Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Mache ich tagsüber mit der Ernährung etwas falsch?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Mache ich tagsüber mit der Ernährung etwas falsch?

Mini1974

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Hallo Liebe Experten, ich brauche bitte Eure Hilfe, weil ich glaube, dass ich etwas falsch mache. Unsere Kleine ist am 16.4.2014 geboren. Seit dem ca 3 Monat hat sie gegen 22h eine Flasche getrunken und dann gegen 5 oder 6 h am Morgen. Dann war es um 20 h und zwischen 5 oder 6 h am Morgen und nun will sie schon seit ca 3 Wochen zwischen 3 und 4h eine Flasche. Wir hatten auch drei Nächte, da hat sie um Mitternacht eine weitere Flasche getrunken. Nun vermute ich, dass ich tagsüber etwas falsch mache, weil die Sättigung in der Nacht kürzer wird. Leider will sie am Morgen (sonst zwischen 9 und 10h) auch nicht mehr frühstücken. Ich biete ihr Brot, Obst und Milchbrei an. Mittags isst sie nur ca. 10 Löffel Brei und etwas Obst als Nachtischt, Nachmittags bekommt sie Milchbrei und Obst und am Abend Milchbrei und Brot. Aber bei den jeweiligen Mahlzeiten isst sie nicht sehr viel. Zwischendurch biete ich ihr immer wieder Brot und Hirsekringel an. leider hat sie erst 1,5 Zähne, darum ist sie noch nicht so stark beim Kauen. Bei 72 cm wiegt sie 8,8 KG. Ich bringe sie gegen 19.30h mit einer Gutenachtflasche ca 180 ml FM 1 ins Bett, dann trinkt sie gegen 3h 210 ml und ist gegen 6.30h wach. Ich hoffe, dass ich nicht zu wirr geschrieben habe. LG


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Liebe „Mini1974“, ich denke Sie haben den „Knackpunkt“ schon selber erkannt: Ihr Mädchen isst tagsüber zu wenig und holt dies in der Nacht nach bzw. sie trink nachts so viel, dass sie tagsüber vor allem am Vormittag und Mittag kaum Hunger hat und wenig Interesse am Essen zeigt. Lassen Sie mich aber gleich etwas sehr wichtiges vorneweg schicken. Selbst wenn die Situation gerade eingefahren erscheint, weiß ich sicher, es gibt einen Weg heraus. Kinder (und auch Mütter) können so viel lernen. Das alles lässt sich lösen. Möchten Sie selbst eine Veränderung – und das ist vor allem anderen entscheidend - wird Ihr Mädchen mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen und ihren Hunger- und Sättigungsrhythmus auf den Tag bei den regulären Mahlzeiten am Tisch zu verlegen. Denn feste Nahrung macht nun satter als das Trinken von Milch. Auch wird der Speiseplan Ihrer Kleinen durch die Milch in der Nacht aber vor allem aufgrund der 2 bis 3 Milchbreie am Tag sehr „milchlastig“. Ich kann Ihnen nur empfehlen die Milch zu reduzieren. Insgesamt nicht mehr als 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei und Babyjoghurt). Behalten Sie auch im Hinterkopf, dass die benötigte Milchmenge noch weiter zurückgehen wird, nach dem 1. Geburtstag reichen etwa 300 ml Milch und „Milchhaltiges“ aus. Ein Milchbrei am Abend ist ausreichend. Wie wäre es am Vor- und am Nachmittag statt einem Milchbrei mit einem Getreide-Obst-Brei oder etwas Obst und Reiswaffeln, Hirsekringel oder auch Brot zum Knabbern. Das Menü (Gemüse+Fleisch!) zum Mittag und auch die Nachmittagsmahlzeit oder Abendmahlzeit sollten und können üppiger ausfallen, ein Richtwert wäre zwischen 200 und 250g. Als Orientierungshilfe hilft Ihnen sicher auch unser Ernährungsplan aus unserer Homepage http://www.hipp.de/index.php?id=2058. Es ist aber nicht nur ein sättigender Speiseplan wichtig, damit ein Baby nachts „durchhält“ ohne zu essen. Denn das Durchschlafen hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich dann selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Aber hier gibt es keinen „Standard“. Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Die Erfahrung zeigt, dass Babys ab dem 2. Lebenshalbjahr lernen können nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es Ihr Wunsch ist, Ihrem Töchterchen nachts keine Milch mehr zu geben, dann packen Sie Ihr Ziel beherzt an. Aber Sie müssen es wirklich selber wollen. Und es wird nicht von einen auf den anderen Tag komplett passieren. Machen Sie, wenn sich Ihr Töchterchen nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie sie durch streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr kleiner Schatz hat Durst, bieten Sie etwas Wasser an. Die ersten Tage wird Ihr Kind protestieren. Dann müssen Sie „durchhalten“. Bleiben Sie bei Ihr, kuscheln Sie zusammen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts keine Milch mehr geben. Helfen Sie Ihrer Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes geschont werden. Sie geben Ihrem Kind so auch die Chance den Hunger auf den Tag zu verlagern und tagsüber die Energiemengen über festes Essen ab zu decken. Mit Ihrer Unterstützung wird Ihre Tochter nach und nach lernen nachts ohne Milch aus zu kommen. Da brauchen Sie für ein paar Wochen viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Denken Sie an Ihr Ziel. Fällt die Milch nachts weg, hat Ihr Töchterchen sicher morgens und tagsüber ordentlich Appetit. Glauben Sie mir. Nach und nach wird Ihr Töchterchen die nächtlich entgangen Kalorien tagsüber einfordern. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last


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