Hallo
Mich mal zum Thema beikost.
Mache mir da viele Gedanken 😅
Wir fangen mit 6 Monaten an.
1. Kuhmilch kann und sollte er ja 200ml in verarbeiteter Form bekommen. Zählt dazu auch jogorth, Käse usw.? Ich habe mal gehört sowas sollte man noch nicht geben nur halt kuhmilch zB in den Brei mischen.
2. Darf er alles an obst und Gemüse essen oder gibt es ess davon was nicht so gut ist.
Wie ist das mit Kohl, Hülsenfrüchte und zitrusfrüchte. Also zB auch blühende Sachen.
3. Wie ist das mit Fleisch und Fisch. Welches ist zu empfehlen und welches besser lassen?
4. Und wie ist das mit gluteenhaltigen Sachen? Habe gehört diese zu vermeiden? Und sie ist das mit anderem Getreide? Muss ich da auf etwas achten?
5. Überall steht immer zum Mittag Kartoffel. Geht auch stattdessen Reis oder Nudeln?
6. Wie ist das mit ziegen und schafsmilch. Darf das gegeben werden?
7. Muss wasser abgekocht werden und bis zu welchem Alter?
8. Und sollte ich vor oder nach dem Brei stillen?
von
Mandywa
am 17.09.2018, 20:37
Antwort auf:
Muss wasser abgekocht werden und bis zu welchem Alter?
Liebe „Mandywa“,
gerne bin ich für Ihre Fragen da!
1. Kuhmilch sollte im ersten Lebensjahr nicht zum Trinken gereicht werden, als Teil eines Breies ist die Verwendung von Kuhmilch im Beikostalter aber möglich. So sehen die Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung Milch als Zutat zum Brei (Milch-Getreide-Brei) ab dem Beikostalter vor. Wenn Sie Kuhmilch verwenden wollen, empfehlen wir für die Zubereitung von Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch (3,5% Fett) und 50% Wasser, da durch die Verdünnung der Vollmilch der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert wird. Das ist wünschenswert, da wissenschaftliche Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine hohe Eiweißzufuhr die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte. Dem Brei kann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden.
Noch besser eignet sich aber eine Säuglingsnahrung, die Gabe von Kuhmilch im Brei ist kein „Muss“. Der Vorteil der Säuglingsnahrung gegenüber der Kuhmilch ist, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst ist. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Auch sind die Nährstoffe passender.
Käse, Quark und Joghurt sind alles konzentrierte Milchprodukte, deren Eiweißgehalt recht hoch ist und Babys Organismus wie die empfindlichen Nieren belasten. Deshalb wird davon im ersten Jahr als regelmäßige Mahlzeit abgeraten. Mal 1-2 Löffelchen Joghurt oder etwas Käse zum Schnabulieren sind ok, ansonsten würde ich damit noch bis zum 1. Geburtstag warten.
2. Zu Beginn der Beikost würde ich auf gut verträgliche, milde Gemüse- und Obstsorten setzen. Im späteren Beikostalter können Sie dann immer „mutiger“ werden und nach und nach auch mal Kohl, Hülsenfrüchte oder Citrusfrüchte reichen. Geben Sie zunächst nur eine kleine Portion und schauen Sie wie Ihr Schatz es annimmt und verträgt.
3. Beim Thema Selberkochen sind wir keine Experten. Fragen Sie am besten bei Birgit Neumann aus dem Nachbarforum „Kochen für Kinder“ nach, sie hat zum Thema Fleisch und Fisch bestimmt viele Tipps für Sie!
Ich kann nur für unsere HiPP Fleischmenüs sprechen. Hier verwenden wir bei Hühnchen/Pute zum Beispiel Brust- oder Keulenfleisch, beim Rind Filet, Rücken, Hüfte, Oberschale. Beim Fisch bieten wir köstliche Fischmahlzeiten mit Seefisch wie Wildlachs oder Alaska-Seelachs an, sowie ab dem 12. Monat eins mit Scholle.
Kennen Sie unsere HiPP Fleisch- und Fischzubereitungen? Sie lassen sich wunderbar zu Selbstgekochtem kombinieren bzw. mischen (https://www.hipp.de/beikost/produkte/menues/fleisch-fisch-gemuese-zubereitungen/ ).
