bekommt, sehr unruhig ist und ich 5 - 6mal noch nach ihm schauen muss bzw. ihn sogar aus dem Bett holen muss. Da er bei größeren Mengen immer wieder Brei oder Milch spuckt (auch nach 2 Stunden noch), habe ich das Gefühl, dass er zwar die Menge braucht, der Magen aber noch nicht groß genug ist. Außerdem kann ich ihn nach dem Essen nicht ruhig halten, so dass er direkt lostobt. Auch die Trinkmenge lässt er nicht erhöhen, auch wenn ich ihm alle halbe Stunde die Flasche (habe schon verschiedene Flaschen getestet) anbiete. Ich hatte vor einiger Zeit das Glück, dass er 100 - 125 ml getrunken hat (ein Durstlöscher aus roten Früchten), daher dachte ich, dass ich jetzt den Durchbruch habe und kauft gleich 5 Flaschen davon ... schon während der 1. Flasche verweigerte er das Getränk und das war's dann auch schon wieder. Zu der Zeit hat er noch 750 ml Milch getrunken und 200 g Brei gegessen. Wie Sie sehen bin ich am füttern, füttern, füttern. Keine Zeit mehr für Einkaufen oder sonstiges. Das kann doch nicht sein! Da ich das Gefühl habe, dass er vom Brei satter wird, würde ich ihm gerne mehr Brei geben, aber er isst ihn nicht. Er besteht auf seine Milch. Ich habe sogar an 2 Abenden versucht die Milch mit Reisflocken anzudicken ... auch da hatte ich eine schlaflose Nacht. Ich habe das Gefühl mein Sohn ist ein Fass ohne Boden ... wenn ich weniger Milch fütter, isst er dadurch nicht mehr Brei ... er wacht nur nachts noch häufiger auf und ich darf ihn dann füttern (was ich versuche zu vermeiden). Bitte helfen Sie mir: Wie viel sollte mein Sohn in dem Alter essen? Wie viel Milch sollte er trinken? Wie oft muss er gefüttert werden? Ich weiß momentan nicht mehr weiter! Sorry für die ausführliche Beschreibung, aber ich möchte, dass Sie einen Gesamtüberblick erhalten, um mir dann evtl. besser helfen zu können.


Liebe „AHelsper“, gerne helfe ich Ihnen weiter. Zunächst einmal vorweg folgende Information für Sie. Das nächtliche Aufwachen hängt nicht immer ursächlich nur mit der Ernährung zusammen, auch wenn das immer so angenommen wird. Damit ein Baby einmal nachts länger „durchhält“ ohne zu essen, muss es generell reif dafür sein. Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich dann selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Aber hier gibt es keinen „Standard“. Es gibt auch Kinder, die nichts verpassen möchten auch nachts, wenn sie interessanter Geräusche hören oder einen Lichtschein im Flur sehen! Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Seien Sie bei Ihrem Schatz, zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Manchmal ist es Hunger, mal Durst oder eben einfach weil geträumt wurde. Auch bei bestimmten Entwicklungsschüben oder bei kommenden Zähnen schlafen die Kleinen schlechter ein und durch. Zu dem „ständigen Essen“ – Das ist wirklich zu viel und zu häufig! Die Verdauung Ihres Kleinen hat ja kaum Zeit zur Ruhe zu kommen. Erfahrungsgemäß kommen Kinder im Alter Ihres Sohnes mit drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten gut zurecht. Außerdem wäre es empfehlenswert den Milchanteil im Speiseplan Ihres Sohnes zu reduzieren. Bis zum ersten Geburtstag reichen 400 bis 500 ml/g Milch und Milchhaltiges (wie Milchbrei) aus. Sie haben es schon selbst richtig erkannt, Brei macht im Alter Ihres Sohnes satter macht als Milch - das stimmt. Bieten Sie Ihrem Sohn also einfach weiterhin geduldig die gewünschten Breie an. Ich bin mir sicher, wenn Sie weiterhin mit so viel mütterlicher Geduld den Brei anbieten, klappt es bald immer besser. Mittags klappt das doch schon ganz wunderbar. Bieten Sie Ihrem Sohn ruhig auch am Nachmittag (derzeit 15:30) satt dem Fläschchen lieber nochmal einen Brei an. Ich bin mir sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner bald mehr Brei löffeln. Ihr Speiseplan könnte mal so aussehen: gegen 7:30 Uhr: Flasche Folgemilch gegen 10:00 Uhr Getreide-Obst-Brei (so viel er mag, gerne etwa 200g) gegen 13:30 Uhr Menü (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei) mit Obst als Nachtisch gegen 16:00 Uhr Getreide-Obst-Brei (so viel er mag, gerne etwa 200g) + etwas zum Knabbern oder Mümmeln (Hirsekringel funktioniert meist auch ohne Zähne ;)) je nach Gesamt-Milchmenge später auch mal etwas Babyjoghurt dazu gegen 18:30 Uhr Milch-Getreide-Brei (so viel er mag, gerne etwa 200g) Vielleicht gelingt es Ihnen nach und nach die „Einschlaffläschchen“ auszuschleichen. Die Fläschchen sind recht groß und verdrängen auch den Hunger auf die feste Kost. Abends wäre das auch gut für die kommenden Zähne. Das Fläschchen einfach nach Ihrem Empfinden verdünnen, also immer weniger Milchpulver zugeben bis nur noch abgekochtes Wasser in der Flasche ist. Etwas Wasser oder Tee (später abends vor dem Zähneputzen) können ein genauso lieb gewonnenes Ritual werden, wie ein Milchfläschchen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und alles Gute, Annelie Last


