Januarkind15
Liebe Expertinnen, meine Tochter ist fünfeinhalb Monate alt. Da ich in einem guten Monat wieder arbeite (mein Partner bleibt dann zu Hause), haben wir mit der Beikost begonnen, als sie vier Monate alt war und mittlerweile auch den Abendbrei eingeführt. Anfang August soll der Obst-Getreide-Brei und dann morgens die Milchflasche dazu kommen. Besonders der mittägliche Gemüsebrei wurde in den ersten Wochen zunehmend besser angenommen, so dass sie vor kurzem einmal sogar fast das ganze 190-Gramm-Glas gegessen hat. Ich gebe ihr verschiedene Gemüsezusammensetzungen und stille jedes Mal nach, da sie ja nie die ganze Portion isst. Ich höre immer auf, sobald sie anfängt zu weinen. Sie trinkt danach an der Brust, als hätte sie auch gar nichts zuvor gegessen - so ist zumindest mein Eindruck. Nun entwickelt sich das Essen in letzter Zeit problematisch. Sie isst nur noch sehr wenig vom Brei, nicht einmal die Hälfte, meckert schnell, so dass das Füttern unmöglich wird, prustet den Brei durch die Gegend und schmiert alles voll. Und ich werde langsam nervös, da ich ja bald zum Nachstillen nicht mehr "zur Verfügung" stehe. Nun meine konkreten Fragen: 1. Wie gehe ich am besten mit den "Hampeleien" beim Essen um? Soll ich weiterhin abbrechen, wenn sie schimpft? Ich möchte ja auch, dass Essen positiv besetzt bleibt. Oder soll ich hartnäckig bleiben und versuchen, ihr mehr zu geben? 2. Was machen wir, wenn sie in eineinhalb Monaten immer noch so wenig isst? Muss mein Partner dann nach jeder Mahlzeit noch eine Flasche geben? Und wenn ja, wieviel? Die muss doch jedes Mal frisch zubereitet werden, oder? Oder sollen wir uns mit ihren Häppchen zufrieden geben? Kann mir aber nicht vorstellen, dass das reicht. Es tut mir leid, das sind viele Fragen, aber ich bin im Moment wirklich verunsichert. Vielen Dank für Ihren Rat!
Annelie Last
Liebe „Januarkind15“, ich verstehe Ihre Verunsicherung, aber versuchen Sie es mal aus der Sicht Ihrer Kleinen zu sehen. Unter Stress und Druck geht oft gar nichts. Kinder spüren sehr genau, wenn Eltern etwas so unbedingt „wollen“ und sträuben sich unbewusst dagegen. Ihre Tochter kann ja nicht sprechen, aber mit ihren Eigenheiten und ihrem Gemotze, Schreien und Zetern zeigt Ihnen Ihr Schatz sehr deutlich, dass ihr das alles nicht behagt. Sehen Sie das Essen nicht so sehr als Kampf und Anstrengung, die an die Substanz gehen, sondern mehr mit Freude und auch einer guten Portion Gelassenheit. Gehen Sie selbst mit Spaß ans Füttern, wird sich auch Ihr Töchterchen mit der Zeit weniger sträuben und mit Freude beim Essen mitmachen. Der erste Schritt muss aber von Ihnen und Ihrem Mann aus gehen. Den kann Ihre Kleine nicht leisten, dafür ist sie viel zu jung. Verstehe ich es richtig, dass es mit dem Milch-Getreide-Brei am Abend besser klappt? Das wäre nicht ungewöhnlich. Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch und Fläschchenmilch schmecken süßlich. Ihr Mädchen ist vielleicht auf den „Süßgeschmack“ gekommen. Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder das Menü am Mittag an. Sie hat das Menü ja mal gemocht und muss jetzt einfach lernen, dass es „Herzhaftes“ und „Süßes“ vom Löffel gibt und das wird sie. Das alles ist letztlich nur Gewöhnung und die Kinder essen das Menü bald genauso gerne wie die Früchte und den Milchbrei. Mag ihr Mädchen mittags nicht weiterlöffeln, machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihre Kleine nur, dass sie einfach aufhören und losmeckern muss, dann bekommt sie auch ihre Milch. Probieren Sie es einfach aus. Füttern Sie weiter geduldig die Mittagsbreie! Sie sollten Ihre Kleine nicht zwingen, wenn sie trotzdem nicht weiter essen mag, akzeptieren Sie das! Reichen Sie aber nicht kurz darauf die beliebtere Milch, so lernt Ihre Kleine allmählich, das man das Mittagsessen nicht nur essen, sondern davon auch langfristig satt werden kann. Sollte es gar nicht voran gehen, versuchen Sie es mal so: Mischen Sie das Menü mit etwas Obst und füttern Ihre Kleine damit. Nimmt sie es so an, können Sie in der Mischung immer mehr in Richtung Menü gehen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen bestimmt, sie wieder an das Mittagessen heranzuführen. Sie werden sehen in ein paar Tagen macht es Klick, wenn Sie konsequent dabei bleiben. Zum zweiten Fragenblock: Sie werden es bis August schaffen! Auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr zu Mittag essen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Wenn es gar nicht funktioniert, könnte man natürlich auch die Milch aus der Flasche zum Sattwerden nach dem Menü reichen. Da gibt es keine Mengenempfehlung, wie bei der Brust auch, könnte Ihre Kleine so viel trinken, wie sie möchte. Ja bitte bereiten Sie die Milchnahrung immer frisch zu und füttern Sie diese direkt nach der Zubereitung. Aus hygienischen Gründen empfehlen wir unseren Müttern und Vätern nicht, die Milchfläschchen über einen Fütterungszeitraum von einer halben Stunde aufzubewahren. Eine Extraportion Geduld und Gelassenheit wünsche ich Ihnen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last
Januarkind15
Vielen Dank für die freundliche und ausführliche Antwort. Ich habe den Rat mit den Pausen beherzigt und sie hat gestern Abend und heute Mittag schon deutlich mehr gegessen. Ganz lieben Dank noch einmal!
Annelie Last
Das freut mich wirklich sehr! Eine schöne Woche für Sie und Ihr Mädchen, Annelie Last
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