Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

welche Ernährung für übergewichtigen Dreijährigen?

Frage: welche Ernährung für übergewichtigen Dreijährigen?

Mama_Mümmel

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Hallo ich mache mir zur Zeit Sorgen um das Essverhalten meines Sohnes. Er wird in 4 Wochen 3, ist 1m groß und wiegt 18kg. Seit ein paar Wochen ißt er am liebsten pausenlos, fragt ständig nach etwas zu essen und nach Süßigkeiten. Er war immer schon groß und schwer (4240g bei 55cm bei der Geburt) und war bei allen U´s meist auf der 90er/97er Perzentile. Wir beobachten auch, dass er phasenweise so "reinhaut", meistens wächst er anschliessend. Er klagt auch momentan wieder über Beinschmerzen... Jedenfalls ernähren wir uns bewusst, gesund und fettarm. Es gibt natürlich auch Süßes- aber wenn ich es beeinflussen kann, in kleinen Mengen und in Maßen. (das sieht bei Omas schon mal anders aus...) Jetzt suche ich speziell nach einem 1,5% Fruchtjoghurt, der nicht so künstlich schmeckt, und am liebsten max. 150g hat- Bisher habe ich für meinen Sohn den bio-Joghurt aus dem Aldi gekauft, weil der toll schmeckt. Ist nur leider 3,5% Fett drin- das ist ein Punkt, an dem ich ihm die Energiezufuhr reduzieren möchte. Können Sie mir einen empfehlen? Das nächste Problem ist, dass er kaum etwas trinkt. Ich biete ihm immer schon zum trinken nur Wasser an, Milch gibt es nur zu besonderen Frühstücken oder nachmittags/abends zu einer Mahlzeit. Ich will nicht mit Apfelschorle anfangen- die trinkt er auch hin und wieder, dann auch gerne, aber ich will ihn nicht daran gewöhnen. Oder seh ich das zu eng? Verstärke ich daduch seine Lust auf Süßes? Hunger kann er meiner Meinung nach nicht immer haben, wenn er nach etwas zu essen fragt. Manchmal hilft es, ihn abzulenken und manchmal muss er eben einfach mal den Frust aushalten, dass es jetzt sofort nichts gibt, sondern erst wenn das und das vorbei ist... Ich weiss auch, dass Bewegung wichtig ist. Gerade jetzt in der trüben Jahreszeit ist es drinnen nicht immer einfach, dem gerecht zu werden- haben Sie Tipps für mich? Ich wäre sehr dankbar! Viele Grüße


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Liebe „Mama_Mümmel“, ich finde es sehr gut und auch wichtig, dass Sie Ihr Söhnchen hier unterstützen und ihm zu einem gesunden Essverhalten helfen möchten. Die Gewichtsentwicklung macht immer wieder einmal Sprünge und es gibt immer wieder einmal Phasen, in denen Kinder besonders viel Appetit haben und wie Sie schreiben „reinhauen“. Das ist normal. Gehen Sie das möglichst gelassen an, denken Sie vor allem nicht an Diät oder ähnliches, sondern versuchen Sie die Grundlagen einer gesunden Ernährung umzusetzen und schaffen Sie vor allem die nötigen Voraussetzungen. Dann kann nichts schief gehen. Wichtig ist ein Angebot an vielfältigen und ausgewogenen Speisen, dann besteht nicht die Gefahr, dass ein Kind zu viel, zu wenig oder das Falsche isst. So sollte der Speiseplan reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Getreide und Obst enthalten. Mischen Sie immer wieder Vollkornprodukte (Brot, Nudeln etc.) dazu, denn diese sättigen besser. Tierische Lebensmittel wie Milch, Milchprodukte, Fleisch und Wurst sollten mäßig enthalten sein. Haben Sie denn schon einmal versucht Früchtejoghurts selbst aus Naturjoghurt mit frischem Obstpürree oder einem Löffelchen zuckerreduzierter Marmelade zu mischen. Sie können auch ein gekauftes fertiges Fruchtjoghurt mit fettreduziertem Naturjoghurt „strecken“. Anstelle eines dritten Nachschlags oder auch zwischendrin ist es sehr sinnvoll etwas zum Trinken anzubieten. Was regelmäßiges Trinken anbelangt, ist Ihr Vorbild vor allem gefragt. Trinken Sie selbst sehr viel vor und zusammen mit Ihrem Jungen. Kinder lernen ein gesundes Trinkverhalten wie das Essen besonders durch nachahmen. Natürlich ist Wasser erste Wahl, aber wenn Sie eine Saftschorle mit 2-3 Teilen Wasser verdünnen, spricht nichts dagegen. Süßigkeiten sind zwar ernährungsphysiologisch überflüssig, aber in unserer Ernährung nicht weg zu denken. Ab und zu dürfen es „kleine Sünden“ sein. Denn alles was Sie Ihrem Kind bewusst vorenthalten kann besonders faszinierend und interessant werden. Es ist aber richtig, dass Sie das Angebot begrenzen und täglich nur eine Kleinigkeit (ein Händchen voll Gummibärchen, 1 Doppelkeks, ein Stückchen Schokolade, 1 kleines Stückchen Kuchen oder ein kleines Fruchteis) geben. Sicher können Sie mit Oma sprechen, denn der Kleine freut sich genauso über ein Pixibüchlein oder einfach nur Zeit, die ihm Oma widmet. Ansonsten könnten Sie eine Schatztruhe anlegen, da wandern dann mitgebrachte Süßigkeiten hinein und dürfen in den üblichen Mengen verspeist werden. Eine sehr große Rolle spielt, wann und wie die Mahlzeiten verspeist werden. Empfohlen werden 3 Hauptmahlzeiten und 1-2 Zwischenmahlzeiten zu festen Zeiten in ruhiger Atmosphäre. Essen allein z.B. vor dem Fernseher und fehlende Regelmäßigkeit dagegen sind Bedingungen, die „dick“ machen können. Der 3.Punkt auf den Sie Einfluss nehmen können sind die Verhaltensregeln während des Essens. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten und ermuntern Sie Ihr Söhnchen in Ruhe zu essen. Achten Sie dass keine Ablenkung stört: Spielzeug, Bilderbüchlein gehören nicht auf den Tisch. Essen ist keine Nebenbeschäftigung. Spielen und Lesen lenken ab und verführen dazu, mehr zu essen oder aber das Essen zu vergessen. Ihr Kind darf bei den Mahlzeiten entscheiden wie viel es von dem Angebot isst. Ganz wichtig ist auch die Bewegung, da haben Sie Recht. Natürlich ist es in der trüben Jahreszeit nicht so leicht wie im Frühjahr und Sommer. Vor Ort gibt es aber Sportvereine, kirchliche Einrichtungen, Krankenkasse, die sicher Angebote bieten, die Sie mit Ihrem Jungen nutzen können. Gemeinsam macht es ohnehin mehr Spaß sich zu bewegen. Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, aber bleiben Sie am Ball und unterstützen Ihren kleinen Schatz. Alles Gute dabei und ganz herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


