Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Was kann ich gegen die einseitige Ernährung machen?

Frage: Was kann ich gegen die einseitige Ernährung machen?

male2010

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Hallo, mein Sohn (27 Monate) war noch nie ein Allesesser, aber seit ca. seinem 2. Geburtstag ist es schlimm geworden - und wird immer schlimmer. Er ernährt sich nur noch von Kindermilch, Brezel, Brot, Nudeln, Kartoffeln, Süßem, Pizza Margerita und Maultaschen. Kein Obst (ab und zu ein Hipp- Becherle), kein Gemüse, nichts. Ich bin bald am Verzweifeln! Er hat früher bis zu 3 ganze Äpfel am Tag gegessen, jetzt nichts mehr! Was kann ich tun? Bekommt er bald einen Mangel? Grüsse


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Liebe „Male2010“, ich kann gut verstehen, dass Sie um Rat suchen. Das Essverhalten Ihres Kindes scheint im Moment sehr anstrengend zu sein, aber Grund zum Verzweifeln gibt es nicht. Mit diese Phasen der Ablehnung beim Essen müssen sich Eltern in diesem Alter häufiger abplagen, da sind Sie nicht alleine. Diese Zeiten sind in der Entwicklung aber normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Ich bin mir sicher – zumindest berichten Sie nichts Gegenteiliges – bei Ihrem Jungen handelt es sich um ein gesundes, munteres Kerlchen, dem es gut geht und der altersgerecht gedeiht. In diesem Alter kommt es nicht selten vor dass Kinder sich nur noch auf eine gewisse Auswahl an Lebensmittel beschränken und sich nichts aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig mit Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei. Das gibt ihnen eine gewisse Sicherheit "Es schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Söhnchen wird seinen Speiseplan wieder erweitern. Bis dahin ist er eben mit so wenig zufrieden. Und dieses „wenig“ ist doch schon was. Er mag Kartoffeln und Nudeln, Kindermilch, Brezel und Brot, Pizza, Maultaschen, ab und zu ein HiPP-Becherle. Das ist eine Basis. Und ich bin mir da ganz sicher, die Speisenauswahl wird in kleinen Schritten wieder umfangreicher werden. Die Natur hat vorgesorgt, dass über kurz oder lang auf diese Phase wieder eine andere Zeit folgt. Dann hat sich der Kleine davon satt gegessen, es stellt sich eine „Sättigung“ gegen einen permanent wiederkehrenden Geschmack ein. Wichtig ist, dass Sie möglichst ruhig und gelassen, aber konsequent am Ball bleiben. Versteifen Sie sich auf keinen Fall auf die Mahlzeiten. Freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihrem Sohn „trotz allem“ gut geht, er zufrieden ist und gut gedeiht. Kinder in diesem Alter entwickeln ihr eigenes Köpfchen, kleine Löwenkämpfe, Grenzen ausloten etc. sind angesagt. Die Kleinen entwickeln ein Gespür dafür wie sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren können und viel Aufmerksamkeit bekommen. Versuchen Sie es einmal damit: Stellen Sie das Essverhalten Ihres Kindes nicht in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Gehen Sie nicht ausschließlich auf die Wünsche Ihres kleinen Schatzes ein. Schmuggeln Sie Gemüse unter die Mahlzeiten: dann gibt es Kartoffel-Karotten-Püree, Pizza die u.a. mit Gemüsescheiben belegt ist, Maultaschen mit einer Füllung aus Fleisch und Gemüse etc. Bei Obstmuffeln haben sich unsere Früchte im Quetschbeutel „HiPP Früchte-Spaß“ gut bewährt. Bei den einzelnen Mahlzeiten können ruhig auch die „unbeliebteren“ Sachen mit dabei sein. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Bieten Sie was an und warten Sie erst einmal ab. Ihr Kind darf aus der Auswahl wählen wie viel er essen möchte. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nur wenig essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Dann gibt es bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine beliebten Speisen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie umsetzen bzw. für sich erreichen möchten, umso mehr wird sich Ihr Sohn am Essen interessieren. Wichtig ist, dass Sie selbst mit Genuss von allen Speisen essen, während der Mahlzeiten nicht über das Essen sondern über belanglose Dinge sprechen, eine gesunde Essensweise auf keinen Fall thematisieren und so die Speisen auf möglichst neutrale Weise angeboten werden. Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher, wenn Sie die Essensweise Ihres Kleinen lockerer nehmen, in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihrem Kind ein gesundes Essen vorleben, wird er irgendwann hineinfinden. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen früher oder später auch vorbei. Bis dahin wünsche ich Ihnen weiterhin viel Geduld und Gelassenheit! Veronika Klinkenberg


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