Lily_Zwillingsmama

Liebe AHelsper, Ich wollte nur raten im keinen Fall das Baby so heufig zu füttern! Meine Zwillinge (Extremfrühchen (24+6) mit Horror Anfang) schlafen die Nacht durch seit sie ca. 6 Monate sind. Sie schlaffen um 19h00 oder spätestens 19h30 ein und schlafen bis 6h30 oder 7h. Manchmal sind sie Nachts kurz wach, aber dann schlafen sie wieder ein. Ich gebe Nachts kein Essen. Wenn Dir es helfen kann, schreibe ich wie mein Tagesablauf aussieht (jetzt sind sie 12 Monate und ca. 9 korrigiert): 6Uhr30 / 7Uhr Erste Mahlzeit. (200 oder 235 Ml Folgemilch 1) Danach ruhige Spielzeit! 7Uhr30 / 8Uhr bis ca. 9Uhr30 Vormittag Schlaf. 10Uhr30 / 11Uhr Zweite Mahlzeit. (Milchbrei/Getreide mit Obstpuree (Banane/Äpfel/ Birne/Mango) ca. 200 Ml.) Danach Spielzeit, etwas Sport (turnen, was neues probieren..etc.) 12Uhr -13:30 / 14Uhr- Mittagsschlaf 14Uhr - 14Uhr30 Dritte Mahlzeit (Gemüsebrei (Karotten/Pastinaken/Kartoffel/Zuchinni/ der Broccoli/ mit Paar Löffelchen Bio Raspöl) + etwas frisch gepresstes Orangensaft und 2. Mal pro Woche etwas Fleisch oder Fisch dazu). Danach Spielzeit mit Musik oder Spaziergang draußen wenn das Wetter erlaubt. 16Uhr - 17Uhr / 17Uhr30 Nachmittagsschlaf. Danach sehr ruhige Spielzeit! 18Uhr - 18Uhr30 Letzte Mahlzeit (200 oder 235 Ml Folgemilch 2 oder Milchbrei und nur etwas Pre-Milch zum trinken. ) 19Uhr-19Uhr15 Gute Nacht Schlaf bis ca. 6Uhr30 / 7Uhr morgens. Tagsüber gebe ich manchmal inzwischen etwas Wasser zu trinken oder Tee (ca. 20 Ml.). Vor dem Schlaf lüfte ich immer das Zimmer. Vor dem Essen oder/und nach dem Essen werden die Kinder gewickelt. Inzwischen, wenn es nicht nötig ist, störe ich sie nicht und wecke nie. Nur selten wenn sie wach werden müssen wegen Ärztlicher Besuch oder wenn der Nachmittagsschlaf zu lange dauert. Ich muss ehrlich sagen das macht das Leben echt einfacher für uns alle. Die Kinder sind ruhig und entspannt aber auch energisch und fit trotz schreckliche Anfangszeit. Wir, Eltern haben Abends Zeit für uns. Natürlich sind alle Kinder etwas anders aber mein großer Rat an alle Mamis, bitte ROUTINE/PLAN angeben, immer zu gleiche Zeiten füttern und schlaffen lassen. Schlaffen sie meistens gut in eigenem Bettchen. Nicht zu viel und heufig füttern, Ruhe geben, nicht zu warm ankleiden, und frische Luft ins Zimmer lassen. Ich hoffe diese Information hilft : Liebste Grüße, Lily mit Emily & Sophie


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