Mona010

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Huhu! Ich finde es toll, wie viele Gedanken Du Dir bereits gemacht hast!! Die Richtung ist auf jeden Fall schon mal sehr gut. Ich würde ihn zu den 3 Hauptmahlzeiten soviel essen lassen, von dem was Du auf den Tisch stellst, wie er mag. Zusätzlich kannst Du zwei Zwischenmahlzeiten anbieten, zu denen es nur eine begrenzte Menge gibt. Was nie zuviel sein kann ist rohes Gemüse. Wenn er also unbedingt noch etwas essen möchte, dann gebe ihm einfach eine Karotte oder Gurke etc.. Oft wollen sie dann eh nicht mehr ;) Fett ist an sich nichts schlechtes und ich würde den Fettgehalt im Joghurt auch nicht reduzieren. Ein Joghurt am Tag mit normalen Fettgehalt ist nicht zuviel. Du könntest ihm Naturjoghurt geben und einfach einen Löffel Obstmus mit hinein rühren oder Du gibst gleich frisches Obst mit hinein. Als Zusätze könntest Du z.B. auf Babyobstgläschen zurück greifen oder Du raspelst einen Apfel, eine Birne oder wenn er mag Tiefkühlbeeren. Obst kann er schon zuviel essen. Da nach Möglichkeit den Apfel z.B. mit Schale anbieten, damit er was zu tun hat und nicht alles in kleine Stückchen vorschneiden. Mehr als eine Banane am Tag würde ich ihm nicht geben. Auf jeden Fall rate ich Dir dazu, dass Du ihm nicht vermittelst, dass er zu dick ist und aus diesem Grund nicht mehr bekommt oder nichts süßes etc. Bezüglich der Süßigkeiten würde ich mit allen, die ihn versorgen besprechen, dass er eine feste Menge pro Woche bekommt. Wann er die isst kann er sich selbst aussuchen. Oder Süßigkeiten gibt es immer am Sonntag zur Nachmittagszwischenmahlzeit. In seinem Alter kann er schon verstehen, dass es für besondere Sachen auch besondere Zeiten gibt. Die Kinder leiden sehr darunter, wenn man ihnen vermittelt, dass sie zu dick sind. In diesem Alter können sie nichts dafür!!! Es ist auf jedem Fall eine Frage des Angebots. Bitte dieses noch ein Mal wirklich genau überdenken und auch mit den Großeltern diesbezüglich sprechen. Zu trinken einfach nur Wasser geben und er wird, wenn er keinen Druck bekommt, schon soviel davon trinken, wie er benötigt. Durch ständiges anbieten und "aufdringlich sein" kann man evtl. das Gegenteil erreichen. Evtl. hört er dann nicht mehr auf sein Durstgefühl. Liebe Grüße Mona


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