4. Wir wissen, dass das Thema „Gluten“ oft für Unsicherheit sorgt. Sie dürfen Ihrem Baby aber ohne Bedenken auch glutenhaltige Getreide anbieten.
Gluten ist nichts Schlimmes. Es ist ein (Kleber)Eiweiß, das in einigen Getreidesorten (wie z.B. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) natürlicherweise vorkommt und von den Allermeisten bestens vertragen wird.
Es gibt einen kleinen Personenkreis, der Gluten nicht gut vertragen kann und an einer sog. Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leidet. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der Zöliakie um eine Erkrankung handelt, für die eine genetische Veranlagung besteht. Menschen mit einer solchen genetischen Veranlagung haben ein höheres Risiko, eine Glutenunverträglichkeit auszubilden. Welche äußeren Faktoren zusätzlich die Entstehung begünstigen ist noch nicht geklärt.
Die Ernährung des Säuglings (wie das Stillen, Zeitpunkt der Einführung von kleinen Mengen Nudeln bzw. anderen glutenhaltigen Getreideprodukten) hat nach aktuellem wissenschaftlichem Stand keinen Einfluss auf das Zöliakierisiko. Um zu prüfen, wie gut Ihr Kind glutenhaltiges Getreide verträgt, ist es günstig mit kleinen Mengen Gluten zu starten und die Menge allmählich zu erhöhen.
Mehr als eine bestimmte Getreidesorte zu beachten, würde ich Ihnen empfehlen bei den Getreideflocken auf eine babygerechte Qualität zu achten.
Dabei kann ich Ihnen unsere HiPP Bio-Getreidebreie (grüne Packungen) ans Herz legen ( http://www.hipp.de/beikost/produkte/milch-getreidebreie/bio-getreidebreie-zum-anruehren/ )
Damit haben Sie zum einen die Gewähr, dass diese streng schadstoffgeprüft sind. Zum anderen sind diese Instantgetreideflocken mild im Geschmack und schon vorher durch Wärme/Dampf so aufgeschlossen, dass diese leichter verdaulich und bekömmlich sind als wenn Sie einfach so Getreide(flocken) nehmen.
Noch ein Vorteil: Instant-Getreideflocken für Babys müssen nicht in Flüssigkeit/Milch gekocht werden, sondern lösen sich ganz leicht in warmer Milch/Flüssigkeit auf.
5. Die Kartoffel hat sich für den Start bewährt, sie ist sehr gut verträglich und für einen Beikostneuling ideal geeignet. Sie können aber auch als Beilage Nudeln oder Reis verwenden, das ist wunderbar möglich. Abwechslung ist, wie immer in der Ernährung, das Beste.
6. Von Ziegen- und Schafsmilch als Milchersatz wird im Säuglingsalter abgeraten. Sie haben nicht die ideale Zusammensetzung, wie es für ein Baby im ersten Jahr gewünscht ist.
7. In Deutschland kann in der Regel unbesorgt Leitungswasser für die Zubereitung von Babynahrung und zum Trinken verwendet werden. Leitungswasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel.
Ausnahme: Das Trinkwasser kommt aus einem Einzelbrunnen oder das Wasser in Ihrem Haus läuft durch Blei- oder neu verlegte Kupferrohre. In diesen Fällen sollten sie die Qualität Ihres Wassers prüfen lassen, denn bei möglichen hohen Nitrat-, Blei- oder Kupfergehalten des Trinkwassers sollte dieses Wasser für die Säuglingsernährung nicht verwendet werden.
Leitungswasser als Getränk muss ab dem Beikostalter nicht mehr abgekocht werden. Es muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt.
Anders verhält es sich für die Zubereitung von Milchnahrungen, Getreidebreien und Säuglingstees. Hier sollte stets abgekochtes Wasser verwendet werden.
8. Gehen Sie da ganz nach Ihrem Gefühl. Üblicherweise wird nach der Breimahlzeit gestillt, damit sich die Kleinen an den Brei noch satt trinken können. Es gibt aber auch Kinder die erst die nötige Ruhe fürs Löffeln aufbringen, wenn der erste große Hunger durch die Muttermilch gestillt wurde. Probieren Sie es einfach aus!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby viel Freude beim Löffeln und alles Gute!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 19.09.2018