Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Mein Kind will nicht essen!

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Kind will nicht essen!

Mukira

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Hallo, meine Tochter ist fast 3 Jahre alt und sie verweigert das Essen. Egal was ich ihr anbiete alles verneint sie, ausser es geht um Kekse. Als Baby hat sie sehr gut gegessen ungefähr mit 2 Jahren fing das schlechte Essverhalten an und wird schlimmer. Morgens trinkt sie meist nur Actimel oder Kakao. Wenn wir zu Mittag essen, ruf ich sie, schreit "nein". Gestern z.b. hat sie nur zwei Joghurts gegessen und dann auf dem Spielplatz hat sie dann bei einer Freundin Salzstangen genascht und das wars dann für den ganzen Tag. Und es bringt auch nichts ihr zu sagen, dass sie zuerst die warme Mahlzeit essen soll und danach gibt es Keks oder Joghurt, denn dann isst sie überhaupt nichts. Daher gebe ich meistens nach und denke, wenigstens Kekse oder Joghurt als gar nichts. Es gibt auch Tage an denen sie mit uns am Tisch was warmes isst aber es ist sehr selten. Meistens ist es ein Kampf. Und ich bin schon müde mit ihr zu kämpfen und verzweifelt, sie ist nur noch Haut und Knochen. Sie ist 96cm groß und wiegt 13kg. Eigentlich ist es noch im Normalbereich aber die untere Grenze. Können Sie mir helfen? Mit freundlichen Grüßen Olga K.


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Liebe Olga, ich kann verstehen, dass Sie sich bald eine Besserung herbeisehnen. Ist den irgendetwas vorgefallen, war etwas unangenehm (zu scharf, zu fett, anderer Geschmack)? War Ihr Mädchen einmal krank, hat sie sich einmal besonders verschluckt oder hat sich besonders „gedrängt“ gefühlt? Oft gibt es aber gar keinen richtigen Grund. Aus Ihren Beschreibungen erscheint mir Ihr Kind als munteres, aktives und recht willensstarkes Mädchen. Das sind doch Zeichen, dass es ihr gut geht. Sie könnte zwar mehr Gewicht vertragen, aber nur Haut und Knochen, da bin ich nicht der gleichen Meinung wie Sie. Es gibt typische quirlige und eher zarte Mädchen. Bitte machen Sie sich von Ihrer Angst, die Kleine könne verhungern oder Schaden nehmen, los. Das verstärkt das Ganze nur noch mehr. Natürlich ist es wichtig, dass Ihr Kind an ein gesundes ausgewogenes Essverhalten herangeführt wird. Und natürlich möchten Sie als Mama, dass Ihr Kind abwechslungsreich isst und von allem wenigstens mal probiert. Aber hier lässt sich nichts erzwingen. Ihre Tochter ist nun in einem Alter in dem sie ihr eigenes Köpfchen entwickelt und das auch durchsetzen mag. Kinder in diesem Alter suchen kleine „Löwenkämpfe“ und testen mit ihrem Verhalten wie weit sie gehen können. Die Kleine ist sich natürlich ihrer Wirkung auf die Mama bewusst. Sie hat bemerkt, dass sie mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa tun alles, damit ich etwas gesundes oder überhaupt etwas esse. Versuchen Sie die Sache einmal ganz anders an zu gehen. Das ist natürlich nicht leicht und ich als Außenstehende kann gut reden. Stellen Sie das Essen nicht mehr in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihre Kleine etwas isst oder nicht. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Sie wird nicht verhungern. Gehen Sie mal nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Bieten Sie für die ganze Familie gesundes ausgewogenes Essen an. Wenden Sie sich nicht ausschließlich Ihrem Töchterchen zu, sondern essen Sie selbst mit Genuss von allem und unterhalten Sie sich mit den anderen Familienmitgliedern über ganz belanglose Themen. Schaffen Sie ein ruhige, entspannte Atmosphäre. Versuchen Sie es auch nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie der Kleinen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Bieten Sie was an und warten Sie erst einmal etwas ab. Verweigert Ihr Kind das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Nehmen Sie Ihr Mädchen aus ihrem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch kein beliebtes Joghurt oder Kekse, auch keine beliebten Zwischensnacks. Ihr Mädchen kann bis zur nächsten Mahlzeit warten. Kinder in diesem Alter kann man ruhig nach Möglichkeit und Reife ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. So bekommt das Essen sicher auch einen anderen Stellenwert. Ich bin mir sicher, je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihr Aufmerksamkeit schenken, desto uninteressanter wird es und umso mehr wird sich Ihr kleiner Schatz immer mehr am Essen interessieren. Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und das Essverhalten Ihres Kindes aus dem Mittelpunkt nehmen, wird sich das in kleinen Schritten bessern. Ich wünsche Ihnen weiter viel Kraft und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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